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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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fortgeschickt worden bist, um den
Zwecken der Bürgermeisterin zu dienen, was immer das auch
für Zwecke sein mögen. Ich hätte mich auf keine
Diskussion in anderer Richtung einlassen sollen, aber du hast mich
überrascht, als du plötzlich auf das Thema Erde zu sprechen
gekommen bist. Na schön, ich will noch einmal wiederholen. Was
immer in der Vergangenheit gewesen sein mag – Bei Arvardan, der
Synapsifikator, egal was –, es hat nichts mit dem zu tun, was
heute ist. Ich sag es noch einmal – die Erde ist eine tote Welt.
Ich rate sehr, nach Comporellon zu gehen, dort kann man alles
erfahren, was man darüber wissen möchte. Hauptsache ist
sowieso, ihr bleibt nicht hier.«
    »Und du wirst natürlich pflichtgetreu der
Bürgermeisterin berichten, daß wir nach Comporellon gehen,
und um ganz sicher sein zu können, wirst du uns folgen. Oder
vielleicht weiß die Bürgermeisterin ohnehin schon
Bescheid. Ich denke mir, sie hat dir Wort für Wort eingepaukt,
was du uns hier vorgeschwatzt hast, dich genau abgehört, damit
du keinen Unsinn redest, denn es sind eben ihre Zwecke, für die
sie uns nach Comporellon lotsen möchte. Habe ich
recht?«
    Compors Gesicht erbleichte. Er stand auf, und aus Anstrengung,
seine Stimme beherrscht zu halten, stotterte er nahezu. »Ich
habe versucht, dir alles zu erklären. Ich habe versucht, dir zu
helfen. Ich hätte mir den Versuch sparen sollen. Von mir aus
kannst du dich in ein Schwarzes Loch stürzen, Trevize!«
    Ruckartig machte er auf dem Absatz kehrt und entfernte sich eilig,
ohne sich umzudrehen.
    Pelorat wirkte leicht fassungslos. »Golan, mein Bester, das
war ziemlich taktlos von Ihnen. Ich hätte mehr aus ihm
herausholen können.«
    »Nein, hätten Sie nicht«, widersprach Trevize mit
nachdrücklichem Ernst. »Sie hätten nichts aus ihm
herausholen können, das er nicht sowieso ausplaudern wollte.
Janov, Sie wissen nicht, was er ist. Bis heute wußte ich selbst
nicht, was er ist.«

 
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    Pelorat zögerte merklich, Trevize zu stören. Trevize
saß reglos im Sessel, tief in Gedanken versunken.
    »Wollen wir den ganzen Abend lang bloß hier
herumhocken, Golan?« fragte Pelorat schließlich.
    Trevize fuhr auf. »Nein, Sie haben völlig recht. Uns
wird wohler sein, wenn wir von Menschen umgeben sind. Kommen
Sie!«
    Pelorat stand auf. »Es werden uns keine Menschen
umgeben«, sagte er. »Compor hat erwähnt, heute sei so
was wie ein Meditationstag.«
    »So, hat er das? Als wir mit dem Wagen auf der
Verbindungsstraße gefahren sind, war da Verkehr?«
    »Ja, in gewissem Umfang.«
    »Ziemlich starker Verkehr, fand ich sogar. Und als wir in die
Stadt gefahren sind, war sie da vielleicht leer?«
    »Das nicht gerade. Aber Sie müssen zugeben, hier drin
war’s auf jeden Fall ziemlich leer.«
    »Ja, das war’s. Es ist mir besonders aufgefallen. Aber
nun kommen Sie, Janov, ich habe Hunger. Hier muß es irgendwo
etwas zu essen geben, und wir können uns die besten Restaurants
leisten. Auf jeden Fall müßte irgendein Lokal zu finden
sein, in dem wir irgendeine interessante sayshellische
Spezialität probieren können, oder falls wir davor
zurückschrecken, halten wir uns eben an ein anständiges
galaktisches Standardgericht. Kommen Sie, sobald wir in sicherer
Umgebung sind, werde ich Ihnen erzählen, was hier nach meiner
Ansicht wirklich geschehen ist.«

 
46
     
     
    Mit einem wohligen Gefühl des Gestärktseins lehnte sich
Trevize zurück. Nach den Maßstäben auf Terminus war
das Restaurant nicht teuer, aber es hatte ohne Zweifel allerlei Neues
zu bieten. Teilweise erwärmte ein offenes Feuer es, an dem man
Speisen zubereitete. Das Fleisch servierte man vornehmlich in
häppchengroßen Brocken und mit verschiedenen scharfen
Soßen; zu essen pflegte man sie mit den Fingern, welche man
jedoch vor Hitze und Verschmutzung mit weichen, grünen
Blättern schützte, die kalt und feucht waren und einen
leichten Minzegeschmack besaßen. Für jedes Stückchen
Fleisch benutzte man ein solches Blatt und schob sich beides zusammen
in den Mund. Der Kellner hatte ihnen ausführlich erläutert,
wie man es machte.
    Anscheinend an außerplanetare Gäste gewohnt, hatte er
väterlich gelächelt, als Trevize und Pelorat mit spitzen
Fingern die brühheißen Fleischstückchen betasteten,
und er freute sich unverkennbar über die Erleichterung der
Fremden, als sie bemerkten, daß sie mit den Blättern ihre
Finger kühlhalten konnten und sie beim Kauen auch das Fleisch
kühlten.
    »Köstlich!«

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