Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor
Sir, daß mir bestimmte Gedanken in den Kopf gesetzt wurden ...«
»Von eben diesem Agenten der Zweiten Foundation?
Natürlich.«
»Sind Sie gar nicht auf die Idee gekommen, daß ein Agent der Zweiten Foundation es nicht nötig gehabt hätte, Ihnen einen Hyperspürer anzuhängen, wenn er fähig war, Sie zu zwingen oder zu verleiten, die Zweite Foundation aufzusuchen? Ich nehme an, Sie hatten sich vorgestellt, er benutze ähnliche Methoden wie ich, obwohl ich, nebenbei bemerkt, nur Gefühle, keine Gedanken implantieren kann.«
Channis hob schnell den Kopf, begegnete einem Blick aus den großen Augen seines Souveräns und fuhr zusammen. Pritcher grunzte, und seine Schultern entspannten sich sichtlich. »Nein«, gestand Channis, »das ist mir nicht eingefallen.«
»Oder daß er, wenn er gezwungen war, einen Hyperspürer zu verwenden, nicht fähig sein konnte, Sie nach Tazenda zu führen, und daß Sie ohne Führung kaum eine Chance hatten, den Weg hierher zu finden, wie Sie es taten. Ist Ihnen das eingefallen?
Auch das nicht.«
»Warum nicht? Ist Ihr intellektuelles Niveau um ein mehr als wahrscheinliches Maß gesunken?«
»Die einzige Antwort ist eine Frage, Sir. Wollen Sie mich, wie General Pritcher es tat, beschuldigen, ein Verräter zu sein?«
»Können Sie sich verteidigen, falls ich es tue?«
»Ich kann nur wiederholen, was ich dem General sagte. Wenn ich ein Verräter wäre und wüßte, wo die Zweite Foundation liegt, könnten Sie mich bekehren und das Wissen meinem Gehirn direkt entnehmen. Wenn Sie es für notwendig hielten, mir zu folgen, dann hatte ich das Wissen vorher noch nicht und war kein Verräter. So beantworte ich Ihr Paradoxon mit einem anderen.«
»Und Ihre Schlußfolgerung ist?«
»Daß ich kein Verräter bin.«
»Dem muß ich zustimmen, denn Ihr Argument ist unwiderleglich.«
»Darf ich dann fragen, warum Sie uns heimlich verfolgen ließen?«
»Weil es für alle Tatsachen eine dritte Erklärung gibt. Sowohl Sie als auch Pritcher haben einige Fakten jeweils auf Ihre eigene Weise erklärt, aber nicht alle. Ich kann sie alle erklären, wenn Sie mir zuhören wollen. Es wird wenig Zeit in Anspruch nehmen, so daß die Gefahr der Langeweile gering ist. Setzen Sie sich, Pritcher, und geben Sie mir Ihren Laser. Wir brauchen nicht mehr zu fürchten, angegriffen zu werden. Nicht von hier drinnen und nicht von draußen. Nicht einmal von der Zweiten Foundation. Das haben wir Ihnen zu verdanken, Channis.«
Das Zimmer war in der auf Rossem üblichen Art mit elektrisch geheiztem Draht beleuchtet. Eine einzelne Glühbirne hing von der Decke und verbreitete trübgelben Schein.
Das Maultier sagte: »Da ich es für notwendig hielt, Channis zu verfolgen, läßt sich denken, daß ich erwartete, daraus etwas zu gewinnen. Da er mit überraschender Geschwindigkeit und auf dem kürzesten Weg die Zweite Foundation aufsuchte, können wir mit gutem Grund annehmen, ich habe damit gerechnet, dies werde geschehen. Da ich das Wissen nicht direkt seinem Gehirn entnahm, muß mich etwas daran gehindert haben. Channis kennt die Antwort natürlich. Ich auch. Erraten Sie sie, Pritcher?
Nein, Sir«, antwortete Pritcher stur.
»Dann will ich es erklären. Nur ein bestimmter Typ von Mann kann gleichzeitig wissen, wo die Zweite Foundation liegt, und mich daran hindern, es in Erfahrung zu bringen. Channis, ich fürchte, Sie sind selbst ein Agent der Zweiten Foundation.«
Channis stützte die Ellbogen auf die Knie, beugte sich vor und erwiderte wütend mit steifen Lippen: »Was haben Sie für einen Beweis? Schlußfolgerungen haben sich heute schon zweimal als falsch erwiesen.«
»Es gibt einen Beweis, Channis. Er war leicht zu beschaffen. Ich sagte Ihnen, meine Leute seien manipuliert worden. Das konnte natürlich nur jemand getan haben, der a) nicht bekehrt und b) dem Zentrum des Geschehens ziemlich nahe war. Das war ein weites, aber nicht unbegrenztes Feld. Sie waren zu erfolgreich, Channis. Die Menschen mochten Sie zu sehr. Sie kamen zu gut zurecht. Ich fragte mich, weshalb.
Und dann beauftragte ich Sie, diese Expedition zu unternehmen, und es schreckte Sie nicht ab. Ich gab acht auf Ihre Emotionen. Es machte Ihnen nichts aus. Da haben Sie übertrieben, Channis. Ein wirklich kompetenter Mann hätte es nicht vermeiden können, angesichts einer solchen Aufgabe ein bißchen Unsicherheit zu verraten. Da Ihr Gehirn es vermied, mußte es entweder ein dummes oder ein kontrolliertes sein.
Es war leicht, die Alternativen zu
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