Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
steuern.
    Und weil er sich selbst von der Frage, ob es einen bewohnbaren
Planeten gab oder nicht, ablenken wollte, dachte er darüber
nach, weshalb er das Schiff über die Ebene der Planetenbahn
gelenkt hatte, und nicht darunter. Wenn es keine triftigen
Gründe gab, unter die Ekliptik zu gehen, entschieden sich
Piloten immer dafür, darüber zu gehen. Doch warum war das
so?
    Was das betraf, weshalb sprach man überhaupt von darüber
und darunter? In der Symmetrie des Weltraums war das eine reine
Konvention.
    Trotzdem, er war sich stets der Richtung bewußt, in der ein
zu beobachtender Planet um seine Achse rotierte und um seinen Stern
kreiste. Wenn das in beiden Fällen der Gegensinn des Uhrzeigers
war, dann war es Norden, wenn man den Arm hob, und Süden lag bei
den Füßen. Und so war es in der ganzen Galaxis: Man
betrachtete den Norden als oben und Süden als unten. Aber das
war reine Konvention, die in die Nebel der fernsten Vergangenheit
zurückreichte und der man doch sklavisch folgte. Wenn man eine
vertraute Karte betrachtete und Süden oben lag, dann erkannte
man sie nicht. Man mußte sie umdrehen, damit sie einen Sinn
ergab. Und wenn alles andere gleich war, dann wandte man sich dem
Norden zu, dem ›Oben‹.
    Trevize dachte an eine Schlacht, die Bel Riose, ein kaiserlicher
General, vor drei Jahrhunderten geschlagen hatte. Dieser hatte sein
Geschwader in einem entscheidenden Augenblick unter die Ekliptik
geführt und damit ein gegnerisches Geschwader wartend und
unvorbereitet vorgefunden. Es hatte Klagen gegeben, daß das
Manöver unfair gewesen sei – aber diese Klagen kamen
natürlich von den Verlierern.
    Eine Konvention, die so mächtig und so urtümlich alt
war, mußte ihren Anfang auf der Erde genommen haben - und das
führte Trevizes Gedanken geradezu ruckartig zur Frage des
bewohnbaren Planeten zurück.
    Pelorat und Wonne bestaunten weiterhin den Gasriesen, der sich
langsam, in einem geradezu quälend langsamen Salto
rückwärts auf dem Bildschirm drehte. Der von der Sonne
bestrahlte Teil breitete sich aus, und nachdem Trevize das Spektrum
im Orangeroten festhielt, wurde das Sturmtosen auf seiner
Oberfläche sogar noch wilder und hypnotischer.
    Da kam Fallom hereingeschlendert, und Wonne entschied, daß
es ein Nickerchen machen mußte und daß das auch ihr gut
tun würde.
    Trevize meinte zu Pelorat gewandt, der zurückblieb: »Ich
muß jetzt den Gasriesen loslassen, Janov. Ich möchte,
daß der Computer sich ganz auf die Suche nach einem
Gravitationssignum richtiger Größe konzentriert.«
    »Aber selbstverständlich, alter Junge«, sagte
Pelorat.
    Aber es war viel komplizierter. Der Computer mußte nicht
etwa nur nach einem Signal der richtigen Größe suchen,
sondern nach einem der richtigen Größe und der richtigen
Distanz. Ehe er ganz sicher sein konnte, würden noch einige Tage
vergehen.

 
60
     
     
    Trevize trat ernst und gefaßt – ja fast
schwermütig wirkend – ins Zimmer und zuckte merklich
zusammen.
    Wonne erwartete ihn, und neben ihr war Fallom, sein Lendentuch und
sein Gewand rochen förmlich nach Frische. Es sah damit viel
besser aus als in einem von Wonnes gekürzten Nachthemden.
    »Ich wollte Sie am Computer nicht stören«, meinte
Wonne, »aber jetzt hören Sie – fang an,
Fallom!«
    Und Fallom sagte mit seiner hohen musikalischen Stimme: »Ich
grüße Sie, Beschützer Trevize. Es macht mir
große Freude, Sie auf diesem Schiff durch den Weltraum zu
ge… be… begleiten. Es freut mich auch, daß meine
Freunde Wonne und Pel so freundlich zu mir sind.«
    Damit schloß Fallom und lächelte, und wieder dachte
Trevize bei sich: Sehe ich jetzt einen Jungen oder ein Mädchen
in ihm oder beides oder keines von beiden?
    Er nickte. »Sehr gut auswendig gelernt. Und fast perfekt
ausgesprochen.«
    »Keineswegs auswendig gelernt«, sagte Wonne mit warmer
Stimme. »Fallom hat das selbst zusammengefügt und mich
gefragt, ob es das Ihnen vortragen dürfte. Ich habe nicht einmal
gewußt, was Fallom sagen würde, bis ich es jetzt
gehört habe.«
    Trevize zwang sich zu einem Lächeln. »In dem Fall kann
ich nur sagen: wirklich sehr gut.« Er bemerkte, daß Wonne,
wann immer das möglich war, vermied, Fallom mit einem
geschlechtsspezifischen Fürwort zu bezeichnen.
    Wonne wandte sich Fallom zu und meinte: »Ich hab’ dir
gesagt, daß es Trevize gefallen würde. Jetzt geh zu Pel
und lies etwas, wenn du magst.«
    Fallom rannte weg und Wonne sagte: »Es ist wirklich
erstaunlich, wie schnell Fallom

Weitere Kostenlose Bücher