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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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fürwahr, ist er verkehrt
angebracht.«
    Trevize wollte schon widersprechen, aber Pelorat sagte mit einem
Ausdruck fast ekstatischer Freude: »Sie hat recht. Der Buchstabe
F ist vor etwa zweitausend Jahren umgedreht worden. Was für eine
wunderbare Chance, klassisches Galaktisch in Einzelheiten als lebende
Sprache zu studieren.«
    Trevize musterte die junge Frau aufmerksam. Sie war nicht
größer als anderthalb Meter, und ihre Brüste waren
klein, wenn auch wohlgeformt. Und dennoch schien sie nicht unreif.
Ihre Brustwarzen waren groß und dunkel, obwohl das
möglicherweise Folge ihrer bräunlichen Hautfarbe war.
    »Mein Name ist Golan Trevize«, stellte er sich vor;
»mein Freund heißt Janov Pelorat, die Frau Wonne und das
Kind Fallom.«
    »Ist es denn auf dem fernen Stern, von dem Ihr kommt, Sitte,
daß die Männer einen Doppelnamen tragen? Ich bin Hiroko,
Tochter von Hiroko.«
    »Und Ihr Vater?« warf Pelorat plötzlich
dazwischen.
    Hiroko antwortete darauf mit einem gleichgültigen
Achselzucken. »Sein Name, sagt meine Mutter, ist Smool, aber das
ist unwichtig. Ich kenne ihn nicht.«
    »Und wo sind die anderen?« fragte Trevize. »Sie
scheinen die einzige zu sein, die uns hier
begrüßt.«
    Darauf antwortete Hiroko: »Viele Männer sind auf den
Fischerbooten, viele Frauen auf den Feldern. Ich habe die letzten
zwei Tage frei genommen und habe daher das Glück, dieses
große Ding zu sehen. Aber die Leute sind neugierig, und man
wird das Schiff beim Herunterkommen selbst aus der Ferne gesehen
haben. Sie werden bald hier sein.«
    »Gibt es auf dieser Insel viele Menschen?«
    »Mehr als ihrer zwanzig und fünftausend«, sagte
Hiroko mit sichtlichem Stolz.
    »Und gibt es weitere Inseln im Ozean?«
    »Weitere Inseln, guter Herr?« Sie schien
verblüfft.
    Trevize reichte das als Antwort. Dies war die einzige Stelle auf
dem ganzen Planeten, die von menschlichen Wesen bewohnt war.
»Wie nennen Sie Ihre Welt?« fragte er.
    »Alpha, guter Herr. Man lehrt uns, daß der ganze Name
Alpha Centauri ist, falls das Euch mehr bedeutet, aber wir nennen sie
nur Alpha, und es ist eine wohlgestaltete Welt.«
    »Was für eine Welt?« sagte Trevize und
wandte sich mit fragender Miene Pelorat zu.
    »Eine schöne Welt, meint sie«, sagte Pelorat.
    »Hier zumindest«, sagte Trevize, »und in diesem
Augenblick.« Er blickte zu dem milden blauen Morgenhimmel mit
den paar Wolkenfetzen. »Sie haben einen hübschen, sonnigen
Tag, Hiroko, aber ich kann mir vorstellen, daß es auf Alpha
davon nicht viele gibt.«
    Hirokos Haltung versteifte sich. »So viele wir wünschen,
Herr. Die Wolken mögen kommen, wenn wir Regen brauchen, aber an
den meisten Tagen scheint es uns gut, daß der Himmel über
uns klar sei. Man braucht doch einen freundlichen Himmel und ruhige
Winde, wenn die Fischerboote auf See sind.«
    »Dann kontrollieren Ihre Leute also das Wetter,
Hiroko?«
    »Täten wir es nicht, Golan Trevize, dann wären wir
vom Regen durchtränkt.«
    »Aber wie machen Sie das?«
    »Da ich kein ausgebildeter Ingenieur bin, Herr, kann ich Euch
dies nicht sagen.«
    »Und wie mag der Name dieser Insel sein, auf der Ihr und die
Ihren lebt?« fragte Trevize und genoß den Klang des
klassischen Galaktisch (und fragte sich gleichzeitig, ob wohl seine
Konjugation richtig war).
    »Wir nennen unsere himmlische Insel inmitten der weiten See
Neu-Erde«, sagte Hiroko.
    Worauf Trevize und Pelorat einander überrascht und zugleich
erfreut anstarrten.

 
75
     
     
    Es blieb keine Zeit, auf ihre Worte einzugehen. Leute kamen.
Dutzende. Das mußten jene sein, dachte Trevize, die nicht auf
den Schiffen oder den Feldern waren und die nicht von zu weit her
kamen. Sie kamen größtenteils zu Fuß, wenn auch zwei
Bodenfahrzeuge zu sehen waren – ziemlich alt und
schwerfällig.
    Dies war offensichtlich eine Gesellschaft mit niedrigem
Technikstandard, und doch kontrollierte sie das Wetter.
    Es war wohlbekannt, daß Technologie nicht notwendigerweise
homogen war, daß fehlender Fortschritt in einer Richtung nicht
notwendigerweise auch den Fortschritt in anderen Richtungen
ausschloß – aber dieses Beispiel einer
ungleichmäßigen Entwicklung war dennoch
ungewöhnlich.
    Zumindest die Hälfte derer, die jetzt das Schiff
betrachteten, waren ältere Männer und Frauen; auch drei
oder vier Kinder waren zu sehen. Von den übrigen waren mehr
Frauen als Männer, und niemand zeigte die leiseste Furcht oder
auch nur Anzeichen von Unsicherheit.
    »Manipulieren Sie sie?« fragte Trevize

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