Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
Verantwortung übernehmen.«
Kendray blickte ernst. »Ich wünschte, ich könnte
das zulassen, aber das ist mir nicht erlaubt. Die Verantwortung liegt
bei mir. Unter den gegebenen Umständen ist es ja nicht so
schrecklich wichtig. Es sollte nicht schwer sein, Duplikate zu
beschaffen. Ich nehme an, die junge Frau kommt von
Terminus.«
»Nein.«
»Dann von irgendwo im Territorium der Foundation?«
»Auch das ist nicht der Fall.«
Kendray sah Wonne scharf und prüfend an, und dann
wanderte sein Blick zu Trevize. »Das kompliziert die Dinge,
Ratsherr. Von einer nicht der Foundation angehörenden Welt wird
es möglicherweise etwas länger dauern, ein Duplikat zu
beschaffen. Da Sie keine Bürgerin der Foundation sind, Miß
Wonne, brauche ich den Namen Ihrer Geburtswelt und der Welt, deren
Staatsangehörigkeit Sie besitzen. Sie werden dann warten
müssen, bis Duplikatpapiere eingetroffen sind.«
»Jetzt hören Sie mal gut zu, Mr. Kendray«, sagte
Trevize. »Ich sehe wirklich keinen Anlaß für
irgendwelche Verzögerungen. Ich bin ein hoher Beamter der
Foundationregierung und befinde mich hier auf einer
äußerst wichtigen Mission. Es geht nicht, daß ich
wegen irgendwelcher trivialen bürokratischen Vorschriften
aufgehalten werde.«
»Darüber habe nicht ich zu entscheiden, Ratsherr. Wenn
es bei mir läge, würde ich sie sofort nach Comporellon
hinunterlassen, aber ich habe eine lange Liste mit Vorschriften, die
ich beachten muß. Ich halte mich an diese Vorschriften, oder
ich bin meinen Job los. Aber es wird ja sicherlich jemanden in der
Regierung von Comporellon geben, der Sie erwartet. Wenn Sie mir die
betreffende Person nennen, dann nehme ich sofort Verbindung auf, und
wenn ich dann Anweisung bekomme, sie durchzulassen, dann ist das
augenblicklich erledigt.«
Trevize zögerte einen Augenblick lang. »Das wäre
politisch nicht sehr klug, Mr. Kendray. Kann ich Ihren unmittelbaren
Vorgesetzten sprechen?«
»Sicher können Sie das, aber nicht einfach ohne
Terminabsprache…«
»Oh, ich bin sicher, daß er sofort kommen wird, wenn
ihm klar ist, daß er mit einem Beauftragten der Foundation zu
tun hat…«
»Tatsächlich, und nur unter uns«, meinte Kendray,
»würde das die Dinge nur noch schwieriger machen. Wie Sie
wissen, gehören wir nicht dem Territorium der Foundation an,
sondern sind ein assoziierter Staat, und wir nehmen das sehr ernst.
Die Leute achten sorgfältig darauf, nicht wie
Foundation-Marionetten zu erscheinen – verstehen Sie mich
richtig, ich benutze nur den populären Ausdruck dafür
–, und geben sich große Mühe, Unabhängigkeit zu
demonstrieren. Mein Vorgesetzter würde wahrscheinlich
Extrapunkte bekommen, wenn er sich sträuben würde,
einem Abgesandten der Foundation eine besondere Gefälligkeit zu
erweisen.«
Trevizes Gesicht verdunkelte sich. »Und Sie auch?«
Kendray schüttelte den Kopf. »Ich stehe unterhalb der
politischen Ebene, Sir. Mir gibt niemand für irgend etwas
Extrapunkte. Mir reicht es, wenn ich mein Gehalt bekomme. Und wenn
ich auch keine Extrapunkte bekomme, so kann ich immerhin Minuspunkte kriegen und die sogar sehr leicht. Ich
wünschte, das wäre anders.«
»In Anbetracht meiner Position könnte ich mich um Sie
kümmern, wie Sie wissen.«
»Nein, Sir. Es tut mir leid, wenn das vielleicht
anmaßend klingt, aber ich glaube nicht, daß Sie das
können. – Und, Sir, es ist mir peinlich, das sagen zu
müssen, aber bitte, bieten Sie mir nichts Wertvolles an. Beamte,
die solche Dinge annehmen, werden exemplarisch bestraft, und man
versteht sich heutzutage recht gut darauf, sie ausfindig zu
machen.«
»Ich hatte nicht daran gedacht, Sie zu bestechen. Ich denke
nur daran, was die Bürgermeisterin von Terminus tun kann, wenn
Sie meine Mission beeinträchtigen.«
»Ratsherr, so lange ich mich hinter meinen Vorschriften
verschanzen kann, bin ich völlig sicher. Wenn die Mitglieder des
Comporellianischen Präsidiums von der Foundation diszipliniert
werden, ist das ihre Sache“ und nicht die meine. – Aber
wenn Ihnen das hilft, Sir, dann kann ich Sie und Dr. Pelorat mit
Ihrem Schiff durchlassen. Wenn Sie Miß Wonne an der
Einreisestation zurücklassen, werden wir sie hier eine Weile
festhalten und sie dann hinunterschicken, sobald die Duplikatpapiere
eingetroffen sind. Wenn ihre Papiere aus irgendeinem Grund nicht
greifbar sein sollten, werden wir sie mit einem kommerziellen Schiff
zu ihrer Welt zurückschicken. In dem Fall wird freilich jemand
für die Kosten der Passage
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