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Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Titel: Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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da?«
    »Dich besuchen, Franz«, sagt der Papa und blickt sich um. »Das schaut ja ganz anders aus als wie im Fernseher. War das genau da, wo der Hube auch war?«
    Ich nicke.
    »Sag einmal, Bub«, fragt jetzt die Oma und zupft an meiner Jacke. »Ist das genau da, wo der Hube auch war?«
    Ich nicke.
    »Wie seid’s denn ihr eigentlich da? Seid’s ihr mit dem Zug gekommen?«
    »Geh, Schmarrn«, sagt der Papa und wedelt mit dem Autoschlüssel.
    »Ihr seid mit dem Admiral unterwegs?«, frag ich.
    »Logo«, sagt der Papa.
    »Mei, Bub, ich kann dir gar nicht sagen, wie fertig ich bin«, mischt sich die Oma wieder ein. »Viereinhalb Stunden war’n wir jetzt unterwegs. Und das bei dieser Hitze! Und bloß, weil sich der alte Depp weigert, auf die Autobahn raufzufahren. Alles Landstraße. Kannst du dir das vorstellen?«
    Sie biegt sich ihr Kreuz durch, dass alles nur so kracht.
    Und ob ich mir das vorstellen kann. Das Auto vom Papa ist nämlich sein Ein und Alles. Ja, gut, außer den Beatles vielleicht. Und seinen Joints. Und es ist übrigens auch das einzige Auto, das er jemals in seinem Leben besessen hat. Und er will auch ums Verrecken kein anderes nicht. Und genau aus diesem Grund will er es halt auch immer schonen. Manchmal frag ich mich tatsächlich, ob er es überhaupt schon irgendwann mal in den vierten Gang raufgeschaltet hat.
    »Wo willst denn jetzt eigentlich hin, Franz? Hast vielleicht einen Einsatz?«, will der Papa dann wissen, vermutlich allein schon, um das Thema zu wechseln.
    »Nein«, sag ich und schüttle den Kopf. »Ich treff mich gleich mit dem Birkenberger Rudi, wennst es genau wissen willst. Drüben im Augustiner.«
    Mit diesem einzigen Satz löse ich prompt eine wahre Begeisterungswelle aus. Einfach weil der Beliebtheitsgrad, was den Rudi betrifft, bei meiner engeren Verwandtschaft mindestens genauso hoch ist wie der vom Augustiner. Und so steht relativ schnell fest, dass mich die beiden Senioren halt ganz spontan einfach begleiten. Und weil wir noch ein kleines bisserl Zeit haben, nötigen sie mich zu einem kurzen Rundgang durch diese berühmten Hallen hier. Jeder Mensch, der uns auf der Wanderung begegnet, wird von der Oma angeschrien:»War der Hube auch hier?« Sie ist total aus dem Häuschen.
    Wie wir endlich beim Rudi ankommen, sind wir sage und schreibe vierzig Minuten zu spät, weil ich ums Verrecken nicht rausfinde aus diesem blöden Gemäuer. Und schon auf dem Weg zum Augustiner wird mir kotzübel, weil ich haargenau weiß, was mir jetzt blüht. Wenn der Rudi nämlich einen einzigen, aber gravierenden Nachteil hat, dann den, dass er in Sachen Vorhaltungen ein wahrer Meister ist. Man könnte geradezu denken, er liebt die Verfehlungen seiner Mitmenschen allein deshalb, weil er daraufhin möglichst intensiv die beleidigte Leberwurst mimen kann.
    »Danke«, sagt er grad, wie wir ankommen, und wirft seine Serviette in den bereits leeren Teller. »Es war wie immer ein Genuss.«
    Der Ober in Tracht und mit fremdem Akzent bedankt sich artig und räumt ab.
    Der Rudi zählt sein Geld auf den Tisch.
    »Sorry, Rudi«, sag ich und hau ihm auf die Schulter. So rein freundschaftsmäßig, um ihn irgendwie locker zu machen. Er starrt erst meine Hand an, als wär sie eine züngelnde Feuerkröte, und danach genauso in mein Gesicht. Aber da hat er die Rechnung ohne die Oma gemacht.
    »Ja, Rudi-Bub, lass dich mal anschaun!«, schreit sie durchs ganze Lokal, drückt sich an mir vorbei und schlenzt dem Birkenberger erst mal kräftig die Wange.
    »Ja, die Eberhofer-Oma! Das ist aber schön«, sagt er leicht verwirrt und steht gleich mal auf.
    »Ja, die Oma, die hat mich ein bisserl aufgehalten, verstehst«, sag ich und rück mir dabei einen der Stühle zurecht. »Sonst wär ich echt total pünktlich gewesen.«
    Der Papa nickt und reicht dem Rudi die Hand.
    Danach ist eigentlich alles ziemlich entspannt. Nachdemer mir kurz die erwarteten Vorhaltungen gemacht hat, empfiehlt er uns den Krustenbraten mit Knödeln und Krautsalat, weil der einfach der Hammer ist. Dann freut er sich endlich, dass wir da sind, und bestellt sich ein neues Bier. Und so hocken wir eine Zeit lang ziemlich gemütlich zusammen und ratschen ausführlich. Das Essen ist gut und die Portion tatsächlich ausreichend, wenn auch nicht im Geringsten mit dem Essen von der Oma zu vergleichen. Dazwischen liegen einfach Welten. Und das will sie freilich auch unbedingt wissen. Was ihre Kochkünste angeht, da ist sie nämlich ganz eigen, die Oma. Mindestens

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