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Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Titel: Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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etwas zu verbergen hatte – oder eben nicht. Im Fall von
Axel Hoffmann war er sich so gut wie sicher, dass dieser nichts mit dem Tod des
Jungen zu tun hatte. Trotzdem konnte es nie schaden, einem Typen etwas genauer
auf den Zahn zu fühlen. Gerade einem, dem es am erforderlichen Respekt vor der
Staatsmacht anscheinend gründlich mangelte.
    »Sie
haben also den wehrlosen Jungen in Ihre Bude geschleppt, vergewaltigt und als
er dann angefangen hat sich zu wehren, sind Ihnen die Nerven durchgegangen,
richtig?«
    »Und
warum hab ich dann die Polizei gerufen und direkt zu der Leiche geführt, Sie
Schlauberger?«
    »Vielleicht
weil Sie den Verdacht von sich ablenken wollten – ohnehin wussten, dass wir
Ihnen früher oder später auf die Schliche kommen.«
    »Eine
tolle Geschichte! Sie haben mich überführt, Kommissar Schlauberger.«
    Wegner
erhob sich müde und grinste vielsagend. »Eine Nacht in unserem Gewahrsam wird
Sie an alte Zeiten erinnern. Wenn ich bis morgen früh bessere Laune habe,
verzichte ich vielleicht sogar auf eine Anzeige wegen Beamtenbeleidigung.«
    Kurz
darauf traten bereits zwei Beamte ein, um Axel Hoffmann in die Arrestzelle zu
verfrachten.
    »Meinen
Job bin ich jetzt los, Sie toller Kommissar. Auf eine solche Gelegenheit hat
mein beschränkter Chef doch nur gewartet. Dankeschön!«

7
     
    » W enn
ich nicht bald was zu Fressen bekomme, dann klapp ich hier ab«, jetzt hingen
Tim und Sven am Hauptbahnhof herum. Sie beobachteten Reisende, die eilig darum
bemüht waren, diesen überfüllten Ort so schnell wie möglich zu verlassen.
Frauen krallten sich an ihren Handtaschen fest, Männer schauten grimmig und musterten
mit angeekeltem Blick manch einen, der hier auf einer Wolldecke saß und
bettelte oder einfach nur mit hängenden Schultern herumstand.
    Sie
kannten viele ihrer »Kollegen«, die regelmäßig vor den Eingängen der riesigen
Wandelhalle herumlungerten, in der Hoffnung auf einen schnellen Euro oder nur
etwas Essbares in einem der Mülleimer zu finden. Ein paar Meter weiter hatten
zwei Bullen einen vermeintlichen Dealer festgenommen und führten diesen nun,
begleitet von laustarken Protesten, zur Wache hinüber. Am anderen Ende, kurz
vor der Rolltreppe, die zur U3 hinunterführte, begann gerade eine Schlägerei
zwischen einer Gruppe Möchtegern-Zuhältern. Es ging vermutlich um ein Mädchen,
das sich womöglich für den falschen Typen bückte. Egal – es waren immer die selben
Dinge, die hier zu Streitigkeiten führten. Am Ende dann, häufig mit blutigen
Nasen oder sogar gebrochenen Knochen, fielen sich die Kontrahenten meistens in
die Arme und taten so, als ob nichts passiert wäre. Es kam allerdings auch vor,
dass schlussendlich einer oder gleich mehrere am Boden lagen und den Rest ihres
beschissenen Lebens aushauchten. Nicht wenige neideten danach diesen Kerlen
ihren schnellen Abgang und empfanden es fast als Erlösung.
    »Ich
mache mir langsam Sorgen um Thomas«, begann Sven flüsternd. »Seit zwei Jahren
hab ich keinen Morgen ohne ihn verbracht. Wo der wohl steckt?«
    »Vielleicht
hat er `n reichen Typen getroffen, liegt jetzt in irgendeinem teuren Hotel und
lacht über uns – passen würde es doch zu unserem Schönling.« Tims Gesicht
wirkte nicht so, als ob er selbst an dieses Märchen glaubte.
    »Wenn er
bis Mittag nicht auftaucht, dann mach ich mich auf die Suche. Ich hab ein
scheiß Gefühl, ehrlich.«
     
    ***
     
    Franz Gerber
hatte nur kurz in seinem Büro vorbeigeschaut, um seine Sekretärin über die
bevorstehende Reise zu informieren. Tatsächlich beabsichtigte er natürlich
nicht, Hamburg zu verlassen. Sein nächster Weg führte ihn stattdessen in die
Innerstadt, wo er sich ein billiges Zimmer in einer Pension nahm. Von hier aus
wollte er am frühen Abend aufbrechen und sich auf die Lauer legen. Die
vergangenen Wochen hatten ihn hungrig gemacht – hungrig auf Neues, auf Macht
und vor allem auf Sex. Mit seiner Waltraut lief schon seit Jahren nichts mehr.
Und wenn, war es danach nur ein ekliges Gefühl, das übrigblieb. Sie langweilte
ihn bereits kurz nach der Hochzeit – wenn er ehrlich war, sogar schon davor.
Keine seiner Fantasien war sie zu teilen bereit – kein noch so kleines Experiment
...
    Die
Huren begannen ihn schnell zu langweilen. Als er dann aber zum ersten Mal einen
Jungen mit ins Hotel genommen hatte, spürte er, dass er von da an um seine
wirkliche Leidenschaft wusste. Regelmäßig hatte er sich danach mit jungen
Männern getroffen – kaum einer älter

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