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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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zwei etwas
größer und das vierte wesentlich größer. In der
anderen Hand hielt jede Frau einen langen Stab.
    Als sie hereinkamen, pfiffen die Zuschauer leise, worauf sich die
vier Frauen verbeugten. Alle vier hatten Stoffstreifen über ihre
Brüste gebunden, vielleicht damit sie sie nicht beim Umgang mit
den Instrumenten behinderten.
    Trevize hielt die Pfiffe für Zeichen der Zustimmung und
dachte, es sei höflich, seinerseits zu pfeifen. Worauf Fallom
einen trillernden Laut von sich gab, der viel mehr als ein
bloßer Pfiff war und Aufmerksamkeit erweckte. Wonne brachte sie
erschrocken mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    Drei der Frauen klemmten sich ihre Instrumente unters Kinn,
während die vierte, die das größte Instrument
hereingetragen hatte, es zwischen ihren Beinen auf dem Boden stehen
ließ. Dann sägten sie mit den langen Stäben, die sie
in der rechten Hand hielten, über die Saiten, die fast über
die ganze Länge des Instruments gespannt waren, während die
Finger der linken Hand schnell über das obere Ende der Saiten
tanzten.
    Das war wohl das ›Kratzen‹, das er erwartet hatte,
dachte Trevize, aber es klang gar nicht so unangenehm. Im Gegenteil,
es war eine weiche melodische Folge von Tönen zu hören,
wobei jedes Instrument etwas abweichende Töne hervorbrachte, die
aber auf angenehme Weise ineinander übergingen. Dem Ganzen
fehlte die unendliche Komplexität der elektronischen Musik
(›der echten Musik‹, wie Trevize unwillkürlich
dachte), und was sie hörten, hatte trotz allem eine gewisse
Eintönigkeit an sich. Trotzdem begann er im Laufe der Zeit und
in dem Maße, wie sich sein Ohr an dieses eigenartige Tonsystem
gewöhnte, auch Feinheiten wahrzunehmen. Das Ganze war recht
anstrengend, und er dachte sehnsuchtsvoll an den Klang und die
mathematische Präzision und die Reinheit ›echter
Musik‹, aber er konnte sich durchaus vorstellen, daß er
der Musik dieser einfachen hölzernen Geräte, wenn er nur
lange genug zuhörte, durchaus würde Gefallen abgewinnen
können.
    Etwa fünfundvierzig Minuten, nachdem das Konzert begonnen
hatte, trat Hiroko vor. Sie sah Trevize in der vordersten Reihe
sitzen und lächelte ihm zu. Er schloß sich dem
beifälligen Pfeifen der Zuhörerschaft aus ganzem Herzen an.
Sie sah in ihrem langen, kunstvollen Rock und der großen Blume,
die sie im Haar trug, sehr schön aus. Im Gegensatz zu den vier
anderen Frauen waren ihre Brüste unbedeckt, da (anscheinend)
keine Gefahr bestand, daß sie ihr Instrument irgendwie
beeinträchtigen würden.
    Ihr Instrument erwies sich als ein dunkles hölzernes Rohr,
etwa siebzig Zentimeter lang und zwei Zentimeter dick. Sie hob das
Instrument an die Lippen, blies in eine Öffnung an dem einen
Ende und erzeugte dabei einen dünnen, süßen Klang,
der sich veränderte, während ihre Finger Metallklappen an
der Oberseite des Rohrs betätigten.
    Beim ersten Ton klammerte sich Fallom an Wonnes Arm fest und
sagte: »Wonne, das ist ein Feifl!«
    Wonne schüttelte entschieden den Kopf, aber Fallom ließ
sich nicht von ihrer Meinung abbringen und meinte leise: »Doch,
das ist es!«
    Jetzt sahen andere zu Fallom herüber. Wonne legte der Kleinen
die Hand über den Mund und beugte sich vor, um ihr
»Still!« ins Ohr zu flüstern.
    Jetzt hörte Fallom sich Hirokos Spiel ruhig an, aber ihre
Finger bewegten sich ständig, so als würde sie selbst die
Klappen an dem Instrument betätigen.
    Der letzte Teilnehmer des Konzerts war ein älterer Mann, der
ein mit Riefen versehenes Instrument vor der Brust trug, das mit
Riemen an den Schultern befestigt war. Er schob und zog daran,
während seine andere Hand über eine Folge weißer und
schwarzer Tasten am einen Ende des Instruments huschte und sie
reihenweise niederdrückte.
    Trevize fand dieses Geräusch besonders anstrengend, beinahe
barbarisch. Es erinnerte ihn auf unangenehme Weise an das Bellen der
Hunde auf Aurora – nicht, daß die Töne so wie Bellen
klangen, aber die Empfindungen, die sie erzeugten, waren
ähnlich. Wonne sah aus, als hätte sie Lust, sich die Ohren
zuzuhalten, und Pelorat runzelte die Stirn. Nur Fallom schien
Spaß daran zu haben, denn sie bewegte rhythmisch den Fuß,
und als Trevize das bemerkte, fiel ihm überrascht auf, daß
die Musik einen Rhythmus hatte, der zu Falloms Fußbewegungen
paßte.
    Dann war es endlich vorbei, und stürmische Pfiffe
ertönten, die deutlich von Falloms Trillern übertönt
wurden.
    Anschließend sammelten sich die Zuhörer in

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