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Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Titel: Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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tun könnten, und dass es im Moment das Beste wäre, wenn ich Ruhe hätte und mir nicht auch noch Sorgen darum machen müsste, wie sie mit der Situation klarkamen. Ich wusste das zu schätzen, rief sie aber trotzdem kurz an, damit sie meine Stimme hören konnten und ich sie bitten konnte, mich zu meinem Termin am nächsten Tag zu begleiten. Zuerst hielten sie sich tapfer, doch dann musste Clark sich abrupt verabschieden, als Mum in Tränen ausbrach. Natürlich musste ich daraufhin auch wieder weinen, aber ich beruhigte mich wieder. Doch als es draußen dunkler wurde und der Abend langsam voranschritt, brach die Angst vor dem, was ich morgen hören würde, erneut über mich herein.
    Braden half mir zurück ins Bett und gab mir eine Tasse mit heißem Wasser und Whiskey. Er saß auf meinem Bett, während ich trank, und blieb bei mir, bis mir die Augen zufielen.
    Meine Lider flogen auf, als ich meine Zimmertür knarren hörte. Ich lag im Dunkeln zusammengerollt in meinem Bett, und im Mondlicht, das durchs große Fenster hereinfiel, sah ich Joss am Fußende stehen.
    Erstaunt, dass sie zurückgekommen war, aber immer noch verletzt, weil sie mich zuvor im Stich gelassen hatte, sah ich sie stumm mit großen Augen an.
    Meine Augen wurden noch größer, als sie einen heiseren Seufzer ausstieß und ich begriff, dass Joss weinte. Joss weinte. Joss . Ich wusste, dass sie weggelaufen war, weil sie durch den Unfalltod ihrer Familie ein emotionales Trauma erlitten hatte. Ich wusste auch, dass ihre Angst daran schuld war, dass sie mich im Stich gelassen hatte, aber als ich nun ihre Tränen sah, wurde mir klar, dass ihre Flucht vor allem eins bedeutete: Ihr lag etwas an mir. Sie hatte Angst, mich zu verlieren.
    Als mir die ersten Tränen über die Wangen liefen, kam Leben in Joss. Sie kroch zu mir aufs Bett, und als sie sich neben mich legte, drehte ich mich auf den Rücken. Sofort legte Joss den Kopf an meine Schulter und rückte näher. Sie nahm meine Hand und hielt sie zwischen ihren beiden Händen fest.
    »Es tut mir leid«, sagte sie kaum hörbar.
    »Schon gut«, beruhigte ich sie, und ich meinte es ernst. »Du bist ja wieder da.«
    »Ich hab dich lieb, Ellie Carmichael. Du stehst das durch.«
    Ich hatte die Liebe und Zuneigung von jemandem erobert, der so verschlossen war wie Jocelyn Butler? Das war für mich ein helles Licht in tiefer Dunkelheit, und es überwältigte mich. Ich musste einen Schluchzer unterdrücken, als ich ihr flüsternd antwortete. »Ich dich auch, Joss.«
    ***
    Braden weckte uns am nächsten Morgen und machte Frühstück. Obwohl ich in Gedanken ganz bei meinem bevorstehenden Termin beim Neurochirurgen am Nachmittag war, merkte ich, dass zwischen Joss und Braden etwas Schreckliches vorgefallen sein musste. Als ich sie danach fragte, erfuhr ich, dass sie sich getrennt hatten. Ich gab mir Mühe, keine Schuldgefühle zu empfinden, aber es gelang mir nicht.
    Es bestand kein Zweifel, dass sie sich meinetwegen getrennt hatten – wegen Joss’ Reaktion auf meinen Zustand. Als ich hörte, in welch kaltem Ton Braden mit ihr sprach, und den Schmerz in Joss’ Miene sah, wäre ich am liebsten sofort eingeschritten. Ich wollte reparieren, was meinetwegen zerbrochen war, aber sie ließen sich nicht darauf ein. Ich wurde aus dem Zimmer und unter die Dusche geschickt.
    Irgendwann hörte ich ihre lauten Stimmen über das Plätschern des Wassers hinweg, dann zerbrach ein Teller, gefolgt von noch mehr Geschrei. Besorgt drehte ich den Hahn zu und stieg aus der Dusche, doch inzwischen war aus dem Geschrei ein Murmeln geworden. Trotzdem beeilte ich mich mit dem Abtrocknen und warf mir einen Bademantel über. Ich war bereit, dazwischenzugehen, falls nötig.
    Stattdessen hörte ich, als ich leise den Flur entlangschlich, wie Braden Joss gestand, dass er sie liebte und nicht aufhören würde, um sie zu kämpfen. Er versprach ihr auf seine Art, dass er unerbittlich sein würde. Die Romantikerin in mir wäre fast auf der Stelle in Ohnmacht gefallen.
    »Du bist verrückt!«, fauchte Joss.
    »Nein«, widersprach ich, blieb in der Küchentür stehen und lächelte sie an. »Er kämpft um das, was er will.«
    »Und da ist er nicht der Einzige.«
    Beim Klang der vertrauten Stimme fuhr ich erschrocken herum. Mit klopfendem Herzen sah ich, wie Adam auf mich zukam. Er sah zum Fürchten aus und hatte dunkle Ringe unter den Augen, außerdem schien er sich mehrere Tage nicht rasiert zu haben.
    Er war noch immer wunderschön, genau wie der Blick,

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