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Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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annahm.
    Sie fuhr einen Wagen, den sie von ihrer Freundin Vicky Chou geliehen hatte. Der fünf Jahre alte Honda schien zuverlässig zu sein, aber er hatte weniger PS als das Batmobile.
    Jedes Mal, wenn Carson scharf und schnell um eine Ecke bog, ächzte, quietschte und erschauerte die Limousine. Wenn sie auf den geraden Straßen das Gaspedal durchtrat, reagierte der Wagen so widerwillig wie ein Zugpferd, das seinen Arbeitsalltag damit zugebracht hat, in gemächlichem Tempo einen Karren zu ziehen.
    »Wie kann Vicky diese Karre fahren?«, fragte Carson aufgebracht. »Die ist arthritisch und sklerotisch, ein rollender Kadaver. Nimmt sie denn nie einen Ölwechsel vor, ist dieses Ding mit Faultierfett geschmiert, oder was zum Teufel läuft hier?«
    »Wir warten auf einen Anruf von Deucalion und haben bis dahin nichts anderes zu tun«, sagte Michael. »Fahr einfach locker und lässig durch das Viertel. Er hat gesagt, wir sollen in der Innenstadt bleiben, in der Nähe der Hände der Barmherzigkeit . Du brauchst nicht gestern irgendwo anzukommen. «
    »Geschwindigkeit beruhigt meine Nerven«, sagte sie.
    Vicky Chou war die Pflegerin von Arnie, Carsons autistischem jüngeren Bruder. Sie und ihre Schwester Liane waren nach Shreveport geflohen, um dort bei ihrer Tante Leelee unterzukommen, für den Fall, dass Victors Rasse
postmenschlicher Geschöpfe, die im Labor gezeugt worden waren, Amok lief und die Stadt zerstörte, was gerade zu passieren schien.
    »Lahmarschigkeit ist tödlich«, sagte Carson. »Das ist eine der unbestreitbaren Wahrheiten des Lebens.«
    Derzeit war Arnie den buddhistischen Mönchen zur Pflege anvertraut, bei denen Deucalion lange Zeit gelebt hatte. Erst vor wenigen Stunden hatte Deucalion irgendwie eine Tür zwischen New Orleans und Tibet geöffnet und Arnie in einem Kloster im Himalaja zurückgelassen, wo dem Jungen nichts zustoßen konnte.
    »Der Schnellste gewinnt nicht immer das Rennen«, rief ihr Michael ins Gedächtnis zurück.
    »Komm mir jetzt bloß nicht mit diesem Quatsch von dem Hasen und der Schildkröte. Schildkröten werden auf der Autobahn von Vierzigtonnern plattgewalzt.«
    »Dasselbe gilt für viele niedliche Häschen, selbst wenn sie noch so flink sind.«
    Carson quetschte genug Tempo aus dem Honda heraus, um den Regen gegen die Windschutzscheibe prasseln zu lassen, und sagte: »Nenn mich bloß nicht Häschen. Und niedlich bin ich schon gar nicht«
    »Ich habe dich nicht Häschen genannt«, versicherte er ihr. »Und ich käme niemals auf den Gedanken, du könntest niedlich sein.«
    »Ich bin kein verdammtes Häschen. Ich bin so schnell wie ein Gepard. Wie kann sich Deucalion einfach von mir abwenden, mit Arnie verschwinden und im nächsten Moment in einem Kloster in Tibet stehen?«
    »Wie er schon sagte, es ist eine Frage der Quantenmechanik. «
    »Ja, das ist mir absolut klar. Der arme Arnie, der goldige Junge, er muss glauben, ich hätte ihn abgeschoben.«
    »Das hatten wir alles schon mal. Arnie fehlt nichts. Verlass dich auf Deucalion. Fahr nicht so schnell.«
    »Das ist nicht schnell, das ist einfach nur erbärmlich. Was ist mit diesem Wagen los? Ist das etwa eines von diesen idiotischen grünen Fahrzeugen, die Bio-Saft im Tank haben?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sein wird«, sagte Michael.
    »Was?«
    »Mit dir verheiratet zu sein.«
    »Fang jetzt bloß nicht davon an. Reiß dich zusammen. Erst mal müssen wir das hier überleben. Und wir überleben es ganz bestimmt nicht, wenn wir Arschgrapschen spielen.«
    »Ich werde deinen Arsch nicht begrapschen.«
    »Rede nicht mal davon, meinen Arsch zu begrapschen oder ihn nicht zu begrapschen. Wir sind im Krieg, wir nehmen es gegen von Menschenhand geschaffene Monster mit zwei Herzen in der Brust auf, wir können uns keine Ablenkung leisten.«
    Da in der Querstraße kein Mensch zu sehen war, beschloss Carson, nicht an der Ampel anzuhalten, aber natürlich war Victor Helios-Frankensteins Freakshow nicht das Einzige, wodurch man in New Orleans in Lebensgefahr schwebte. Ein hackevoller Schönling und seine Freundin mit offener Kinnlade schossen in einem schwarzen Mercedes ohne Licht aus der Nacht heraus, als kämen sie durch eine Quantenpforte aus Las Vegas angerast.
    Carson trat das Bremspedal durch. Der Mercedes schoss so dicht vor der Schnauze des Hondas vorbei, dass in Carsons Scheinwerferlicht die Einstiche der Botoxspritzen im Gesicht des Schönlings zu sehen waren. Auf dem rutschigen Pflaster verlor der Honda die

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