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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Und versuchen Sie nicht, Liono, mich durch irgendwelche
Manöver in meinem Entschluß zu behindern, sonst werde ich
unsere alte Freundschaft im Handumdrehen beenden und Sie
fallenlassen! Dazu bin ich auf jeden Fall in der Lage.«
    Kodell nickte. »Das ist mir klar, Bürgermeisterin, aber
darf ich Sie, ehe Sie sich endgültig entscheiden, nochmals
bitten, die machtvolle Wirksamkeit von Seldons Plan zu
berücksichtigen? Was Sie beabsichtigen, könnte auf
Selbstmord hinauslaufen.«
    »In dieser Beziehung mache ich mir keine Sorgen, Liono. Der
Plan hat hinsichtlich des Fuchses versagt, den er nicht vorhergesehen
hat und nicht vorhersehen konnte. Und ein prognostischer Fehler zur
einen Zeit bedeutet, daß ein weiterer Fehler zu einer anderen
Zeit möglich ist.«
    Kodell seufzte. »Na schön, wenn Sie wahrhaftig fest dazu
entschlossen sind, will ich Sie nach meinen besten Fähigkeiten
und mit vorbehaltloser Loyalität unterstützen.«
    »Gut. Trotzdem, ich warne Sie noch einmal, es ist besser
für Sie, mit ganzem Herzen zu meinen, was Sie da reden! Und mit
dieser Einstellung, Liono, wollen wir uns nun um Gaia kümmern.
Vorwärts!«

 
     
Fünfzehntes Kapitel
     
Gaia-S

 
58
     
     
    Sura Novi betrat den Kontrollraum des kleinen, ziemlich
altmodischen Raumschiffs, das Stor Gendibal und sie in einer Reihe
von wohlgeplanten Hypersprüngen über die Parseks
hinwegbeförderte.
    Offenbar war sie im kompakt beschaffenen Bad gewesen, wo Öle,
warme Luft und ein Minimum an Wasser ihren Körper aufgefrischt
hatten. Sie kam in ein Badetuch gewickelt und hielt es in
krampfhafter Darstellung von Züchtigkeit fest um sich
gedrückt. Ihr Haar war trocken, aber noch wirr.
    »Meister?« sprach sie Gendibal mit leiser Stimme an.
    Gendibal hob den Blick von seinen Karten und dem Computer.
»Ja, Novi?«
    »Ich bin platt vor Verlegensein, Meister…« Sie
verstummte und setzte dann langsam noch einmal an. »Tut mir
leid, daß ich stören muß, Meister, aber…«
– und hier entgleiste sie erneut – »ich kann mei
Klamotten nich finden.«
    »Ihre Kleidung, meinen Sie?« Einen Moment lang starrte
Gendibal sie begriffsstutzig an, dann stand er mit merklich
schlechtem Gewissen auf. »Novi, ich habe ganz vergessen, Ihnen
Bescheid zu sagen. Die Sachen mußten gereinigt werden, sie sind
im Detergentapparat. Sie sind sauber, getrocknet, gefaltet,
völlig fertig. Ich hätte sie herausnehmen und Ihnen
unübersehbar hinlegen sollen. Ich hab’s
vergessen.«
    »Ich wollte nicht… nicht…« – sie schaute
an sich hinab -»…anstößig rumlaufen.«
    »Das hat doch nichts mit ›anstößig‹ zu
tun«, sagte Gendibal erheitert. »Hören Sie, ich
verspreche Ihnen, wenn diese ganze Angelegenheit ausgestanden ist,
werde ich veranlassen, daß Sie jede Menge neue Kleider erhalten
– und nicht nur neu, sondern auch nach der neusten Mode.
Wir sind in unziemlicher Hast aufgebrochen, und mir ist
überhaupt nicht eingefallen, daß ich Ihnen einiges in der
Art zur Verfügung stellen müßte, aber wir beide sind
hier ganz allein an Bord, Novi, wir werden für einige Zeit
zusammen an Bord leben, und daher ist es nicht nötig, viel
Wirbel um… um so etwas… so was wie…« Er
gestikulierte vage, bemerkte plötzlich den entsetzten Blick in
ihren Augen und dachte: Nun ja, sie ist eben vom Land und hat ihre
Grundsätze – wahrscheinlich hätte sie nichts gegen
Anstößigkeiten der unheimlichsten Art, solange sie nur
dabei die Kleider anbehalten darf.
    Doch dann schämte er sich und war froh, daß es sich bei
ihr um keine ›Forscherin‹ handelte, die seine Gedanken hätte erkennen können. »Soll ich Ihnen
die Sachen holen?« fragte er.
    »O nein, Meister. Das is nix fier dich… Ich meine,
danke, ich weiß jetzt, wo sie sind.«
    Als er sie das nächste Mal sah, war sie
ordnungsgemäß angekleidet und hatte das Haar gekämmt.
Ihre Scheu ließ sich deutlich spüren. »Tut mir leid,
Meister, ich schäme mich, weil ich mich so…
unerhör… ungehörig benommen habe. Ich
hätte die Sachen allein finden können.«
    »Macht nichts«, antwortete Gendibal. »Sie kommen
mit dem Galakto-Standard gut voran, Novi. Sie eignen sich die
›Forschersprache‹ recht schnell an.«
    Sura Novi lächelte plötzlich. Ihre Zähne waren ein
wenig unregelmäßig, aber das beeinträchtigte kaum die
Weise, wie ihre Miene sich aufhellte und ihr Gesicht fast reizvoll
aussah, wenn man sie lobte, fand Gendibal. Er gestand sich, daß
das wohl der Grund war, warum er sie so gerne

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