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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Gewalt
war.
    Eine Frau hatte sich nach vorne gedrängt, stand ein paar
Schritte von Wonne entfernt und beschäftigte sich eingehend mit
ihrer Bluse. »Habt Ihr Brüste, verehrte gnädige
Frau?«
    Und so, als könnte sie die Antwort nicht abwarten, legte sie
die Hand leicht auf Wonnes Brust.
    Wonne lächelte und antwortete: »Wie Ihr festgestellt
habt, habe ich welche. Sie sind vielleicht nicht so wohlgeformt wie
die Euren, aber das ist nicht der Grund, weshalb ich sie bedeckt
habe. Auf meiner Welt geziemt es sich nicht, daß sie unbedeckt
sind.«
    Und Pelorat flüsterte sie zu: »Was hältst du davon,
wie ich mich mit dem klassischen Galaktisch vertraut mache?«
    »Das hast du sehr gut gemacht, Wonne«, sagte
Pelorat.
    Der Speisesaal war groß und geräumig, mit langen
Tischen ausgestattet, an denen beiderseits lange Bänke befestigt
waren. Offenbar aßen die Alphaner stets gemeinsam.
    Trevize empfand einen Anflug von schlechtem Gewissen. Wonnes
Bitte, für sich bleiben zu dürfen, hatte diesen Raum
für fünf Menschen reserviert, und die Alphaner im
allgemeinen gezwungen, draußen zu bleiben. Eine Anzahl von
ihnen freilich baute sich in respektvoller Distanz vor den Fenstern
auf (bei denen es sich um bloße Löcher in der Wand
handelte, in denen nicht einmal Scheiben waren), vermutlich um den
Fremden beim Essen zusehen zu können.
    Unwillkürlich fragte er sich, was wohl passieren würde,
wenn es regnen sollte. Sicherlich würde der Regen nur dann
kommen, wenn man ihn brauchte, leicht und mild und ohne starke
Windbewegung, bis genug gefallen war. Außerdem würde er
stets zu einer Zeit kommen, wo die Alphaner für ihn bereit
waren, stellte Trevize sich vor.
    Das Fenster, vor dem er saß, gab den Blick aufs Meer frei.
Und weit draußen am Horizont konnte er eine dunkle Wolkenbank
ausmachen, wie sie den Himmel fast überall, mit Ausnahme dieses
kleinen Paradieses, erfüllten. Es hatte durchaus Vorzüge,
das Wetter kontrollieren zu können.
    Sie wurden von einer Frau bedient, die sich auf Zehenspitzen
näherte. Man fragte sie nicht, was sie wünschten, sondern
bediente sie einfach. Es gab ein kleines Glas Milch, ein
größeres mit Traubensaft und ein noch größeres
mit Wasser. Jeder erhielt zwei große pochierte Eier und dazu
ein paar Scheiben weißen Käse. Darüber hinaus bekam
jeder einen großen Teller mit gebratenem Fisch und kleinen
gerösteten Kartoffeln, die auf kühlen grünen
Salatblättern lagen.
    Wonne sah das viele Essen mit einigem Unbehagen an und wußte
sichtlich nicht, wo sie beginnen sollte. Fallom hatte diese
Schwierigkeiten nicht. Sie trank durstig den Traubensaft und machte
sich dann vergnügt über den Fisch und die Kartoffeln her.
Sie wollte gerade die Finger dazu gebrauchen, aber Wonne hielt ihr
einen großen Löffel mit kurzen Zinken hin, der gleich auch
als Gabel benutzt werden konnte. Fallom nahm ihn entgegen.
    Pelorat lächelte zufrieden und machte sich sofort über
die Eier her.
    Trevize grinste und sagte: »Das wird uns daran erinnern, wie
echte Eier schmecken«, und schloß sich ihm an.
    Hiroko vergaß vor lauter Freude darüber, daß es
den Gästen so schmeckte (denn auch Wonne aß inzwischen mit
sichtlichem Vergnügen), selbst zu essen und fragte: »Ist es
gut?«
    »Es ist gut«, sagte Trevize mit etwas veränderter
Stimme, weil er den Mund voll hatte. »Auf dieser Insel herrscht
offenbar keine Knappheit an Nahrung. – Oder tischen Sie uns aus
Höflichkeit mehr auf, als Sie sollten?«
    Hiroko lauschte interessiert und schien zu begreifen, was er
meinte, denn sie sagte: »Nein, nein, hoher Herr.
    Unser Land gibt uns reichlich und unsere See noch mehr. Unsere
Enten legen Eier, unsere Ziegen liefern Käse und Milch. Und
Getreide haben wir im Überfluß. Und darüber hinaus
ist unser Meer mit vielerlei Fisch gefüllt. Das ganze Reich
könnte an unseren Tischen essen und die Fische unserer See nicht
verzehren.«
    Trevize lächelte diskret. Die junge Alphanerin hatte
sichtlich nicht die leiseste Ahnung, wie groß die Galaxis
wirklich war.
    »Sie nennen diese Insel Neu-Erde, Hiroko«, sagte er.
»Wo mag dann wohl Alt-Erde sein?«
    Sie musterte ihn verblüfft. »Alt-Erde, sagt Ihr?
Gewährt mir Nachsicht, verehrter Herr, ich begreife nicht, was
Ihr meint.«
    »Bevor es ein Neu-Erde gab, müssen Ihre Leute doch
anderswo gelebt haben«, sagte Trevize. »Wo war dieses
Anderswo, woher sie kamen?«
    »Darüber weiß ich nichts, verehrter Herr«,
sagte sie bedauernd. »Dies Land ist mein ganzes

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