Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
für uns erkennen. Es wird essen, was wir essen, hingehen, wo wir hingehen, und ich/wir/Gaia werden Wissen von unschätzbarer Bedeutung in bezug auf sein Gehirn gewinnen.«
»Was, wenn es Junge produziert? Es braucht dazu keinen Partner. Es ist sein eigener Partner.«
»Bis es in das Alter kommt, in dem es Kinder zeugen kann, werden noch viele Jahre vergehen. Die Spacers haben jahrhundertelang gelebt, und die Solarianer verspürten nicht den Wunsch, ihre Zahl zu vergrößern. Ich bin sicher, daß sie durch Zuchtwahl für späte Fruchtbarkeit gesorgt haben. Fallom wird noch lange Zeit keine Kinder haben.«
»Woher wissen Sie das?«
»Ich weiß es nicht. Ich bin nur logisch.«
»Und ich sage Ihnen, daß Fallom sich als gefährlich erweisen wird.«
»Das wissen Sie nicht. Und Sie sind auch nicht logisch.«
»Ich fühle es, Wonne, ohne einen Grund dafür. – In diesem Augenblick. Und Sie, nicht etwa ich, sind es, die darauf bestehen, daß meine Intuition unfehlbar ist.«
Wonne runzelte die Stirn und musterte ihn beunruhigt.
58
Pelorat verhielt an der Tür zum Cockpit und sah ziemlich verstört hinein. Man hatte den Eindruck, daß er versuchte, sich darüber Klarheit zu verschaffen, ob Trevize intensiv beschäftigt sei oder nicht.
Trevize hatte die Hände auf dem Pult, wie immer, wenn er sich zu einem Computer-Interface machte. Sein Blick ruhte auf dem Bildschirm. Pelorat schloß daraus, daß er arbeitete, und wartete geduldig, gab sich Mühe, sich nicht zu bewegen oder ihn sonstwie zu stören. Schließlich blickte Trevize auf und sah Pelorat. Nicht daß er ihn ganz zur Kenntnis genommen hätte. Trevizes Augen wirkten immer ein wenig starr, wenn er sich mit dem Computer in Verbindung befand, so als dächte und lebte er etwas anders, als Menschen das gewöhnlich taten.
Aber er nickte Pelorat langsam zu, so als würde sich sein Anblick, nachdem er mühsam durchgedrungen war, wenigstens allmählich seinen Sehnerven einprägen. Und dann, wieder ein paar Augenblicke später, hob er die Hände, lächelte und war wieder er selbst.
»Ich fürchte, ich störe Sie«, sagte Pelorat Nachsicht heischend.
»Nicht sehr, Janov. Ich habe nur gerade getestet, um zu sehen, ob wir für den Sprung bereit sind. Das sind wir wohl etwa, aber ich denke, ich warte noch ein paar Stunden. Das könnte Glück bringen.«
»Hat denn Glück – oder andere willkürliche Faktoren - etwas damit zu tun?«
»Das habe ich nur so gesagt«, meinte Trevize und lächelte. »Aber willkürliche Faktoren haben schon etwas damit zu tun, wenigstens theoretisch. – Was gibt es denn?«
»Darf ich mich setzen?«
»Sicher, aber gehen wir doch in mein Zimmer. Wie geht’s Wonne?«
»Gut.« Er räusperte sich. »Sie schläft wieder. Sie braucht ihren Schlaf, wissen Sie.«
»Ja, ich weiß. Das ist die Hyperraum-Trennung.«
»Ganz genau, alter Junge.«
»Und Fallom?« Trevize lehnte sich auf dem Bett zurück und überließ Pelorat den Stuhl.
»Diese Bücher aus meiner Bibliothek, die Sie den Computer für mich haben ausdrucken lassen, wissen Sie? Diese alten Geschichten? Es liest sie. Natürlich versteht es nur sehr wenig Galaktisch, aber es scheint ihm Spaß zu machen, die Worte laut vorzulesen. Er… ich will dauernd das männliche Pronomen für ihn verwenden. Können Sie sich vorstellen, warum das so ist, alter Junge?«
Trevize zuckte die Achseln. »Vielleicht, weil Sie selbst ein Mann sind.«
»Vielleicht. Wissen Sie, es ist beängstigend intelligent.«
»Das kann ich mir vorstellen.«
Pelorat zögerte ein wenig. »Sie mögen wohl Fallom nicht sonderlich.«
»Persönlich habe ich gar nichts gegen ihn, Janov. Ich habe nie Kinder gehabt und sie auch im allgemeinen nicht besonders gemocht. Sie dagegen haben Kinder gehabt, glaube ich mich zu erinnern.«
»Einen Sohn. – Es hat wirklich Freude gemacht, als er ein kleiner Junge war, ich erinnere mich daran ganz deutlich. Vielleicht ist das der Grund, warum ich immer das männliche Fürwort für Fallom verwenden will. Das versetzt mich in die Zeit vor einem Vierteljahrhundert zurück.«
»Ich habe nichts dagegen, wenn Sie es mögen, Janov.«
»Sie würden ihn auch mögen, wenn Sie sich die Chance geben würden.«
»Sicher würde ich das, Janov. Und vielleicht gebe ich mir eines Tages sogar die Chance.«
Wieder zögerte Pelorat. »Ich weiß auch, daß Sie es langsam leid sein müssen, dauernd mit Wonne zu streiten.«
»Ich denke eigentlich gar nicht, daß wir viel streiten werden,
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