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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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des
Universitätsgeländes säumten. Er schaute direkt nach
oben.
    »Wunderschön!« sagte er. »Bei uns gibt’s
ein berühmtes Zitat aus dem Gedicht eines unserer Dichter, worin
vom ›Tüpfelschimmer an Sayshells weitem Firmament‹ die
Rede ist.«
    Trevize blickte ebenfalls angetan nach oben. »Wir kommen von
Terminus, S. Q.«, sagte er mit leiser Stimme zu Quintesetz,
»und mein Freund hier hat noch nie einen fremden Himmel gesehen.
Auf Terminus sehen wir die Milchstraße nur als einheitlichen,
trüben Fleck, dazu ein paar kaum sichtbare Sterne. Hätten
Sie bisher nur immer unter unserem Himmel gelebt, Sie
wüßten, was Sie hier haben, bestimmt noch mehr zu
würdigen.«
    »Ich versichere Ihnen«, sagte Quintesetz ernsthaft,
»wir wissen durchaus, was wir daran haben. Er ist weniger
deshalb so schön, weil wir uns hier in einer nicht allzu dichten
Zone der Galaxis befinden, sondern weil die Verteilung der Sterne
bemerkenswert gleichmäßig ist. Ich bezweifle, daß
Sie sonst irgendwo in der Galaxis so viele Sterne erster
Größenordnung so gleichmäßig verteilt sehen
können. Aber andererseits sind’s auch nicht zu viele. Ich
habe schon auf Welten den Himmel gesehen, die am Rande von
Kugelwolken liegen, und dort sieht man viel zuviel helle Sterne. So
was verdirbt die Dunkelheit eines Nachthimmels und vermindert den
Gesamteindruck der Schönheit ganz erheblich.«
    »Da bin ich völlig Ihrer Meinung«, sagte
Trevize.
    »Sehen Sie dies fast regelmäßige Fünfeck aus
nahezu gleich hellen Sternen dort drüben?« meinte
Quintesetz. »Wir nennen sie Fünf Schwestern. Da, in dieser
Richtung, genau über dieser Reihe von Bäumen. Sehen
Sie?«
    »Ich sehe sie«, bestätigte Trevize. »Sehr
hübsch.«
    »Ja«, sagte Quintesetz. »Sie sollen Erfolg in der
Liebe symbolisieren, und es dürfte kaum einen Liebesbrief geben,
der nicht mit einem Fünfeck aus Punkten beendet wird, das den
Wunsch nach einer Liebesbeziehung ausdrückt. Jeder der fünf
Sterne steht für eine andere Stufe im Prozeß der
Herstellung einer solchen Beziehung, und es gibt bekannte Dichtungen,
die darin wetteifern, jede dieser verschiedenen Stufen so explizit
erotisch wie möglich darzustellen. In meiner Jugendzeit habe ich
selbst mal ein paar derartige Verse zu schmieden versucht, und damals
hätte ich nie gedacht, daß einmal eine Zeit kommen
würde, in der mir die Fünf Schwestern so gleichgültig
sind, aber ich glaube, das geht jedem so. Erkennen Sie den
trüben Stern genau in der Mitte des Fünfgestirns?«
    »Ja.«
    »Der soll die unerwiderte Liebe versinnbildlichen«,
sagte Quintesetz. »Die Legende besagt, dieser Stern sei einmal
so hell wie der Rest gewesen, aber im Laufe der Zeit aus Kummer
dunkel geworden.« Und er ging rasch weiter.

 
54
     
     
    Das Essen, so mußte Trevize sich insgeheim eingestehen, war
ausgezeichnet gewesen. Es hatte eine nahezu unendliche Vielseitigkeit
aufgewiesen, und die zahllosen Arten des Würzens und Verfeinerns
hatten unaufdringliche, aber köstliche Geschmacksvariationen
gewährleistet.
    »Alle diese Gemüse – die mir übrigens bestens
geschmeckt haben – sind doch gewissermaßen Bestandteil des
allgemeinen galaktischen Nahrungsangebots, nicht wahr, S. Q.?«
meinte Trevize.
    »Ja, natürlich.«
    »Aber ich vermute, es gibt hier auch ursprüngliche
Lebensformen.«
    »Natürlich. Als die ersten Siedler eintrafen, war
Sayshell ja schon eine Sauerstoffwelt, folglich war auch heimisches
Leben vorhanden. Und wir sind sichergegangen, daß vom hier
entstandenen Leben auch einiges erhalten bleibt. Wir haben sehr
ausgedehnte Naturschutzparks, in denen das alte sayshellische Leben
noch immer existiert, sowohl Flora wie auch Fauna.«
    »Dann haben Sie hier uns etwas voraus, S. Q.«, sagte
Pelorat. »Als Terminus von Menschen besiedelt worden ist, gab es
auf dem Land nur wenig Leben, und leider hat man lange Zeit hindurch
keine koordinierten Anstrengungen zur Bewahrung des ozeanischen
Lebens unternommen, das den Sauerstoff produziert hatte, der Terminus
überhaupt erst bewohnbar machte. Terminus besitzt heute eine
rein galaktische Ökologie.«
    »Sayshell kann auf eine lange und beständige Geschichte
der Lebensbewahrung zurückblicken«, sagte Quintesetz mit
einem Lächeln bescheidenen Stolzes.
    Trevize wählte diesen Moment, um auf das eigentliche Thema
zurückzukommen. »Ich glaube, S. Q.«, rief er in
Erinnerung, »als wir Ihr Büro verlassen haben, war es Ihre
Absicht, uns nach dem Essen etwas über Gaia

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