FRAUEN WOLLEN mehr als nur SEX (German Edition)

hatte. Es war aus dem Augenblick geboren, entstanden aus der Lust zweier Körper aufeinander, ohne finanziellen Vertrag und genaues Reglement, was die Kundin wünschte und was zu unterlassen war. Fast bedauerte Charlotte es, dass sie diesen Mann nicht wie die anderen buchen konnte. Wollte sie ihn wiedersehen, würde sie sich bei ihm melden müssen. Sie würde ihm damit zeigen, dass sie ihn begehrte, dass sie ihn brauchte und das zu tun, lag jenseits ihrer Vorstellungskraft. Sie wollte die Fäden jederzeit in der Hand behalten, die Kontrolle bewahren und sie liebte es, die Männer zu dominieren. Diese Wünsche ließen sich in der Regel nur gegen Geld erfüllen. Umso erstaunter war Charlotte jetzt, dass es dieser Fremde geschafft hatte, sie zu verführen und so heiß zu machen, dass sie die Frage nach dem Safer-Sex total vergessen hatte. Zum Glück hatte sie zum Schluss bemerkt, dass der Fremde sich unbemerkt ein Kondom übergestreift hatte. Die Nummer auf der Flughafen-Toilette erschien Charlotte schon jetzt unwirklich, sie war fast so etwas wie eine Begegnung der anderen Art gewesen.
     
                  Die Geschäftsfrau wusste, dass sie in Sachen Sex eher außergewöhnliche Vorlieben hatte und vermied es deshalb, ihren Freundinnen intime Details ihrer Männerbekanntschaften zu verraten. Sie war schon sehr gespannt darauf, was für einen Mann ihre Freundin für die Sex-Challenge für sie aussuchen würde. Charlotte war sich sicher, auf so ein Setting, wie das vorhin in der VIP-Lounge wäre keine ihrer Freundinnen auch nur im Traum gekommen. Sie war selbst noch überrascht davon, wie sehr sie diese Begegnung angeturnt hatte.
     
                  Als das Flugzeug endlich gelandet war, schaltete Charlotte als erstes ihr Handy wieder an. Sie hoffte, dass sie schnell an ihr Gepäck kommen und ohne weitere Verzögerungen in Richtung ihres Geschäftstreffens aufbrechen konnte. Als sie am Gepäckband stand und auf den Koffer mit ihren privaten Sachen wartete, vibrierte ihr Telefon. Charlotte stützte sich auf ihren Trolley, in dem sie die Präsentationsunterlagen verstaut hatte und sah sich die SMS an.
                  „Gut gelandet? Erste Aufgabe auf dem Weg zum Glück: Zeig dem Taxifahrer deine Muschi.“
                  Charlotte sah sich irritiert um. Was war das denn für eine Mitteilung? Sie scrollte auf dem Bildschirm ganz nach unten, aber dort wurde nur eine Nummer angezeigt, die sie nicht kannte. Perverser Spinner, dachte sie und wollte das Handy gerade wieder einstecken, als eine neue Kurzmitteilung einging.
                  „No pain, no gain. Kuschelkurs oder Ekstase, wie willst du dein Date? ... Na also!“
                  Was sollte das? So hatte sie sich die Sex-Challenge nicht vorgestellt. Ein guter Fick auf Bestellung mit ein bisschen Show drumherum und das war’s. Das hier ging ihr entschieden zu weit. Nie im Leben würde sie diese Aufforderung in die Tat umsetzen. Auf der anderen Seite, dachte sich Charlotte, hatte sie noch vor wenigen Stunden genau das bei einem völlig Fremden getan und war sogar weit über die Forderung der SMS hinausgegangen. Richtig, aber sie hatte es aus freien Stücken getan und nicht, weil es ihr irgendjemand per Handy befahl. Soweit würde es noch kommen! Das Telefon meldete eine weitere SMS.
                  „Du zögerst? Willst du so im Intranet der Firma auftauchen?“
                  Das war Erpressung! Charlotte schaute schockiert auf das Foto, das der SMS angehängt war. Es zeigte sie nackt am Strand. Das Bild musste während eines gemeinsamen Urlaubs mit ihren Freundinnen entstanden sein. Welche ihrer Freundinnen ging so weit, sie derart unter Druck zu setzen? Charlotte kochte vor Wut; sie hatte keine Wahl. Ihr Spiel hatte begonnen und Charlotte war schlagartig klar, dass ihr die Zügel der Handlung aus der Hand genommen worden waren. Ihr Verdacht bestätigte sich mit der nächsten Kurzmitteilung.
                  „Und vergiss nicht, ein Beweisfoto zu schicken.“
     
    Bevor sie sich auf die Suche nach einem Taxi machte, ging Charlotte noch kurz auf die Toilette, zog ihren Slip aus und begutachtete sich untenrum mit ihrem Kosmetikspiegel. Sie hatte sich bislang noch nie dafür interessiert, wie ihre Muschi aussah. Aber heute würde die kleine ihren zweiten großen Auftritt haben und auch noch fotografiert werden. Charlotte fand, dass sie vorzeigbar war und