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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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kommentierte Trevize und bestellte eine
zweite Portion. Pelorat tat das gleiche.
    Schließlich verzehrten sie eine schwammige, stark
gesüßte Nachspeise, tranken dazu eine Tasse Kaffee mit
leichtem Karamelaroma, über das sie verwundert den Kopf
schüttelten. Sie taten Sirup hinein, und darüber
schüttelte der Kellner wiederum den Kopf.
    »Tja, was ist denn nun eigentlich im Tourismusbüro
geschehen?« fragte Pelorat endlich.
    »Sie meinen, mit Compor?«
    »Ist dort irgend etwas anderes passiert, worüber wir
reden könnten?«
    Trevize schaute umher. Sie saßen in einer tiefen Nische, die
ihnen eine gewisse, nur beschränkte Absonderung
gewährleistete, aber es war voll im Restaurant, und das
natürliche Durcheinander von Stimmen bot ihnen vor Lauschern
ausreichenden Schutz.
    »Ist es nicht seltsam«, meinte er mit unterdrückter
Stimme, »daß es ihm gelungen ist, uns nach Sayshell zu
folgen?«
    »Er hat behauptet, das sei seinen intuitiven Fähigkeiten
zu verdanken.«
    »Ja, was die Hyperorientierung anging, war er der Beste am
ganzen College. Seine diesbezügliche Begabung stelle ich bis
heute nicht in Frage. Wenn jemand ein gewisses
Einfühlungsvermögen entwickelt hat, bestimmte Reflexe, kann
ich mir durchaus vorstellen, daß er dazu in der Lage ist,
anhand der zu beobachtenden Vorbereitungen zu erraten, wohin ein
Hypersprung führen wird. Aber ich begreife nicht, wie
selbst jemand mit einer so ausgeprägten Gabe der
Hyperorientierung das Ergebnis einer ganzen Serie von Sprüngen
absehen können soll. Man bereitet nur den ersten Hypersprung
vor, den Rest erledigt unser Computer. Den ersten Sprung kann so ein
Verfolger richtig schätzen, aber durch was für ein Wunder
soll er wissen, was im Innern des Computers vorgeht?«
    »Aber er hat’s geschafft, Golan.«
    »Kein Zweifel«, sagte Trevize, »und der einzige
mögliche Weg, den ich mir ausmalen kann, besteht darin,
daß er vorher gewußt haben muß, wohin wir fliegen.
Nicht erraten, gewußt haben.«
    Pelorat dachte darüber nach. »Junge, das ist doch
völlig ausgeschlossen. Wie hätte er das wissen sollen?
Über unser wahres Ziel haben wir uns doch erst geeinigt, als wir
uns schon an Bord der Far Star befanden.«
    »Ich weiß. Und was hat’s mit diesem Meditationstag
auf sich?«
    »In der Beziehung hat Compor keineswegs gelogen. Als wir das
Restaurant betreten und den Kellner gefragt haben, hat er
bestätigt, daß heute ein Tag der Meditation ist.«
    »Ja, stimmt, aber er hat sofort klargestellt, daß das
Restaurant deswegen nicht geschlossen ist. Er hat wörtlich
gesagt: ›Sayshell City ist kein Hinterwäldlerkaff. Hier
schließt nichts.‹ Mit anderen Worten, die Leute
meditieren, gewiß, aber nicht in den
Großstädten, wo die Menschen kultivierter sind und
für provinzielle Frömmelei kein Platz ist. Deshalb ist hier
Verkehr, deshalb herrscht Geschäftigkeit… vielleicht ist
weniger los als an normalen Tagen, aber jedenfalls läuft alles
wie gewohnt.«
    »Aber niemand hat das Touristenzentrum aufgesucht, solange
wir dort waren, Golan. Ich hab’s genau beobachtet. Nicht eine
Person ist hereingekommen.«
    »Das habe ich auch bemerkt. Einmal bin ich sogar ans Fenster
gegangen, um hinauszuschauen, und ich habe eindeutig festgestellt,
daß es auf den Straßen rings um das Zentrum jede Menge
Leute gab, zu Fuß, in Fahrzeugen, und trotzdem ist keine
einzige Person hereingekommen. Dieser Meditationstag war ein guter
Vorwand. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, daß wir die
Ungestörtheit begrüßten, die wir genossen, ohne sie
zu hinterfragen, nur war ich ganz einfach innerlich nicht bereit,
diesem Sohn zweier Fremdlinge je wieder Vertrauen zu
schenken.«
    »Was also hat das alles zu bedeuten?« wollte Pelorat
wissen.
    »Ich glaube, es verhält sich recht simpel, Janov. Wir
haben’s mit jemandem zu tun, der weiß, wohin wir gehen,
sobald wir uns entschließen, obwohl er und wir uns in zwei
verschiedenen Raumschiffen befinden, und gleichzeitig mit jemandem,
der dafür sorgen kann, daß eine öffentliche
Einrichtung menschenleer bleibt, obwohl es ringsum von Menschen
wimmelt, nur damit wir uns ungestört unterhalten
können.«
    »Soll ich vielleicht annehmen, daß er wirklich Wunder
wirken kann?«
    »Sicher, von mir aus. Sollte es so sein, daß Compor ein
Agent der Zweiten Foundation ist und den menschlichen Geist zu
beeinflussen vermag, daß er Ihre und meine Gedanken sogar lesen
kann, während wir uns in zwei verschiedenen Raumschiffen
aufhalten, wenn er die

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