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Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Lokomotive der Wut, die sich selbstständig gemacht hatte, eine holzfällende Kreissäge des Hasses, ein vom Neid angetriebener Presslufthammer der Grausamkeit. Zum Glück tötete sie Helene nicht gleich, und einige der Dinge, die sie der Frau anschließend antat, waren zwar an und für sich spektakulär, aber doch um einiges weniger schockierend, und daher gelang es Bucky, ein paar coole Fotos zu machen.
    Als sie fertig war, sagte Janet: »Ich glaube, mir sind noch ein paar Zeilen aus meiner Grundprogrammierung rausgefallen. «
    »Es hat ganz danach ausgesehen«, sagte Bucky. »Du weißt doch noch, dass ich gesagt habe, ich glaubte, das Zusehen würde mir Spaß machen? Es hat mir wirklich großen Spaß gemacht.«
    »Willst du Yancy für dich haben?«, fragte Janet.
    »Nein. So weit ist es mit mir noch nicht gekommen. Aber du solltest es besser mir überlassen, ihn von der Veranda ins Haus zu holen. Wenn er dort draußen ist und dich so sieht, wird er auf der Stelle rausrennen und abhauen.«
    Janet war immer noch klatschnass, aber mittlerweile nicht mehr nur vom Regen.
    Die geräumige Veranda mit den Fliegengittern war mit bequemen Rattansitzmöbeln mit gelben Kissen und Rattantischen
mit Glasplatten eingerichtet. Das Licht war noch gedämpfter als die Musik.
    In einem weißen Leinenhemd, einer saloppen hellbraunen Hose und Sandalen saß Yancy Bennet an einem Tisch, auf dem zwei Gläser standen, die höchstwahrscheinlich Cabernet enthielten, sowie eine Kristallglaskaraffe, in der weiterer Wein atmete und sein Aroma voll entfaltete.
    Als er Bucky Guitreau sah, stellte Yancy Etta James noch leiser. »He, Nachbar, gehörst du nicht längst ins Bett?«
    »Etwas Fürchterliches ist passiert«, sagte Bucky, als er auf Yancy zuging. »Etwas ganz, ganz Fürchterliches.«
    Yancy Bennet stieß seinen Stuhl vom Tisch zurück, stand auf und sagte: »Was? Was ist passiert?«
    »Ich kann nicht mal darüber reden«, sagte Bucky. »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll.«
    Yancy legte Bucky eine Hand auf die Schulter und sagte: »He, Kumpel, was auch immer passiert ist, wir sind für euch da.«
    »Ja. Ich weiß. Ihr seid für uns da. Es wäre mir lieber, wenn Janet es dir erzählt. Ich kann mich einfach nicht präzise ausdrücken. Sie kann sich sehr präzise ausdrücken. Sie ist im Haus. Mit Helene.«
    Yancy versuchte Bucky den Vortritt zu lassen, doch Bucky ließ ihn vorausgehen. »Bereite mich darauf vor, Bucky.«
    »Das kann ich nicht. Ich kann es beim besten Willen nicht. Es ist zu fürchterlich. Es ist geradezu spektakulär fürchterlich.«
    »Was auch immer es ist, ich kann nur hoffen, dass Janet es besser verkraftet als du.«
    »Das kann man wohl sagen«, sagte Bucky. »Sie hält sich wirklich gut.«
    Nachdem er Yancy in die Küche gefolgt war, schloss Bucky die Tür zur Veranda.
    »Wo sind sie?«, fragte Yancy.
    »Im Wohnzimmer.«
    Als Yancy auf den düsteren Flur zuging, der zu den vorderen Räumen des Hauses führte, kam Janet in die helle Küche.
    Sie war die scharlachrote Braut des Todes.
    Yancy blieb schockiert stehen. »O Gott, was ist dir denn zugestoßen?«
    » Mir ist nichts zugestoßen«, sagte Janet. » Ich bin Helene zugestoßen.«
    Im nächsten Moment stieß sie Yancy zu. Er war ein kräftiger Mann, und sie war eine überdurchschnittlich große Frau. Aber er gehörte der Alten Rasse an und sie der Neuen, und der Ausgang war so unvermeidlich wie ein Wettkampf zwischen einem Holzhäcksler und einem Murmeltier.
    Das Erstaunlichste von allem war, dass Janet sich nicht ein einziges Mal wiederholte. Ihr immenser Hass auf die Alte Rasse fand seinen Ausdruck in einzigartigen Grausamkeiten.
    In Buckys Händen blitzte unentwegt die Kamera.

5.
    Ohne scharfen Wind wurde der Regen nicht durch die Straßen gepeitscht, sondern fiel als dichter, entmutigender Niederschlag, der den Asphalt schwärzer färbte und das Pflaster schmierig werden ließ.
    Detective Carson O’Connor von der Mordkommission und ihr Partner Michael Maddison hatten ihre Limousine, die nicht als Polizeifahrzeug gekennzeichnet war, stehen lassen, weil sie zu leicht von anderen Mitarbeitern der Polizei
entdeckt werden konnte. Sie trauten ihren Kollegen nicht mehr.
    Victor Helios hatte zahlreiche Beamte in der Stadtverwaltung durch Replikanten ersetzt. Vielleicht handelte es sich nur bei zehn Prozent der Polizisten um Victors Geschöpfe, aber andererseits … konnten es vielleicht auch neunzig Prozent sein. Vorsicht verlangte, dass Carson das Schlimmste

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