Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
den Finger. »Kommen Sie! Folgen Sie mir! Alle drei! Ich werde Ihnen eine Geschichte erzählen, die Sie vielleicht nicht interessiert, dafür aber mich.« Er fuhr fort, mit gemessenen Schritten weiterzugehen.
Trevize blieb eine Weile stehen. Er war nicht sicher, was er tun sollte. Aber Wonne trat vor und zog auch Pelorat mit sich. Schließlich bewegte sich auch Trevize; die Alternative wäre gewesen, allein bei den Robotern stehenzubleiben.
Wonne meinte leichthin: »Wenn Bander so freundlich wäre, die Geschichte zu erzählen, die uns vielleicht nicht interessiert.«
Bander drehte sich um und sah Wonne aufmerksam an, als würde er sie jetzt zum erstenmal zur Kenntnis nehmen. »Sie sind der weibliche Halbmensch«, sagte er, »nicht wahr? Die geringere Hälfte?«
»Die kleinere Hälfte, Bander. Ja.«
»Dann sind diese zwei anderen männliche Halbmenschen?«
»Das sind sie.«
»Haben Sie schon Ihr Kind gehabt, Weibliche?«
»Mein Name ist Wonne, Bander. Ich habe noch kein Kind gehabt. Dies ist Trevize. Dies ist Pel.«
»Und welcher von diesen zwei Männlichen soll Ihnen assistieren, wenn Ihre Zeit da ist? Oder werden das beide tun? Oder keiner von beiden?«
»Pel wird mir assistieren, Bander.«
Bander wandte sich Pelorat zu. »Wie ich sehe, haben Sie weißes Haar.«
»Ja, das habe ich«, sagte Pelorat. »Hatte es diese Farbe immer?«
»Nein, Bander, das ist erst im Alter so geworden.«
»Und wie alt sind Sie?«
»Ich bin zweiundfünfzig Jahre alt, Bander«, sagte Pelorat und fügte dann hastig hinzu: »Galaktische Standardjahre.«
Bander ging weiter (wahrscheinlich auf seine ferne Villa zu, dachte Trevize), nun aber langsamer. »Ich weiß nicht, wie lange ein galaktisches Standardjahr ist«, sagte er, »aber es kann sich nicht sehr von unserem Jahr unterscheiden. Und wie alt werden Sie sein, wenn Sie sterben, Pel?«
»Das kann ich nicht sagen. Vielleicht lebe ich noch dreißig Jahre.«
»Also zweiundachtzig Jahre. Kurzlebig und in Hälften geteilt. Unglaublich, und doch waren meine fernen Ahnen wie Sie und lebten auf der Erde. – Und doch haben einige von ihnen die Erde verlassen, um neue Welten zu gründen, die um andere Sterne kreisten, wunderschöne Welten, gut organisiert und viele.«
Trevize sagte laut: »Nicht viele. Fünfzig.«
Bander sah Trevize herablassend an. Sein Blick wirkte jetzt nicht mehr so freundlich. »Trevize. Das ist Ihr Name.«
»Golan Trevize. Ich sage, daß es fünfzig Spacerwelten gegeben hat. Unsere Welten zählen in Millionen.«
»Kennen Sie dann die Geschichte, die ich Ihnen erzählen möchte?« sagte Bander mit weicher Stimme.
»Wenn es die Geschichte ist, daß es einmal fünfzig Spacerwelten gegeben hat, dann kennen wir sie.«
»Wir zählen nicht nur nach Zahlen, kleiner Halbmensch«, sagte Bander. »Wir zählen auch die Qualität. Es waren fünfzig. Aber fünfzig von einer Art, daß all Ihre Millionen keiner einzigen von ihnen gleichkämen. Und Solaria war die fünfzigste und deshalb die beste. Solaria war den anderen Spacerwelten so weit voraus, wie diese der Erde voraus waren.
Wir von Solaria allein haben gelernt, wie man das Leben leben muß. Wir drängten uns nicht wie Herdentiere zusammen, wie die auf der Erde und wie Sie es auf den anderen Welten getan haben, selbst auf den anderen Spacerwelten. Wir lebten allein, jeder für sich, mit Robotern, um zu helfen, sichteten einander so oft wir wollten elektronisch, aber sahen einander nur selten auf natürliche Weise. Es ist viele Jahre her, seit ich menschliche Wesen so betrachtet habe, wie ich Sie jetzt betrachte. Aber Sie sind ja nur Halbmenschen, und Ihre Anwesenheit beschränkt deshalb meine Freiheit auch nicht mehr als eine Kuh sie begrenzen würde oder ein Roboter.
Ja, wir waren einstmals auch Halbmenschen. Ganz gleich, wie sehr wir auch unsere Freiheit vervollkommneten, ganz gleich, wie wir uns als einzelne Herren über zahllose Roboter entwickelten; die Freiheit war nie absolut. Um Junge hervorzubringen, mußten zwei Individuen zusammenarbeiten. Es war natürlich möglich, Samenzellen und Eizellen zu liefern und dann den Befruchtungsprozeß und das anschließende embryonische Wachstum künstlich verlaufen zu lassen, auf automatische Weise. Und das Junge konnte angemessen unter robotischer Obhut leben. Das alles konnte geschehen, aber die Halbmenschen waren nicht bereit, das Vergnügen aufzugeben, das mit der biologischen Schwängerung einherging. Und daraus entwickelten sich perverse emotionelle
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