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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Tatsache, daß die Hunde noch nie etwas wie ihn gesehen oder gerochen hatten, das einzige war, was ihn vor einem sofortigen Angriff bewahrte. Sie verfügten über kein etabliertes Verhaltensmuster, dem sie in seinem Fall folgen konnten.
    Wenn er natürlich zu rennen begann, so würde das etwas den Hunden Vertrautes darstellen. Sie würden wissen, was zu tun war, wenn etwas von der Größe Trevizes Furcht zeigte und wegrannte. Sie würden ebenfalls rennen. Nur schneller.
    Trevize fuhr fort, sich auf einen Baum zuzubewegen. Er verspürte den unwiderstehlichen Drang, sich nach oben zu bewegen, wo die Hunde ihm nicht folgen konnten. Sie bewegten sich mit ihm, knurrten leise, rückten näher. Alle drei fixierten ihn mit starrem Blick. Jetzt schlossen sich ihnen zwei weitere an, und in der Ferne konnte Trevize noch mehr Hunde sehen, die sich langsam näherten. Bald würde er den Punkt erreichen, wo er losrennen mußte. Er durfte nicht zu lange warten oder zu früh losrennen. Beides könnte sich als fatal erweisen.
    Jetzt!
    Wahrscheinlich stellte er einen persönlichen Beschleunigungsrekord auf, und trotzdem wäre es fast schiefgegangen. Er spürte das Zuschnappen von Kiefern, ganz dicht an seiner Ferse, und einen Augenblick lang spürte er, wie etwas ihn festhielt, ehe die Zähne von dem zähen Ceramoid abglitten.
    Er war im Erklettern von Bäumen nicht besonders geschickt. Das letztemal, als er das versucht hatte, war er zehn Jahre alt gewesen, und er erinnerte sich jetzt deutlich daran, daß er sich auch damals recht ungeschickt angestellt hatte. Aber diesmal war der Stamm nicht ganz senkrecht, und die Rinde war knorrig und bot seinen Händen die Möglichkeit, sich festzuhalten. Und was viel wichtiger war, die Not trieb ihn, und es ist erstaunlich, wozu man fähig ist, wenn nur die Not groß genug ist.
    Und dann fand Trevize sich in einer Astgabel sitzend, vielleicht zehn Meter über der Erde. Für den Augenblick bemerkte er nicht, daß er sich die Hand aufgekratzt hatte und daß er blutete. Unten um den Baum saßen jetzt fünf Hunde auf ihren Hinterläufen und starrten herauf. Ihre Zungen hingen heraus und alle blickten geduldig und erwartungsvoll.
    Was nun?

 
37
     
     
    Trevize war in diesem Augenblick nicht imstande, logisch und in Einzelheiten über die Situation nachzudenken. Er empfand vielmehr blitzartige Gedanken in einer seltsam verzerrten Folge. Wenn er sie sortiert hätte, wären sie etwa auf das folgende hinausgelaufen:
    Wonne hatte behauptet, daß menschliche Wesen bei der Terraformung eines Planeten eine ungleichgewichtige Ökologie etablieren würden, die sie nur mit unendlicher Mühe davon würden hindern können, in Stücke zu gehen. So hatten beispielsweise Siedler niemals irgendwelche großen Raubtiere mitgebracht. Gegen kleine konnte man nichts machen. Insekten, Parasiten – selbst kleine Falken, Feldmäuse und dergleichen.
    Aber die dramatischen Tiere der Mythen – Tiger, Grizzlybären, Haie, Krokodile? Wer sollte sie schon von Welt zu Welt schleppen, selbst wenn das einen Sinn ergeben hätte? Und welchen Sinn sollte es ergeben?
    Das bedeutete, daß die menschlichen Wesen die einzigen großen Räuber waren, und ihnen war es überlassen, jene Pflanzen und Tiere zu hegen und von Wildwuchs zu befreien, damit sie nicht ausuferten.
    Und wenn die menschlichen Wesen irgendwie verschwanden, dann mußten andere Räuber ihren Platz einnehmen. Aber welche Räuber? Die größten Raubtiere, die von den menschlichen Wesen toleriert wurden, waren Hunde und Katzen, gezähmt und in Abhängigkeit vom Menschen lebend.
    Aber was, wenn keine menschlichen Wesen zurückblieben, um sie zu füttern? Schließlich mußten sie dann ihre eigene Nahrung finden, um zu überleben. Und damit auch jene überlebten, von denen sie sich ernährten und deren Zahl beschränkt gehalten werden mußte, damit nicht durch Übervölkerung das Hundertfache des Schadens angerichtet wurde, den die Räuber sonst anrichten würden.
    Also würde es dazu kommen, daß die Hunde sich in ihren verschiedenen Variationen vermehrten, wobei die großen dann die großen Pflanzenfresser angriffen und die kleineren Vögel und Nagetiere. Die Katzen würden bei Nacht jagen, die Hunde bei Tag – erstere einzeln, letztere in Rudeln.
    Und vielleicht würde die Evolution am Ende mehr Variationen hervorbringen, um weitere Nischen der Umgebung zu füllen. Würde es vielleicht am Ende dahin kommen, daß manche Hunde im Meer leben konnten, um sich von Fischen zu

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