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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ausgelöst.«
    »Das ist keine Alternative«, sagte Compor vehement.
»Es ist eine Tatsache.«
    »Was würden Sie sagen«, meinte Pelorat, »wenn
ich Ihnen verrate, daß es zahlreiche verschiedene Planeten in
der Galaxis gibt, die man Erde nennt, oder die früher von ihrer
stellaren Nachbarschaft Erde genannt worden sind?«
    »Aber wovon ich spreche, das ist die richtige Erde«,
erwiderte Compor. »Der Sirius-Sektor ist der am längsten
besiedelte Teil der Galaxis. Das weiß jeder.«
    »Sicher, das behaupten die Sirianer«, entgegnete Pelorat
unbeeindruckt.
    Compor wirkte frustriert. »Ich sage Ihnen…«
    »Sag uns lieber«, unterbrach Trevize, »was aus der
Erde geworden ist. Du behauptest, sie sei nicht länger bewohnt.
Warum nicht?«
    »Radioaktivität. Aufgrund außer Kontrolle
geratener nuklearer Reaktionen ist die gesamte planetare
Oberfläche radioaktiv verseucht, vielleicht auch infolge von
Atomexplosionen, da bin ich mir nicht sicher… Jedenfalls ist
dort heute jedes Leben unmöglich.«
    Die drei Männer schauten einander für eine Weile stumm
an, bis Compor offenbar das Bedürfnis verspürte, sich zu
wiederholen. »Ich sag’s euch«, betonte er, »es
gibt keine Erde. Es hat keinen Zweck, sie zu suchen.«

 
44
     
     
    Zum erstenmal war Janov Pelorats Miene nicht ausdruckslos. Sie
spiegelte keine Leidenschaft, keine der instabileren Emotionen wider.
Aber seine Augen waren schmal geworden, und eine Art hitziger
Intensität erfüllte jeden Muskel seines Gesichts.
    »Was haben Sie gesagt, woher Sie das alles wissen
wollen?« erkundigte er sich, und seiner Stimme fehlte es nun
vollkommen am gewohnten Tonfall vorsichtiger Zurückhaltung.
    »Wie ich gesagt habe«, antwortete Compor,
»gehört’s zu meinem Erbe.«
    »Reden Sie doch nicht so albern daher, junger Mann! Sie sind
Ratsherr auf Terminus. Das bedeutet, Sie wurden auf einer Welt der
Föderation geboren – ich glaube, Sie haben erwähnt,
auf Smyrno.«
    »Das ist richtig.«
    »Na, und von was für einem Erbe reden Sie da? Wollen Sie
mir weismachen, Sie hätten sirianische Gene, dank derer Sie ein
angeborenes Wissen sirianischer Mythen bezüglich der Erde
besäßen?«
    Compor schaute verdutzt drein. »Nein, natürlich
nicht.«
    »Wovon also reden Sie?«
    Compor schwieg einen Augenblick lang, sammelte anscheinend seine
Gedanken. »Unsere Familie befindet sich im Besitz alter
sirianischer Geschichtsbücher«, sagte er schließlich
ruhig. »Es handelt sich also um ein äußeres Erbe,
nicht um inneres Erbgut. Wir sprechen über dergleichen Dinge
nicht zu Außenstehenden, vor allem nicht, wenn man eine
politische Laufbahn mit Erfolg einschlagen will. Trevize meint
anscheinend, wir würden darüber zu jedermann
schwätzen, aber man glaube mir, ich erwähne so etwas nur
gegenüber Freunden und guten Bekannten.«
    Seine Stimme wies einen Anklang von Bitterkeit auf.
»Theoretisch sind alle Bürger der Foundation gleich, aber
die von den älteren Welten der Föderation sind gleicher als
die von neueren Planeten, und solche, die von Welten außerhalb
der Föderation stammen, sind sogar am gleichsten. Aber lassen
wir das. Abgesehen von den Büchern, ich habe die alten Welten ja
einmal besucht. He, Trevize, hör mal…«
    Trevize war ein paar Schritte geschlendert, bis zum Ende der
Räumlichkeit, und schaute nun durch ein dreieckiges Fenster
hinaus. Es gewährte Ausblick auf den Himmel, schränkte
zugleich jedoch den Blick auf das Stadtbild ein – bot mehr Licht und mehr Privatsphäre. Trevize reckte sich und
spähte nach unten.
    Er kehrte quer durch den Raum zurück. »Interessantes
Fenster-Design«, sagte er. »Du hast mich gerufen, werter
Ratskollege?«
    »Ja. Erinnerst du dich noch an die Reise, die ich nach dem
Abgang vom College unternommen habe?«
    »Nach dem College? Ja, ich kann mich gut entsinnen.
    Wir waren echte Jugendfreunde. Freunde für immer. Eine
Foundation gegenseitigen Vertrauens. Zwei gegen die ganze Welt. Du
hast deine Reise angetreten. Ich bin zur Raummarine gegangen,
randvoll mit Patriotismus. Aus irgendeinem Grund mochte ich dich auf
deiner Reise nicht begleiten – irgendein Instinkt riet mir davon
ab. Ich wollte, dieser Instinkt wäre mir geblieben.«
    Compor ging auf die letztere Bemerkung nicht ein. »Ich habe
damals Comporellon besucht. Die Familientradition besagt, daß
meine Vorfahren von dort stammen – wenigstens
väterlicherseits. Wir sollen dort der herrschenden Familie
angehört haben, in alten Zeiten, ehe das Imperium

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