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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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als ihre zweiundsechzig Jahre. Sie sah nicht immer älter aus,
aber nun wirkte sie so. Sie war ausreichend in Gedanken versunken
gewesen, um ihren Vorsatz zu vergessen, nicht in den Spiegel zu
schauen, und auf dem Weg zum Kartenraum hatte sie ihr Spiegelbild
gesehen. Infolgedessen war sie sich der Abgehärmtheit ihrer
Erscheinung vollauf bewußt.
    Sie seufzte. Die Politik zehrte sie auf. Fünf Jahre als
Bürgermeisterin, vorher zwölf Jahre lang die wirkliche
Inhaberin der Macht hinter zwei Strohmännern. Alles war ruhig
und glatt abgelaufen, alles erfolgreich – und es war alles sehr
anstrengend gewesen. Wie wäre es erst geworden, fragte sie sich,
hätte sie echte Probleme gehabt, wären Fehlschläge und
Desaster aufgetreten?
    Für sie persönlich wäre es nicht übel gewesen,
befand sie unversehens. Richtige Aktivitäten hätten sich
belebend auf sie ausgewirkt. Das schreckliche Wissen um die Tatsache,
daß nichts anderes möglich war als sich mittreiben zu
lassen, war es gewesen, das sie so verhärmt hatte.
    Der Seldon-Plan war es, der Erfolg hatte, und die Zweite
Foundation war es, die dafür sorgte, daß ihm auch
künftig Erfolg beschieden sein sollte. Sie jedoch – als die
starke Hand am Steuerruder der Foundation (streng genommen der Ersten Foundation, aber auf Terminus dachte niemand daran, das
Adjektiv hinzuzufügen) – schwamm lediglich auf den
Schaumkronen mit.
    Die Geschichte würde wenig oder gar nichts über sie zu
berichten haben. Sie saß sozusagen an den Kontrollen eines
Raumschiffs, das man in Wahrheit von außerhalb lenkte.
    Selbst Indbur III. der Oberhaupt der Foundation gewesen war, als
sie katastrophenartig dem Fuchs unterlag, hatte etwas getan. Er war
wenigstens zusammengebrochen.
    Von Bürgermeisterin Branno dagegen würde die Nachwelt
sich überhaupt nichts erzählen können!
    Es sei denn, dieser Golan Trevize, dieser gedankenlose Ratsherr,
dieser Blitzableiter, machte es möglich…
    Versonnen begutachtete sie die Sternkarte. Dabei handelte es sich
nicht um die Art von Darstellung, wie moderne Computer sie boten.
Vielmehr bestand die Karte aus einer dreidimensionalen Anhäufung
von Lichtpünktchen, die die Galaxis mitten in der Luft
holographisch abbildeten. Man konnte die Karte zwar nicht bewegen,
nicht drehen, nicht erweitern und nicht verkleinern, doch man konnte
um sie herumgehen und sie von allen Seiten betrachten.
    Ein großer Ausschnitt der Galaxis, vielleicht ein Drittel
ihrer Gesamtheit (ohne Berücksichtigung des galaktischen Kerns,
der als lebensfeindliche Region galt), leuchtete rot auf, als die
Bürgermeisterin einen Schalter drückte. Dieser Teil stellte
die Foundation-Föderation dar, die über sieben Millionen
bewohnten Welten, über die sie und der Rat regierten – die
sieben Millionen bewohnten Welten, die Sitz und Stimme in der
Versammlung der Welten hatten, die dort Dinge von geringerer
Bedeutung debattierten und über sie abstimmten, aber sich
niemals, wenn es sich nur irgendwie einrichten ließ, mit
irgendeiner Sache von wirklicher Wichtigkeit befassen durften.
    Die Bürgermeisterin betätigte eine weitere Schaltung,
und in den Randzonen der Föderation glomm da und dort schwaches
Rosa auf. Einflußsphären. Das war kein Territorium der
Foundation, aber diese Regionen hätten es sich nicht einmal im
Traum einfallen lassen, obwohl sie nominell unabhängig waren,
sich irgendeiner Maßnahme der Foundation zu widersetzen.
    Für die Branno stand es außer Frage, daß keine
Macht in der Galaxis es mit der Foundation aufzunehmen vermochte,
auch die Zweite Foundation nicht (wüßte man bloß, wo
sie steckte), und sie hegte die Überzeugung, daß die
Foundation eigentlich nur nach Belieben ihre Flotte moderner
Raumschiffe loszuschicken brauchte, um ohne weitere Umstände das
Zweite Imperium zu etablieren.
    Doch seit den Anfängen des Seldon-Plans waren erst fünf
Jahrhunderte verstrichen. Der Seldon-Plan legte zehn Jahrhunderte
fest, bevor das Zweite Imperium gegründet werden konnte, und die
Zweite Foundation achtete darauf, daß alles genau nach Plan
verlief. Traurig schüttelte die Bürgermeisterin ihren
grauen Kopf. Wenn die Foundation jetzt handelte, würde sie
irgendwie scheitern. Obwohl ihre Raumschiffe unschlagbar waren,
müßte zum jetzigen Zeitpunkt jede derartige Aktion
mißlingen.
    Es sei denn, daß Trevize, der Blitzableiter, den Blitz der
Zweiten Foundation auf sich zog – und daß man den Blitz an
den Ort seines Ursprungs zurückverfolgen konnte.
    Sie

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