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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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möglicherweise
nicht finden werden?«
    Trevize zuckte die Achseln. »Woher soll ich das wissen?
– Wissen Sie, warum ich ein paar Stunden warte, ehe ich den
Sprung mache, und warum ich sogar in Gefahr bin, daß ich mir
einrede, ich müßte ein paar Tage warten?«
    »Sie haben gesagt, es sei sicherer, wenn wir noch
warteten.«
    »Ja, das habe ich gesagt, aber wir sind jetzt schon sicher
genug. Wovor ich wirklich Angst habe, ist, daß diese
Spacerwelten, deren Koordinaten wir haben, uns alle enttäuschen
werden. Wir haben nur drei, und zwei davon haben wir bereits besucht,
wobei wir jedesmal nur mit knapper Not dem Tod entronnen sind. Bis
jetzt haben wir nicht den geringsten Hinweis auf die Lage der Erde
bekommen, oder genauer gesagt: nicht einmal darauf, daß die
Erde überhaupt existiert. Jetzt sind wir im Begriff, unserer
dritte und letzte Chance zu nutzen, und was ist, wenn uns auch die
enttäuscht?«
    Pelorat seufzte. »Wissen Sie, es gibt da alte Legenden - eine
davon ist sogar in den Büchern, die ich Fallom gegeben habe
– in denen jemandem drei Wünsche gewährt werden, aber
nur drei. Die Zahl Drei scheint in diesen Geschichten eine bedeutsame
Rolle zu spielen. Vielleicht weil es die erste ungerade Zahl ist und
damit auch die kleinste entscheidende Zahl. Sie wissen schon, zwei
von drei gewinnt. – Worauf ich hinaus möchte, ist,
daß diese Wünsche in diesen Geschichten nie etwas bringen.
Niemand äußert je den richtigen Wunsch. Und ich habe schon
immer vermutet, daß das eine uralte Weisheit ist, die besagen
soll, daß man sich die Befriedigung seiner Bedürfnisse
verdienen muß und nicht…«
    Plötzlich verstummte er und wirkte irgendwie verlegen.
»Tut mir leid, alter Junge, aber ich verschwende Ihre Zeit. Ich
neigte schon immer dazu, einfach weiterzuplappern, wenn es um mein
Hobby geht.«
    »Ich finde das, was Sie sagen, immer interessant, Janov. Ich
will mir auch die Analogie zu eigen machen, die Sie da vorschlagen.
Man hat uns drei Wünsche freigestellt, und zwei davon haben wir
verbraucht, ohne daß sie uns Nutzen gebracht haben. Jetzt haben
wir nur noch einen. Irgendwie bin ich sicher, daß es auch
diesmal schiefgehen wird, und deshalb habe ich den Wunsch, das
hinauszuschieben. Deshalb zögere ich mit dem Sprung so lange wie
möglich.«
    »Was werden Sie tun, wenn wir wieder keinen Erfolg haben?
Nach Gaia zurückkehren? Nach Terminus?«
    »O nein«, sagte Trevize im Flüsterton und
schüttelte den Kopf. »Die Suche muß fortgesetzt
werden – wenn ich nur wüßte, wie ich es anstellen
soll.«

14. DER TOTE PLANET
     
     
59
     
    Trevize war deprimiert. Die wenigen Siege, die er seit Beginn der
Suche errungen hatte, waren nie entscheidende Siege gewesen,
eigentlich immer nur ein kurzzeitiges Hinausschieben einer
Niederlage.
    Jetzt hatte er den Sprung zur dritten Spacerwelt so lange
hinausgeschoben, bis er die anderen mit seinem Unbehagen angesteckt
hatte. Und als er schließlich beschloß, daß er dem
Computer jetzt einfach den Befehl geben mußte, das Schiff durch
den Hyperraum zu bewegen, stand Pelorat ernst unter der Tür zum
Cockpit und Wonne ein Stück hinter ihm. Selbst Fallom stand da
und starrte Trevize mit Eulenaugen an, während es sich mit einer
Hand an Wonne festhielt.
    Trevize hatte von dem Computer aufgeblickt und recht unfreundlich
gesagt: »Ein richtiges Familienbild!« Aber da sprach nur
sein Unbehagen aus ihm.
    Er instruierte den Computer, so zu springen, daß sie in
größerer Distanz von dem fraglichen Stern wieder in den
Weltraum eintraten, als das absolut notwendig war. Er redete sich
ein, daß er das täte, weil er als Folge der Ereignisse auf
den beiden ersten Spacerwelten gelernt hatte, Vorsicht walten zu
lassen. Aber das glaubte er in Wirklichkeit selbst nicht. In seinem
Innern wußte er, daß er hoffte, in ausreichend
großer Distanz von dem Stern im Weltraum einzutreffen, um
unsicher sein zu können, ob der Stern nun einen bewohnbaren
Planeten hatte oder nicht. Auf die Weise würde er ein paar
weitere Tage durch den Raum reisen können, ehe er das
herausfinden konnte und (vielleicht) der Niederlage ins Antlitz sehen
mußte.
    Und so atmete er, während die ›Familie‹ zusah, tief
durch, hielt den Atem an und gab die angestaute Luft dann mit einem
dünnen Pfeifen zwischen den Lippen von sich, während er dem
Computer seine Instruktion erteilte.
    Die Sternenszene auf dem Bildschirm veränderte sich lautlos,
und der Schirm wurde leer, weil sie in eine Region gesprungen

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