Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
während er in Rufirant den psychischen Mechanismus zur Furchtunterdrückung beeinflußte, um das latent stets in den Farmern vorhandene, abergläubische Grausen vor den ›Forschern‹ zu verstärken.



Rufirants Gesicht verzerrte sich vor Wut, aber einen Moment lang stand er still, und Gendibal spürte seine Gedanken. Der ›kleine Forscher‹ ließ sich nicht greifen, wie durch Zauberei. Gendibal fühlte Rufirants Furcht anschwellen, und für einen Augenblick dachte er…
    Aber da schäumte der typische Hamer-Jähzorn höher und ertränkte die Furcht.
    »Kumpels!« brüllte Rufirant. »Uns Forscher is ein Tänzer. Hüpft auf sein kleene Zehchen und achtet nich auf Regeln von ehrliche Hamer, wo heißt, Schlag um Schlag. Packt ihm! Haltet ihm fest. Dann wollen wir Schlag um Schlag kämpfen. Er darf als erster zuhauen, das laß ich ihm, und ich… ich hau als letzter zu.«
    Gendibal spähte nach den Lücken zwischen den Männern, die ihn umgaben. Seine einzige Chance bestand darin, eine dieser Lücken lange genug offenzuhalten, um hindurchzuschlüpfen, dann wie der Wind zu laufen und sich auf seine Schnelligkeit und seine Fähigkeit, die Willenskraft der Farmer abzustumpfen, zu verlassen.
    Hin und her, während er seinen Geist bis zum äußersten anspannte.
    Es klappte nicht. Zu viele waren es, und die Anforderung, im Rahmen der Prinzipien des zurückhaltenden trantorischen Auftretens zu handeln, verwehrte ihm viele Möglichkeiten.
    Er spürte Hände an seinen Armen. Man hielt ihn fest.
    Nun mußte er auf zumindest einige dieser schlichten Gemüter deutlichen Einfluß ausüben. So etwas war inakzeptabel und würde seine Karriere zerstören. Aber hier schwebte sein Leben in Gefahr, sein nacktes Leben.
    Wie hatte er nur in so eine Situation geraten können?

 
24
     
     
    Die Versammlung an der Tafel der Sprecher war unvollzählig.
    Wenn sich ein Sprecher verspätete, war es durchaus unüblich, zu warten. Obendrein hatte die Versammlung, wie Shandess wußte, keine Lust zum Warten. Stor Gendibal war hier Jüngster und weit davon entfernt, sich über die volle Tragweite dieser Tatsache im klaren zu sein. Er benahm sich, als sei Jugend als solche eine Tugend, Alter an sich dagegen eine Art von verstockter Fahrlässigkeit auf der Seite von Leuten, die es besser wissen müßten. Gendibal war bei den anderen Sprechern unbeliebt. Auch Shandess selbst mochte ihn nicht besonders. Aber es drehte sich hier nun einmal nicht um Beliebtheit.
    Delora Delarmi unterbrach seine versonnene Nachdenklichkeit. Sie betrachtete ihn aus großen, blauen Augen, ihr rundliches Gesicht mit dem wohlbekannten Ausdruck von Unschuld und Freundlichkeit maskierte einen sehr scharfen Verstand (jedenfalls für jeden außer Zweitfoundationisten gleichen Ranges) mit nachgerade stahlhartem Konzentrationsvermögen.
    »Erster Sprecher, wollen wir noch länger warten?« Sie lächelte, als sie die Frage stellte. (Die Versammlung war noch nicht formell zur Ordnung gerufen worden, so daß sie durchaus eine Unterhaltung mit ihm beginnen durfte, obwohl ein anderer vielleicht trotzdem gewartet hätte – mit Rücksicht auf Shandess’ Titel –, bis der Erste Sprecher das Wort ergriff.)
    Shandess lächelte auf entwaffnende Weise zurück und überging die geringfügige Unhöflichkeit. »Unter normalen Umständen nicht, Sprecherin Delarmi, aber weil die Tafel der Sprecher sich eben zu dem Zweck versammelt hat, Sprecher Gendibal anzuhören, ist es sicherlich vertretbar, unsere Regeln ein bißchen weitherzig auszulegen.«
    »Wo ist er denn, Erster Sprecher?«
    »Das ist mir nicht bekannt, Sprecherin Delarmi.« Die Delarmi ließ ihren Blick durch das Rechteck von Gesichtern wandern. Der Erste Sprecher und elf der übrigen zwölf Sprecher waren anwesend. Im Laufe von fünf Jahrhunderten hatte die Zweite Foundation ihre Macht ständig ausgebaut und sich gleichzeitig immer neue Pflichten aufgebürdet, aber alle Bestrebungen, die Runde über eine Zahl von zwölf plus Erstem Sprecher zu erweitern, waren im Sande verlaufen.
    Zwölf waren es nach Seldons Tod gewesen, als der zweite Erste Sprecher (Seldon selbst hatte sich stets als ersten dieser Reihenfolge gesehen) die Tafel der Sprecher gründete, und es waren noch immer zwölf.
    Warum gerade zwölf? Diese Anzahl ließ sich leicht in gleich große Gruppen teilen. Sie war klein genug, um sich vollzählig beraten, zugleich jedoch groß genug, um in Untergruppen arbeiten zu können. Mehr wäre bloß hinderlich gewesen; weniger

Weitere Kostenlose Bücher