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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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ernähren, und würden manche Katzen vielleicht Flugfähigkeiten entwickeln, um die schwerfälligeren Vögel ebenso in der Luft wie auf der Erde zu jagen?
    All dies stürmte auf Trevize ein, während er sich mit dem systematischeren Gedanken abmühte, was er als nächstes tun sollte.
    Die Zahl der Hunde wuchs. Er zählte inzwischen dreiundzwanzig, die den Baum umgaben, und da waren weitere, die nachrückten. Wie groß war das Rudel? Doch was hatte das schon zu besagen? Es war jetzt schon groß genug.
    Er zog den Blaster aus dem Halfter, aber das Gewicht des Kolbens in seiner Hand verlieh ihm nicht das Gefühl der Sicherheit, das er sich gewünscht hätte. Wann hatte er das letzte Mal eine Energieeinheit eingeschoben und wie viele Ladungen konnte er abfeuern? Ganz sicher nicht dreiundzwanzig.
    Und was war mit Pelorat und Wonne? Würden die Hunde sich ihnen zuwenden, wenn sie auftauchten? Und waren sie in Sicherheit, wenn sie nicht erschienen? Falls die Hunde die Anwesenheit von zwei menschlichen Wesen in den Ruinen fühlten, was würde sie dann davon abhalten, sie dort anzugreifen? Ganz sicher würde es dort keine schützenden Türen oder Schranken geben.
    Würde Wonne sie aufhalten oder sogar vertreiben können? Konnte sie ihre Kräfte durch den Hyperraum auf die erforderliche Intensität konzentrieren? Und wie lange würde sie diese Kräfte aufrechterhalten können?
    Sollte er also um Hilfe rufen? Würden sie gerannt kommen, wenn er schrie, und würden die Hunde unter Wonnes finsterem Blick fliehen? Würde es eines finsteren Blicks bedürfen oder war es einfach nur ein mentaler Akt, den Zuschauer, die diese Fähigkeit nicht besaßen, gar nicht wahrnehmen konnten? Oder wenn sie erschienen, würden sie dann vor den Augen Trevizes in Stücke gerissen werden, während er von seinem relativ sicheren Platz im Baum aus zusah? Nein, er würde seinen Blaster einsetzen müssen. Wenn er einen Hund töten und die anderen nur für einen Augenblick erschrecken konnte, würde er den Baum hinunterrutschen, nach Pelorat und Wonne schreien und einen zweiten Hund töten können, wenn sie zurückkehrten, und dann konnten alle drei ins Schiff fliehen.
    Er drehte die Intensität des Mikrowellenstrahls auf die Dreiviertelmarke. Das sollte ausreichen, um einen Hund mit lautem Knall zu töten. Der Knall war wichtig, um die anderen Hunde zu verscheuchen, und außerdem würde er Energie sparen.
    Er zielte sorgfältig auf einen Hund mitten im Rudel, einen, der (in Trevizes Phantasie zumindest) größere Bösartigkeit als die anderen ausstrahlte – vielleicht nur, weil er ruhiger da saß und daher kaltblütiger auf sein Opfer konzentriert schien. Der Hund starrte die Waffe direkt an, so als wollte er Trevize seine Verachtung zeigen.
    Trevize kam in den Sinn, daß er nie mit einem Blaster auf ein menschliches Wesen geschossen hatte oder gesehen hatte, wie ein anderer das tat. Während der Ausbildung hatten sie auf wassergefüllte Plastikpuppen geschossen; das Wasser wurde dabei fast augenblicklich auf den Siedepunkt erhitzt und zerfetzte die Hülle, wenn es explodierte.
    Aber wer würde, wenn nicht Krieg war, auf ein menschliches Wesen schießen? Und welches menschliche Wesen würde sich einem Blaster widersetzen und dazu zwingen, daß man ihn benutzte? Nur hier, auf einer Welt, die durch das Verschwinden menschlicher Wesen pathologisch geworden war…
    Jene seltsame Fähigkeit des Gehirns, völlig belanglos Dinge wahrzunehmen, ließ Trevize bemerken, daß eine Wolke die Sonne verborgen hatte – und er feuerte.
    Ein eigenartiges Schimmern durchschnitt die Luft, eine gerade Linie von der Mündung des Blasters zu dem Hund; ein unbestimmtes Funkeln, das vielleicht unbemerkt geblieben wäre, hätte die Sonne noch unbehindert scheinen können.
    Der Hund mußte die erste Aufwallung von Hitze gefühlt haben und eine winzige Bewegung gemacht haben, als wollte er springen. Und dann explodierte er, als ein Teil seines Blutes und seines Zellinhalts verdampfte.
    Die Explosion erzeugte ein enttäuschend leises Geräusch, denn die Haut des Hundes war einfach nicht so zäh wie die der Puppen, an denen sie geübt hatten. Aber Fleisch, Haut, Blut und Knochen spritzten, und Trevize spürte, wie sich ihm der Magen umdrehte.
    Die Hunde zuckten zusammen, und einige von ihnen wurden mit unbehaglich warmen Fragmenten bombardiert, aber das Zögern dauerte nur einen Augenblick lang. Plötzlich drängten sie sich aneinander, um das zu fressen, was ihnen geboten wurde.

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