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Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Titel: Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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als sechzehn. Schnell wurden die Spiele
immer ausgefallener und brutaler. Diesen häufig drogenabhängigen und dazu
obdachlosen Kreaturen blieb doch kaum etwas anderes übrig, als die Qualen
schweigend zu ertragen. Wer aufmuckte oder sich gar wehrte, wurde nicht selten
um seinen wohlverdienten Lohn gebracht. Der Weg zur Polizei stellte dabei kaum
eine Alternative dar. Ein Junkie vom Schwulenstrich empfing man dort
keinesfalls besonders herzlich.
     
    ***
     
    Wegner
schloss müde die Wohnungstür auf. Kurz darauf wurden sogar seine schlimmsten
Befürchtungen noch bei weitem übertroffen. Vor drei Monaten hatte er sich
breitschlagen lassen und war, nach endlosen Debatten, zu Vera gezogen. Ihre
Wohnung stellte letztendlich die vernünftigste Lösung dar – größer, zentraler
gelegen und deutlich komfortabler als seine winzige Junggesellenbude. Nur
einige Tage danach hatte er diesen Schritt bereits bitter bereut. Als einfaches
Paar hatten ihnen getrennte Wohnungen noch die Möglichkeit zur Flucht gegeben.
Wenn es Zoff gab, oder man sich mal für ein paar Stunden aus dem Weg gehen
wollte, verfügte bis dahin jeder über sein eigenes Nest, in das man sich im
Notfall verziehen konnte. Als zukünftige Eltern jedoch gab es in der Praxis
keine wirkliche Alternative, als das Leben unter einem Dach.
    Freundlich
ausgedrückt konnte man Veras Schwangerschaft als problematisch bezeichnen. Sie
litt, als Spätgebärende, nicht nur unter diversen körperlichen Einschränkungen,
sondern dazu auch noch unter erheblichen Stimmungsschwankungen, die ein
instabiler Hormonhaushalt auslöste. So hatte es ihm zumindest der Frauenarzt
erklärt. An einem Tag war er der liebe Manfred und sie könne sich keinen
besseren Vater für ihr Kind vorstellen. Am nächsten hatte er Angst seine
Dienstwaffe irgendwo unbeaufsichtigt liegen zu lassen.
    In
diesem Moment beschlich ihn allerdings ein Gefühl, als ob er sich womöglich in
der Tür geirrt hätte. Der komplette Flur glich einem Laden für
Säuglingsbekleidung. Auf der einen Seite hingen Strampler in unzähligen Farben
und Größen, gegenüber Strumpfhosen, Söckchen, Jacken und Hosen. Sogar drei
verschiedene Schneeanzüge glaubte Wegner über der Wohnzimmertür zu erkennen.
    »Manfred«,
flötete Vera aus der Küche, »tritt nicht auf die Schühchen, die ich im
Wohnzimmer verteilt hab.«
    »Schon
geschehen«, grummelte Wegner und ließ sich kraftlos aufs Sofa fallen. »Hab ich
was versäumt, oder hast du mir einen Lottogewinn verheimlicht?«
    Vera kam
aus der Küche herbeigeeilt und drückte ihrem Helden einen dicken Schmatzer auf
die hohe Stirn. »Alles im Angebot, mein Schatz – fast geschenkt!«
    »Na dann
...«
     
    Nach dem
Abendessen schaltete Wegner den Fernseher ein. Selbst die Vorrunde der
Champions League hielt in diesem Jahr einige interessante Spiele bereit, die er
nicht versäumen wollte.
    »Oach
Manfred, auf `m Dritten kommt ein Bericht über Spätgebärende, das hab ich dir
doch gestern Abend schon gesagt.«
    »Ich hab
gedacht, dass du Spaß gemacht hast – erinnerst du dich noch an die Tage, als
wir zusammen Fußball geschaut haben?« Wegner konnte es kaum glauben.
    Sie
schüttelte missbilligend den Kopf, schien sich jetzt allerdings eines Besseren
zu besinnen. »Hast ja Recht«, sie drückte ihm einen weiteren Kuss auf die
Stirn, »Ich glaub der wird morgen früh ohnehin wiederholt – wer spielt denn?«
    In
Momenten wie diesem keimte schwache Hoffnung in Wegner auf. Zumindest der
Traum, dass er nach der Schwangerschaft vielleicht einen kleinen Teil von
seinem »alten« Schatz zurückbekäme.
    »Was war
denn heut im Büro?«, fragte Vera, nachdem sie sich, begleitet von lautem Ächzen
und Stöhnen, neben ihm niedergelassen hatte.
    »Nichts,
was du wissen willst!«

8
     
    » N a,
Herr Hoffmann – wie war denn die Nacht in unserer schönen Pension?«
    Zu mehr
als einem kraftlosen Kopfschütteln schien Axel Hoffmann nicht in der Lage zu
sein.
    »So
schlimm?«, bohrte Wegner fröhlich weiter.
    »Zuerst
lag ich allein«, begann Hoffmann nun flüsternd, »gegen Mitternacht haben sie
dann einen Typen gebracht, der nur einen Mantel anhatte – mehr nicht.«
    »Haben Sie
noch nie einen nackten Mann gesehen?«, erkundigte sich Wegner grinsend.
    »Das
schon – aber keinen, der mich ständig befummelt, wenn ich gerade eingeschlafen
bin.«
    »Sie
scheinen es ja überlebt zu haben ...«
    »Kurz
vor Sonnenaufgang kam noch ein Besoffener dazu. Der Typ war so voll, dass er
nicht mal mehr

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