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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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schaute sich um. Wo blieb Kodell? Dies war kein Anlaß,
bei dem er sich verspäten dürfte.
    Als habe ihr Gedanke ihn hereingerufen, trat er ein, lächelte
gutgelaunt, sah mit seinem grauweißen Schnurrbart und der
sonnengebräunten Haut großväterlicher als je zuvor
aus. Großväterlich, aber nicht alt. Ohnehin war er acht
Jahre jünger als sie.
    Wie kam es, daß er keine Anzeichen von Verschleiß
aufwies? Konnte es sein, daß fünfzehn Jahre als Direktor
des Sicherheitsbüros keinerlei Spuren hinterließen?

 
57
     
     
    Kodell nickte feierlich, während er die Branno in dem
formellen Stil begrüßte, wie er vorgeschrieben war, ehe
man mit der Bürgermeisterin eine Diskussion begann. Diese
Tradition existierte seit den miesen Zeiten der Indburs. Fast alles
hatte sich seither geändert, die Etikette jedoch am
wenigsten.
    »Entschuldigen Sie die Verspätung,
Bürgermeisterin«, sagte er, »aber der Arrest Ratsherr
Trevizes bahnt sich nun allmählich einen Weg durch die
anästhetisierte Haut des Rates.«
    »Ach?« meinte die Bürgermeisterin phlegmatisch.
»Müssen wir mit einer Palastrevolution rechnen?«
    »Nicht die geringste Chance. Wir haben alles voll unter
Kontrolle. Aber es ist Unruhe zu befürchten.«
    »Sollen sie Unruhe veranstalten. Danach werden sie sich
wohler fühlen, und ich – ich bleibe ihnen aus dem Weg. Ich
kann mich auf die allgemeine öffentliche Meinung verlassen,
nehme ich an?«
    »Ich glaube, ja. Vor allem außerhalb Terminus’.
Niemand außerhalb Terminus’ schert sich darum, was aus
einem aus der Reihe getanzten Ratsmitglied wird.«
    »Aber ich.«
    »Aha? Liegen weitere Neuigkeiten vor?«
    »Liono«, sagte die Bürgermeisterin, »ich
möchte Näheres über Sayshell wissen.«
    »Ich bin kein wandelndes Geschichtsbuch«, erwiderte
Liono Kodell mit unvermindertem Lächeln.
    »Ich will nichts von Geschichte hören. Ich will die
Wahrheit wissen. Warum ist Sayshell unabhängig? Sehen Sie mal
her!« Sie deutete in das Rot der Foundation, das einen
beträchtlichen Teil der holographischen Karte ausmachte, und
darin, schon ziemlich weit in den inneren Spiralen, sah man eine ganz
vom Rot umschlossene Tasche in Weiß.
    »Die Sayshell-Union ist regelrecht von uns eingekapselt, kann
man sagen«, meinte die Branno. »Ihre Region wirkt wie von
uns aufgesaugt. Trotzdem ist sie weiß. Unsere Karte zeigte sie
nicht einmal im Rosa der zuverlässigen
Verbündeten.«
    Kodell hob die Schultern. »Sie ist offiziell auch kein
zuverlässiger Verbündeter, aber das hat uns noch nie
beunruhigt. Sie ist neutral.«
    »Na schön. Dann schauen Sie sich das an!« Erneut
nahm die Bürgermeisterin eine Schaltung vor. Das Rot weitete
sich merklich aus. Nun hatte es die halbe Galaxis erfaßt.
»Das war das Reich des Fuchses zur Zeit seines Todes«,
sagte Bürgermeisterin Branno. »Wenn Sie aufmerksam ins Rot
schauen, können Sie die Sayshell-Union ganz im Innern sehen,
diesmal vollkommen umschlossen – aber trotzdem weiß! Sie
ist die einzige Enklave, der der Fuchs ihre Freiheit gelassen
hat.«
    »Sie war damals auch neutral.«
    »Der Fuchs hatte wenig Respekt, was Neutralität
anging.«
    »In diesem Fall hat er ihn anscheinend gehabt.«
    »Anscheinend gehabt. Was weist Sayshell an Besonderem
auf?«
    »Nichts«, antwortete Kodell. »Glauben Sie mir,
Bürgermeisterin, Sayshell gehört uns, wann immer wir’s
haben wollen.«
    »Tatsächlich? Aber aus irgendeinem Grund ist es bis
jetzt nicht so.«
    »Weil einfach keine Notwendigkeit bestand, einen
Anschluß durchzusetzen.«
    Die Branno lehnte sich in den Sessel, und indem ihr Arm über
die Kontrollen glitt, löschte sie die Galaxis. »Ich glaube,
nun besteht die Notwendigkeit.«
    »Pardon, Bürgermeisterin?«
    »Liono, ich habe diesen Trevize als Blitzableiter ins All
gescheucht. Ich habe es in der Erwartung getan, daß die Zweite
Foundation in ihm eine größere Gefahr sieht, als
überhaupt jemals von diesem Schwachkopf ausgehen kann, die
Foundation dagegen als geringere Bedrohung betrachtet. Der Blitz der
Zweiten Foundation sollte ihn treffen und uns dadurch verraten, wo
sie steckt.«
    »Ja, Bürgermeisterin.«
    »Meine Absicht war, daß er die verfallenen Ruinen
Trantors aufsucht und dort in dem herumwühlt, was noch von der
Bibliothek übrig ist, daß er nach der Erde forscht. Die
Erde ist diese Welt, falls Sie sich noch erinnern, von der alle
möglichen langweiligen Mystiker uns einreden möchten, sie
sei die Ursprungswelt der menschlichen Rasse, als wäre

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