Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)
ihn. Adam stieß einen leisen Fluch aus und schmiegte den Kopf in meine Halsbeuge.
Meine Knie zitterten, als ich langsam aus den schwindelnden Höhen wieder zur Erde herabschwebte und die Realität sich zurückmeldete. Verwirrung setzte ein, und ich musste gegen die Tränen ankämpfen. Adams warmer Atem streichelte meine Haut, als er den Kopf hob, um mir ins Ohr zu flüstern: »Ich wäre fast vom Zusehen gekommen.«
Ein Schauer lief durch meinen Körper.
»Du machst mich so unglaublich an«, gestand er und nahm dann sanft meine Hand, um sie gegen seine Erektion zu pressen, die sich unter der Hose abzeichnete. Für eine Sekunde verdrängte der Triumph darüber meine Verwirrung. Ein Gefühl von Macht durchströmte mich, als ich ihn streichelte und sein lustvolles Stöhnen an meinem Ohr spürte. Immerhin wollte er mich. Immerhin litt er deswegen.
»Wenn du nicht aufhörst, Baby«, er zog mit einem bedauernden Seufzer meine Hand weg, »explodiere ich.«
Als er den Kopf hob, trafen sich unsere Blicke, und er sah die Tränen in meinen Augen. Mit einem weiteren Fluch machte er sich von mir los. Er fuhr sich durchs Haar und seufzte schwer. »Das hätte ich nicht tun sollen, Els. Es tut mir leid.« Seine Miene war gequält und voller Selbstvorwürfe.
»Wieso?«, fragte ich mit erstickter Stimme. Ich musste ein für alle Mal Klarheit darüber haben, was zwischen uns war. »Wieso hättest du es nicht machen sollen? Wieso können wir nicht zusammen sein?«
Er sah mich mit seinen unvergleichlichen dunklen Augen verwundert an, als könne er nicht glauben, dass ich es nicht begriff. »Wegen Braden, Els. Er ist mein bester Freund. Er ist meine Familie. Ich kann nicht riskieren, dass er mir nicht vergibt, wenn ich …« Mit einer hilflosen Geste zeigte er auf mich.
Bei diesen Worten verflüchtigte sich die Wärme nach dem Orgasmus, den er mir geschenkt hatte, und ließ nichts als Kälte zurück. Ich trat von der Wand weg und versuchte den Kloß in meinem Hals hinunterzuwürgen. »Aber ich bin dazu bereit. Ich bin dazu bereit, weil ich dich liebe. Du weißt, dass ich dich liebe.«
Die Abwesenheit jeglichen Erstaunens in seinem Gesicht war Bestätigung genug.
Ich schüttelte den Kopf und lachte bitter, während ich mir die Tränen wegwischte, die ich nicht länger zurückhalten konnte. »All die Jahre, sogar jetzt noch, behauptest du ständig, dass du nichts anderes willst, als mich davor zu bewahren, dass mir jemand weh tut. Und zur selben Zeit sagst und tust du Dinge, die vollkommen widersprüchlich sind. Manchmal denke ich, dass du vielleicht dasselbe empfindest wie ich, aber im nächsten Moment bist du so kalt wie Eis und machst vor meinen Augen mit anderen Frauen herum.« Die Tränen flossen immer heftiger, und auch Adams Augen waren glasig geworden. Es war mir egal. Ich musste es hinter mich bringen. »Der einzige Mensch, der mir jemals wirklich weh getan hat, bist du, Adam. Und ich lasse es immer wieder zu.«
»Ellie.« Seine Stimme klang verzweifelt, als er einen Schritt auf mich zumachte. Doch ich wich vor ihm zurück, und er blieb stehen. Jetzt spiegelte sich der Schmerz auch in seinen Augen. »Ich liebe dich wirklich«, beteuerte er, aber statt bei diesen Worten Freude zu empfinden, verflog auch das letzte Stückchen Hoffnung, an das ich mich noch geklammert hatte.
Ich schüttelte den Kopf. »Aber nicht genug.«
»Du weißt, dass das nicht wahr ist, Els. Du müsstest es doch am allerbesten verstehen. Wenn wir beide etwas miteinander anfangen und es schiefgeht, dann verliere ich auch Braden. Ich verliere die beiden Menschen, die mir am meisten bedeuten.«
Ich wollte ihn verstehen. Ich versuchte immer, die Gründe hinter dem Handeln anderer Menschen nachzuvollziehen, weil ich stets nur das Beste in jedem sehen wollte. Alles, was ich wusste, war, dass ich ihn so sehr liebte, dass ich alles – auch unsere gemeinsame Vergangenheit – für etwas Neues aufs Spiel setzen würde. Dass er nicht dazu bereit war, verriet mir, dass er nicht so viel für mich empfand wie ich für ihn. Ich wollte keine Beziehung mit einem Mann eingehen, der mich weniger liebte als ich ihn.
»Geh nach Hause, Adam«, sagte ich leise. »Es ist vorbei.«
Seine Augen wurden groß vor Entsetzen. »Ellie –«
»Für Braden mache ich gute Miene zum bösen Spiel. Wenn ich mit ihm zusammen bin und du dabei bist, tue ich seinetwegen so, als hätte sich zwischen uns nichts geändert.« Ich hielt seinen Blick fest. Ich wollte unbedingt stark sein,
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