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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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fürchten. Lassen Sie
mich etwas erklären. Sie wissen ja, wie Sie an meinem
Gesichtsausdruck sehen konnten, daß Gefahr besteht – oder
vielmehr, bestehen könnte –, fast als ob Sie dazu imstande
wären, meine Gedanken zu lesen?«
    »Ja?«
    »Und ich kann noch viel besser als Sie Gedanken lesen.
Forscher lernen das, und ich bin ein sehr tüchtiger
Forscher.«
    Sura Novis Augen weiteten sich, und sie entzog ihm ihre
Hände. Ihr schien der Atem zu stocken. »Du kannst meine
Gedanken lesen?«
    Hastig hob Gendibal einen Finger. »Ich lese Ihre Gedanken ja
nicht, Novi. Ich lese sie nicht, außer es
müßte sein. Ihre Gedanken lese ich nicht.«
    (Er wußte, daß er – unter praktischen
Gesichtspunkten betrachtet – die Unwahrheit sagte. Es war
für jemanden wie ihn unmöglich, sich in Sura Novis
Gegenwart aufzuhalten, ohne zumindest die Grundstimmung dieser oder
jener ihrer Gedanken zu bemerken. Dafür brauchte man eigentlich
kaum Zweitfoundationist zu sein. Gendibal spürte, daß er
um ein Haar errötet wäre. Aber eine solche Haltung, wie sie
ihm gegenüber einnahm, schmeichelte nun einmal, auch wenn sie
nur eine Hamerin war. Auf jeden Fall, er mußte sie beruhigen,
schon aufgrund von Erwägungen allgemeiner
Mitmenschlichkeit…)
    »Außerdem bin ich dazu fähig, das Denken von
Leuten zu verändern«, sagte er. »Ich kann bewirken,
daß jemand Schmerz empfindet. Ich kann…«
    Doch Sura Novi schüttelte den Kopf. »Wie kannst du das
alles tun, Meister? Rufirant…«
    »Vergessen Sie Rufirant«, sagte Gendibal
geringschätzig. »Ich hätte ihm im Handumdrehen Einhalt
gebieten können. Ich hätte ihn wie einen Sack Kartoffeln zu
Boden stürzen lassen können. Alle diese Hamer hätte
ich…« Er unterbrach sich plötzlich, weil er aufgrund
seiner Prahlerei Unbehagen verspürte, weil er begriff, daß
er es darauf anlegte, diese Provinzlerin zu beeindrucken. Und sie
schüttelte nach wie vor den Kopf.
    »Meister«, meinte sie, »du versuchst mir die Furcht
auszureden, aber ich fürchte mich sowieso nicht, außer um
dich, also ist das gar nicht nötig. Ich weiß, daß du
ein großer Forscher bist, du kannst so ein Raumschiff durch das
All fliegen, obwohl mir’s so vorkommt, niemand könnte so
was tun, ohne… ich meine, es könnte eigentlich gar nicht
möglich sein, ohne sich… zu verirren. Und du benutzt
Maschinen, von denen ich nichts verstehe… die kein Hamer jemals
verstehen könnte. Und du brauchst mir auch nichts von diesen
Kräften in deinem Geist zu erzählen, wo ich nicht glauben
kann, daß sie so sind, denn alle die Sachen, die du mit
Rufirant hättest machen können, wie du gesagt hast, die
hast du nicht mit ihm gemacht, obwohl du doch in Gefahr
warst.«
    Gendibal preßte die Lippen aufeinander. Laß es dabei,
sagte er sich. Wenn diese Frau darauf beharrt, daß sie nicht um
sich selbst fürchtet, laß es dabei! Aber er wollte nicht,
daß sie ihn für einen Schwächling und Weichling
hielt. Das wollte er schlichtweg nicht.
    »Wenn ich Rufirant nichts getan habe«, sagte er,
»dann deshalb, weil ich gar nicht den Wunsch hatte, ihm etwas zu
tun. Wir Forscher dürfen den Hamern niemals irgend etwas antun.
Wir sind auf ihrer Welt Gäste. Verstehen Sie, was ich
meine?«
    »Ihr seid unsere Herren und Meister. Das sagen wir unter uns immer.«
    Einen Augenblick lang schweiften Gendibals Überlegungen ab.
»Und wieso hat dieser Rufirant mich trotzdem
angegriffen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie bloß. »Ich
glaube, er hat nicht gewußt, was er da tat. Er muß im
Kopp bekloppt… ich meine, er muß nicht bei klarem Verstand
gewesen sein.«
    Gendibal stieß ein Brummen aus. »Jedenfalls, wir tun
den Hamer unsererseits niemals etwas. Hätte ich mich dazu
verleiten lassen, ihn mit… mit Gewalt aufzuhalten, die anderen
Forscher hätten dann ziemlich schlecht von mir gedacht, und
vielleicht wäre ich dadurch um meine Position gebracht worden.
Um zu verhindern, daß mir ernster Schaden zugefügt wird,
hätte ich ihn höchstens ein ganz kleines bißchen
beeinflussen dürfen… so wenig wie nur
möglich.«
    Sura Novi senkte den Kopf. »Dann hätte ich mich ja gar
nicht dazwischenwerfen müssen, als wäre ich selbst ’ne
Närrin.«
    »Sie haben vollkommen richtig gehandelt«, sagte
Gendibal. »Wie ich gerade gesagt habe, es wäre falsch von
mir gewesen, gegen ihn vorzugehen, so oder so, und durch Ihr
Eingreifen haben Sie’s überflüssig gemacht, daß
ich meinerseits etwas gegen ihn unternehme. Sie haben ihn
aufgehalten,

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