FRAUEN WOLLEN mehr als nur SEX (German Edition)
Aufenthalt angenehmer zu machen.“
„Das können Sie, das können Sie. Setzen Sie sich noch einen Augenblick zu mir und lassen Sie uns auf erfolgreiche Geschäftsbeziehungen anstoßen.“
Harish lud die Frau ein, auf dem Sofa Platz zu nehmen und löste den Korken aus der Champagnerflasche. Mit dem zufriedenen Blick eines Kenners hatte er die Marke zur Kenntnis genommen. Amelie hatte die Beine übereinander geschlagen und nahm das edle Kristallglas entgegen.
„Vielen Dank, Mr. Chopra.“
„Wenn man in Indien miteinander Geschäfte macht, dann gehört man so gut wie zur Familie. Bitte machen Sie mir deshalb die Freude und nennen Sie mich beim Vornamen.“
Er hielt ihr sein Glas hin.
„Harish.“
„Amelie.“
Sie war froh, dass der Inder auf die sonst üblichen Verbrüderungsküsschen verzichtete. Er schien tatsächlich ein Mann von Welt zu sein, der nicht gleich jede Gelegenheit nutzen musste, um sich plump anzunähern.
„Amelie , erzähl mir von Paul Klukovich. Was ist er für ein Mensch?“
Die Assistentin zögerte. Sie hatte überhaupt keine Lust, jetzt über ihren Chef zu sprechen. Was hätte sie dem Inder auch erzählen sollen? Harish bemerkte das Zögern und respektierte ihre Zurückhaltung.
„Du hast Recht, ich sollte mich gedulden, bis ich ihn morgen persönlich kennenlerne. Jedenfall s weiß ich schon einmal so viel: Er ist ein Mann mit einem untrüglichen Gespür was die Wahl seines Personals angeht.“
Amelie wurde ganz verlegen. Eigentlich hatte sie gehofft, dass der Fremde sich nach dem Hotel-Transfer verabschieden würde. Immerhin hatte er eine lange Reise hinter sich. Aber Harish schien ausgeruht zu sein und er hatte offensichtlich große Lust, sich mit ihr zu unterhalten. Sofort wechselte er das Thema.
„Kennst du Indien? Warst du schon einmal dort?“
„Indien muss ein großartiges Land sein. Allerdings kenne ich den Subkontinent nur von Bildern aus dem Fernsehen. Und wenn ich ehrlich bin, dann könnte ich mir auch ein besseres Reiseziel vorstellen.“
Amelie hätte sich selbst ohrfeigen können für diesen Satz, der ihr einfach so herausgerutscht war. Sie war hier, um netten Smalltalk mit dem wichtigsten Geschäftspartner ihres Chefs zu machen und nicht, um ihn zu beleidigen. Schnell versuchte sie , den Bogen in eine unverfängliche Richtung zu bekommen.
„Ich meine natürlich, ein weniger gefährliches Ziel. Auch wenn ich Indien sehr gern einmal kennenlernen würde, weil es über so eine großartige und vielfältige Kultur verfügt, so denke ich, dass es kein geeignetes Reiseland für allein reisende Frauen ist.“
Harish machte ein nachdenkliches Gesicht.
„Ich weiß, was du meinst. Ich bin selbst sehr unglücklich über diese Verbrechen. Und es schmerzt mich, dass man im Ausland beim Blick auf Indien als erstes an Vergewaltigung denkt. Aber weißt du, das Land ist groß. Es ist im Umbruch, große Teile sind bereits in der Moderne angekommen, aber es gibt noch viele Gebiete, in denen die Menschen wie im Mittelalter leben. Indien ist das Land der vielen Gegensätze, das macht uns so reich, es ist aber gleichzeitig auch eine schwere Bürde.“
Amelie nickte. „Hoffentlich gelingt es den Verantwortlichen bald, die Frauen im Land besser zu schützen. Ich denke jedenfalls, dass meine Reise nach Indien noch ein wenig warten muss.“
„Weißt du, ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als dass sich die Situation unserer Frauen, egal ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben, bald verbessert, dass sie Zugang zu Bildung bekommen und dass sich die Gesellschaft insgesamt modernisiert. Und dann wird hoffentlich auch die Zeit wieder kommen, wo einem als erstes die Bilder des Kamasutra in den Sinn kommen, wenn man an Indien denkt.“
Amelie spürte, dass ihr der Schampus bereits zu Kopf gestiegen war und sie Lust bekam, diesem geistreichen Mann ein wenig Paroli zu bieten.
„Mit dieser alten Liebenskunst würde man im Westen keine Frau mehr beeindrucken können. In unserer Welt werden wir doch überflutet mit Bildern von nackter Haut. In jeder braven Frauenzeitschrift finden sich mittlerweile Anleitungen zu einem erfüllteren Sexleben und wem das nicht reicht, dem bieten Porno-Filme genügend Anschauungsmaterial.“
Harish lachte. „Amelie, das kann nur eine Frau aus dem Westen sagen, die nicht um die Geheimnisse dieser jahrhundertealten Liebeskunst weiß. Urteile nicht zu schnell über etwas, das du nur zu kennen glaubst.“
Der Inder bemerkte, wie herausfordernd
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