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Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Titel: Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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streiften.
    »Els«, raunte Adam leise. Seine Stimme war voller Gefühl.
    Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Den Blick starr auf die Wasserflasche geheftet, rang ich um Fassung. Ich wusste, dass ich jeden Tag mehr und mehr Gefahr lief, in unserer Situation irgendeine Lösung zu erzwingen, indem ich die Wahrheit ans Licht brachte.
    »Kleines, schau mich an.«
    Ich tat, worum er mich gebeten hatte, und suchte in seinen Augen nach Antworten, von denen ich wusste, dass sie zu geben er nicht bereit war. Antworten, die er mir vielleicht nie geben würde.
    Er nahm die Hand von meinem Rücken und strich mit den Fingerknöcheln zärtlich meine Wange entlang. Seine Augen folgten der Bewegung. »Das Schönste, was ich je gesehen habe«, murmelte er.
    Die Worte schmerzten, weil sie eine weitere Runde auf dem Karussell seiner verwirrenden Signale einläuteten. Ich zog mich vor der Berührung zurück und machte ein ablehnendes Gesicht. »Lass das.«
    Er ließ die Hand sinken. »Ellie …«
    Ich deutete zu der Frau am anderen Ende des Tresens, die inzwischen mit Blicken unsichtbare Pfeile auf mich abschoss. »Hast du das zu ihr auch gesagt?«
    »El–«
    Plötzlich schnitten ihm aufgeregtes Gemurmel und schockierte Rufe das Wort ab. Wir drehten uns um und sahen gerade noch, wie Braden sich aufrappelte, nachdem er jemanden geschlagen hatte. »Gavin!«, keuchte ich.
    Sofort drängte Adam sich zu meinem Bruder durch. Ich folgte mit klopfendem Herzen. Gavin war auf der Uni Bradens und Adams Freund gewesen. Er hatte sich mit der Zeit zu einem richtigen Arschloch entwickelt, doch aus unerfindlichen Gründen hatte Braden ihm weiterhin die Treue gehalten – bis vor fünf Jahren, als Gavin Braden betrogen und mit Analise geschlafen hatte.
    Und jetzt war er hier in diesem Club?
    » Das ist Gavin.« Braden warf Joss einen angewiderten Blick zu. »Der Freund, der es mit Analise getrieben hat. Warum zum Teufel redest du mit ihm, als würdest du ihn kennen?«
    Ach du liebe Zeit, Joss kannte ihn? Einen Moment lang empfand ich blinde Panik bei dem Gedanken daran, dass die Geschichte sich wiederholen könnte. Doch dann rief ich mir in Erinnerung, dass es hier um Joss ging. Trotz all ihrer Macken würde sie sich niemals so illoyal verhalten. Ich musste nur das Entsetzen in ihrer Miene sehen, als ihr aufging, wer Gavin war, um zu erkennen, dass es sich um ein riesengroßes Missverständnis handelte.
    Wenigstens, was Joss anging. Ich musterte Gavin voller Verachtung.
    »Er ist Trainer in meinem Fitnessstudio«, erklärte Joss. »Er hat mir einmal geholfen.« Sie sah zu Braden hoch, und während sie ihm schwor, dass sie keine Ahnung gehabt hatte, wer Gavin war, standen ihr die Gefühle für meinen Bruder überdeutlich ins Gesicht geschrieben. Ihr selbst war dies vermutlich gar nicht bewusst, und sie wäre im Erdboden versunken, wenn sie gemerkt hätte, dass sie sich durchschaubar machte. Mich hingegen freute der Anblick, und ich wünschte, Braden wäre nicht so außer sich, denn er bemerkte es nicht einmal.
    »Sieht aus, als hätte sich dein Geschmack verbessert, Bray.« Gavin sah Joss auf eine Art und Weise an, bei der es mir eiskalt den Rücken runterlief, und ich spürte, wie Adam vor mir unwillkürlich die Schultern anspannte. »Hoffentlich wiederholt sich die Geschichte von damals, denn ich bin schon seit Wochen scharf auf sie. Wie wäre es, Joss? Hast du mal Lust auf einen richtigen Mann?«
    Ich hatte noch nie mit eigenen Augen gesehen, wie mein Bruder jemanden schlug, aber er hatte sich auf Gavin gestürzt, ehe jemand ihn aufhalten konnte. Adam versuchte sein Bestes, aber ich wusste, dass es einen Teil von ihm gab, der Braden gar nicht von dem widerlichen Verräter trennen wollte . Er tat es dennoch und konnte meinen Bruder nur mit Mühe zurückhalten, als Gavin etwas sagte, was so vulgär war, dass ich ihm fast eine verpasst hätte.
    Als die Sicherheitsleute schließlich anrückten und Gavin aus dem Club führten, dachte ich schon, Adam würde Braden loslassen, damit er selbst die Arme freihatte, um ein paar Schläge zu platzieren. Besorgt verfolgte ich, wie Braden, der schier überkochte vor Adrenalin und Wut, die arme Joss die Treppe hinauf in sein Büro zog. So hatte ich ihn noch nie erlebt.
    Ich wollte gar nicht wissen, was da drinnen passieren würde.
    Zitternd blieb ich zurück, während die aufgeregten Gäste sich wieder ihrem Vergnügen zuwandten. Adam und ich blieben auf der Tanzfläche stehen und starrten einander an.

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