Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
an einer höheren Intensität des Bewußtseins teilzuhaben.«
»Das kann man auch von jeder anderen Welt sagen«, meinte Trevize. »Jedes Atom in mir hat eine lange Geschichte, in deren Verlauf es Teil vieler lebender Dinge gewesen sein mag, menschliche Wesen eingeschlossen, und während derer es möglicherweise auch lange Perioden als Teil des Meeres oder in einem Brocken Kohle oder in einem Felsen oder als Teil des Windes, der über uns weht, verbracht haben kann.«
»Auf Gaia jedoch«, sagte Wonne, »sind alle Atome beständig Teil eines höheren planetarischen Bewußtseins, von dem Sie nichts wissen.«
»Nun, was geschieht dann mit diesen Gemüsen von Sayshell, die Sie essen?« sagte Trevize. »Werden sie ein Teil von Gaia?«
»Ja – aber recht langsam. Und die Abfallstoffe, die ich ausscheide, hören ebenso langsam auf, Teil Gaias zu sein. Schließlich fehlt allem, was von mir ausgeschieden wird, der Kontakt zu Gaia. Selbst der weniger direkte hyperspatiale Kontakt, den ich dank meines hohen Niveaus bewußter Intensität aufrechterhalten kann, fehlt ihm. Diesem hyperspatialen Kontakt ist es zu verdanken, daß nichtgaianische Nahrung, sobald ich sie zu mir nehme – langsam -Teil Gaias wird.«
»Was ist mit den gaianischen Lebensmitteln in unseren Vorräten? Werden die langsam nichtgaianisch werden? In dem Fall sollten Sie sie essen, so lange Sie noch können.«
»Es ist nicht nötig, sich darüber Sorgen zu machen«, sagte Wonne. »Unsere gaianischen Vorräte sind so behandelt worden, daß sie über einen langen Zeitraum hinweg Teil Gaias bleiben.«
Plötzlich fragte Pelorat: »Aber was wird geschehen, wenn wir die gaianische Nahrung essen und, was das betrifft, was ist mit uns geschehen, als wir auf Gaia selbst gaianische Nahrung aßen? Verwandeln wir selbst uns langsam in Gaia?«
Wonne schüttelte den Kopf, und ihr Gesicht nahm einen eigenartig beunruhigten Ausdruck an. »Nein, was Sie gegessen haben, ging uns verloren. Oder zumindest das ging uns verloren, was in Ihr Gewebe einging. Was Sie ausgeschieden haben, blieb Gaia oder wurde sehr langsam Gaia, so daß das Gleichgewicht am Ende aufrechterhalten wurde. Aber zahlreiche Atome Gaias wurden infolge Ihres Besuches Nichtgaia.«
»Und warum war das so?« fragte Trevize neugierig.
»Weil Sie nicht imstande gewesen wären, die Umwandlung zu ertragen, nicht einmal eine teilweise. Sie waren unsere Gäste, waren sozusagen unter Zwang zu unserer Welt gebracht worden, und wir mußten Sie vor Gefahren beschützen, selbst um den Preis des Verlustes winziger Fragmente Gaias. Das war ein Preis, den wir bereitwillig bezahlt haben, wenn wir darüber auch nicht glücklich waren.«
»Das bedauern wir«, sagte Trevize, »aber sind Sie sicher, daß nichtgaianische Nahrung oder gewisse Arten nichtgaianischer Nahrung nicht ihrerseits Ihnen Schaden zufügen könnte?«
»Nein«, sagte Wonne. »Was für Sie genießbar ist, ist es auch für mich. Ich habe mich nur mit dem zusätzlichen Problem auseinanderzusetzen, daß ich derartige Nahrung sowohl durch den Stoffwechsel in Gaia als auch in meine eigenen Gewebe aufnehmen muß. Das stellte eine psychologische Barriere dar, die mich ein wenig darin hindert, die Nahrung zu genießen, und die mich dazu veranlaßt, langsam zu essen. Aber ich werde mit der Zeit darüber hinwegkommen.«
»Wie steht es mit Infektionen?« fragte Pelorat, fast erschreckt. »Ich kann gar nicht verstehen, daß ich nicht früher daran gedacht habe. Wonne! Auf jeder Welt, auf der du landest, wird es wahrscheinlich Mikroorganismen geben, gegen die du keinen Abwehrmechanismus besitzt. Und du wirst an irgendeiner einfachen ansteckenden Krankheit sterben. Trevize, wir müssen umkehren.«
»Keine Angst, Pel, Liebster«, sagte Wonne und lächelte. »Auch Mikroorganismen werden von Gaia assimiliert, wenn sie Teil meiner Nahrung sind oder wenn sie auf irgendeinem anderen Weg in meinen Körper eindringen. Falls es den Anschein gewinnt, daß sie mir Schaden zufügen würden, werden sie einfach schneller assimiliert, und sobald sie Gaia sind, werden sie mir nicht schaden.«
Die Mahlzeit ging ihrem Ende zu, und Pelorat nippte an seiner Mischung von gewürzten heißen Fruchtsäften. »Du liebe Güte«, sagte er und leckte sich die Lippen. »Ich glaube, jetzt ist wirklich Zeit, das Thema zu wechseln. Mir scheint, ich bin an Bord dieses Schiffes hauptsächlich damit beschäftigt, Themen zu wechseln. Warum ist das so?«
Trevize sah ihn mit undurchdringlicher
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