Foundation Trilogie 2 - Der Galaktische General
in Händen, aber das hinderte ihn nicht daran, schlecht, bösartig und auf der ganzen Linie untüchtig zu sein. Mit den beiden hatten wir im Grunde nichts zu tun. Sie waren in gewissem Sinn bloße Strohmänner.«
»Es waren aber diese beiden, die uns festhielten, beziehungsweise es versuchten.«
»Wiederum, nein. Commason hatte einen Leibsklaven, einen Mann namens Inchney. Die Festnahme ist ihm zuzuschreiben. Er ist alt, aber er leistet uns vorerst noch gute Dienste. Ihn hätten Sie nicht getötet, verstehen Sie.«
Bayta, die ihren Tee noch nicht berührt hatte, fuhr auf ihn los: »Sie haben selbst gesagt, daß an Ihren eigenen Emotionen herumgepfuscht worden ist. Jetzt glauben Sie an das Maultier, aber es ist ein unnatürlicher, ein kranker Glaube. Welchen Wert hat Ihre Meinung noch? Sie haben die Fähigkeit verloren, objektiv zu denken.«
»Sie irren sich.« Der Oberst schüttelte entschieden den Kopf. »Nur meine Gefühle sind verändert. Mein Verstand ist, wie er immer war. Er mag durch meine konditionierten Emotionen beeinflußt werden, eine bestimmte Richtung einzuhalten, aber er wird nicht gezwungen. Und manche Dinge sehe ich jetzt, wo ich von meinem früheren emotionalen Trend befreit bin, sogar klarer.
Ich sehe, daß das Programm des Maultiers ein kluges und würdiges Programm ist. In der Zeit seit meiner ... ah ... Bekehrung habe ich seine Karriere von ihrem Anfang vor sieben Jahren an verfolgt. Er begann, indem er mit seiner mentalen Mutantengabe einen Condottiere und seine Bande für sich gewann. Damit - und mit seiner Gabe - gewann er einen Planeten. Damit - und mit seiner Gabe - erweiterte er seinen Herrschaftsbereich, bis er sich an den Kriegsherrn von Kaigan wagen konnte. Jeder Schritt folgte logisch auf den vorhergehenden. Mit Kaigan in der Tasche besaß er eine erstklassige Flotte, und damit - und mit seiner Gabe - war er imstande, die Foundation anzugreifen.
Die Foundation ist der Schlüssel. Sie ist das größte Gebiet industrieller Konzentration in der Galaxis, und jetzt, wo das Maultier die Atomtechniken der Foundation in der Hand hat, ist er der tatsächliche Herrscher der Galaxis. Mit diesen Techniken - und mit seiner Gabe - kann er die Überreste des Imperiums zwingen, ihn als Herrscher anzuerkennen, und ihn schließlich - nach dem Tod des alten Kaisers, der verrückt ist und nicht mehr lange zu leben hat - zum Kaiser zu krönen. Dann ist er es dem Namen nach, wie er es jetzt schon faktisch ist. Wo ist die Welt in der Galaxis, die sich ihm dann noch widersetzen kann?
In diesen letzten sieben Jahren hat er ein neues Imperium aufgerichtet. Mit anderen Worten, er hat in sieben Jahren vollbracht, wozu Seldons ganze Psychohistorie nicht weniger als zusätzliche siebenhundert gebraucht hätte. Die Galaxis wird endlich Frieden und Ordnung haben.
Und Sie können das nicht aufhalten - ebensowenig, wie Sie einen Planeten auf seiner Bahn mit der Schulter aufhalten können.«
Ein langes Schweigen folgte Pritchers Ansprache. Der Rest von seinem Tee war kalt geworden. Er trank ihn aus, füllte sich die Tasse von neuem und leerte sie langsam. Toran biß wild auf seinem Daumennagel herum. Baytas Gesicht war kalt und abweisend und weiß.
Dann erklärte Bayta mit dünner Stimme: »Sie haben uns nicht überzeugt. Wenn das Maultier uns zu überzeugen wünscht, soll er herkommen und uns selbst konditionieren. Ich könnte mir vorstellen, daß Sie ihn bis zum letzten Augenblick vor Ihrer Bekehrung bekämpft haben, nicht wahr?«
»So ist es«, antwortete Oberst Pritcher feierlich.
»Dann gestehen Sie uns das gleiche Recht zu.«
Oberst Pritcher stand auf. Mit knapper Endgültigkeit verkündete er: »Dann gehe ich wieder. Wie ich schon sagte, meine gegenwärtige Mission betrifft Sie in keiner Weise. Deshalb halte ich es nicht für notwendig, über Ihre Anwesenheit hier zu berichten. Damit tue ich Ihnen übrigens keinen besonders großen Gefallen. Wenn das Maultier Sie aufhalten will, hat er diese Aufgabe zweifellos anderen zugewiesen, und die werden Sie aufhalten. Aber, was es auch wert sein mag, ich werde nicht mehr tun, als mir befohlen worden ist.«
»Danke«, antwortete Bayta schwach.
»Wo ist denn Magnifico? Komm heraus, Magnifico, ich tu dir nichts ...«
»Was ist mit ihm?« Bayta wurde plötzlich lebhaft.
»Nichts. In meinen Instruktionen wird auch er nicht erwähnt. Ich habe gehört, daß er gesucht wird, aber das Maultier wird ihn zu dem Zeitpunkt finden, zu dem er ihn finden will. Ich werde
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