Foundation 08: Foundation
bewahren Sie schön die Ruhe. Sie
müssen den Trick erst herausbekommen.«
Sofort wurde Ducem Barr vorsichtig. Der Blick des Händlers
drängte ihn. Er fühlte sich dem Begehren dieser leuchtenden
Augen nicht gewachsen.
»Was wollen Sie?« fragte Barr. Die Worte kamen
undeutlich zwischen den sich nicht bewegenden Lippen hervor.
»Das habe ich Ihnen doch gesagt. Ihr Mund gibt Geräusche
von sich, als seien Sie das, was wir einen Patrioten nennen. Ihre
eigene Welt ist von dem Kaiserreich in Trümmer gelegt worden,
aber Sie unterstützen den hellhaarigen General des Kaisers. Das
paßt doch nicht zusammen, oder?«
Barr sagte: »Ich habe meinen Teil geleistet. Ein Eroberer,
ein Vizekönig, der durch mich den Tod gefunden hat.«
»Ach ja? Vor kurzem?«
»Vor vierzig Jahren.«
»Vor… vierzig… Jahren!« Die Worte mußten
für den Händler eine besondere Bedeutung haben. Er runzelte
die Stirn. »Das ist eine lange Zeit, um von Erinnerungen zu
leben. Weiß dieser junge Spund in Generalsuniform
davon?«
Barr nickte.
Devers’ Augen wurden dunkel vor Nachdenklichkeit. »Sie
möchten, daß das Kaiserreich siegt?«
In heftigem Zorn brach der alte Siwenner los: »Das
Kaiserreich und alle seine Werke sollen in einer universellen
Katastrophe untergehen! Ganz Siwenna betet täglich darum. Ich
hatte einmal Brüder, eine Schwester, einen Vater. Jetzt habe ich
Kinder, Enkel. Der General weiß, wo er sie finden
kann.«
Devers wartete.
Barr fuhr flüsternd fort: »Es würde mich nicht
aufhalten, wenn die zu erwartenden Ergebnisse das Risiko
rechtfertigten. Sie würden zu sterben wissen.«
»Sie haben einen Vizekönig getötet, wie?«
fragte der Händler. »Ich weiß nämlich einiges.
Wir hatten einmal einen Bürgermeister, Hober Mallow war sein
Name. Er besuchte Siwenna. Das ist Ihre Welt, nicht wahr? Er lernte
einen Mann namens Barr kennen.«
Ducem Barr starrte ihn mißtrauisch an. »Was wissen Sie
davon?«
»Was jeder Händler von der Foundation weiß. Sie
könnten ein gerissener alter Knabe sein, den man hier
hereingesteckt hat, um mich auszuhorchen. Man richtet die Waffen auf
Sie, und Sie hassen das Kaiserreich, und Sie sind ganz dafür, es
in Klump zu hauen. Ich falle darauf herein und schütte Ihnen
mein Herz aus. Würde der General sich freuen! Nun ja, die
Wahrscheinlichkeit ist nicht groß, Doc.
Trotzdem hätte ich gern einen Beweis, daß Sie der Sohn
Onum Barrs von Siwenna sind – der sechste und jüngste, der
dem Massaker entkam.«
Mit zitternder Hand öffnete Ducem Barr einen flachen Kasten
in einer Wandnische. Er nahm einen metallenen, leise klirrenden
Gegenstand heraus und drückte ihn Devers in die Hand.
»Sehen Sie sich das an«, sagte er.
Devers riß die Augen auf. Er hielt sich das dicke
Mittelglied der Kette dicht vor die Augen und fluchte leise.
»Das ist Mallows Monogramm, oder ich bin ein Anfänger mit
einem Raumkoller, und das Gerät ist fünfzig Jahre
alt.«
Er blickte auf und lächelte.
»Reichen Sie mir die Hand, Doc. Mehr an Beweis als einen
individuellen Atomschirm brauche ich nicht.« Und er streckte ihm
seine große Pranke entgegen.
6
DER FAVORIT
Die kleinen Schiffe waren aus den leeren Tiefen aufgetaucht und
mitten in die Armada hereingerast. Ohne einen Schuß oder eine
Energieentladung flitzten sie im Zickzack durch das mit Schiffen
vollgestopfte Gebiet, dann sausten sie weiter, von den kaiserlichen
Giganten wie von unbeholfenen Tieren verfolgt. Zwei der Mücken
wurden von Atomgranaten getroffen und lösten sich in einer
geräuschlosen Lichtentladung auf, die anderen entkamen.
Die großen Schiffe suchten, dann kehrten sie zu ihrer
ursprünglichen Aufgabe zurück. Welt um Welt wurde das
gewaltige Netz der Einschließung vollendet.
Brodrigs Uniform war eindrucksvoll, sie war mit Sorgfalt
zugeschnitten und wurde mit ebensolcher Sorgfalt getragen.
Gemächlich schlenderte er durch die Gärten des obskuren
Planeten Wanda, zur Zeit das kaiserliche Hauptquartier. Sein Gesicht
war ernst.
Bel Riose ging mit ihm. Seine Felduniform stand am Hals offen und
wirkte in ihrem monotonen Grauschwarz trübselig.
Riose zeigte auf die glatte schwarze Bank unter dem duftenden
Baumfarn, dessen große, spatenförmige Blätter sich
flach vor der weißen Sonne abhoben. »Sehen Sie sich das
an, Sir. Das ist ein Relikt des Imperiums. Die verzierten Bänke,
aufgestellt für Liebespaare, sind noch da, frisch und
nützlich, während die Fabriken und die Paläste zu
Trümmern zerfallen, an die sich
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