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Frauenheld: Frauenheld

Titel: Frauenheld: Frauenheld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Schebesta
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Gesprächs schon der eine oder andere Müdigkeitsschauer gekommen, aber es ist einfach zu toll, so frei und unbeschwert mit ihr zu sprechen.
    »Geht mir genauso. Aber trotzdem. Ich lauf dir ja nicht weg. Wir können doch morgen noch mal telefonieren … Natürlich nur, wenn du willst?«, fragt sie vorsichtig nach. Endlich mal keine Frau, die sich meiner sofort sicher ist.
    »Klar will ich! Sophie, bist du eigentlich eine Simserin oder eher nicht?«
    »Wie meinst du das denn jetzt?«
    »Na, ob du gerne ’ne SMS bekommst und dann auch antwortest? Es soll ja auch Menschen geben, die das eher blöd finden.«
    »Mensch, Basti, was du so alles fragst …« Sie lacht aus vollem Herzen. »Hast du einen Fragebogen vorbereitet? Ja, ich mag SMS , wenn ich den mag, von dem sie kommen. Ich kann allerdings nicht immer direkt antworten. Also, ich freu mich, wenn ich morgen eine SMS von dir bekomme, okay?«
    »Nimm es mir nicht übel! Ich kenn dich halt nicht. Und da erkundige ich mich lieber. Gut, dann schau ich mal, ob ich morgen dran denke …«, antworte ich so cool es um diese Zeit noch geht.
    »Ja, dann schau mal! Schlaf gut! War wirklich schön, das Gespräch. Kann mich gar nicht daran erinnern, dass ich schon mal so lange telefoniert habe.«
    »Hoffentlich geht uns nicht der Gesprächsstoff aus, wenn wir uns mal treffen sollten …«
    »Das glaube ich nicht. Und selbst wenn, dann wäre das auch ein Zeichen.«
    »Wofür?«
    »Na, dass wir doch nicht füreinander bestimmt sind. Also, schlaf gut!«
    »Du auch, und ich kann das Kompliment nur zurückgeben, dass es schön war und ist«, sage ich. Ich wünschte, das Beamen aus »Raumschiff Enterprise« würde endlich Wirklichkeit. Wie gerne würde ich Sophie jetzt live sehen. Nur ganz kurz.
    Wir legen auf. Als ich ins Bett gehe, merke ich, dass ich immer noch ein Grinsen im Gesicht habe. Sophie gefällt mir. Zumindest das Foto, ihre Art und ihre Ansichten. Aber auch nach all den Stunden bin ich noch vorsichtig. Am Telefon kann sie mir viel erzählen. Vielleicht sollte ich einem Date trotzdem aus dem Weg gehen. Dann gibt es auch keine Enttäuschung. Wenn ich mich jetzt sofort abmelde, dann habe ich wenigstens eine gute Erinnerung an die Zeit im Netz.
    Noch während ich überlege, ob ich wieder aufstehen und mein Profil löschen soll, schlafe ich ein. Ich träume ich von einer glücklichen Beziehung. Ohne Streit und Stress. Nur das Gesicht meiner Traumfrau kann ich nicht erkennen. Aber wenigstens erscheint kein Torsten, und es entwickelt sich auch kein Albtraum daraus.
    ***
    Ich wache auf und bin gleich gut gelaunt. Die Sonne scheint in mein Bett. Ein Vorteil von Altbauwohnungen: die großen Fenster. Und da ich in der zweiten Etage keine Vorhänge brauche, kommen die Sonnenstrahlen mit voller Wucht herein und laden meinen Körper mit neuer Energie auf. Auch wenn ich noch tierisch müde bin, ärgere ich mich nicht darüber, mit Sophie so viel Zeit am Telefon verbracht zu haben.
    Piep piep
    Guten Morgen, halb fremder Mann! Gut geschlafen? Ich bin schon noch ganz doll müde. Aber die Kinder müssen ja versorgt werden. Wünsche dir einen schönen Tag. Lieben Gruß, Sophie
    Na, so fängt der Tag doch wirklich schön an. Dabei wollte eigentlich ich der Erste sein, der eine SMS schickt.
    Dir auch einen schönen guten Morgen! Klar bin ich schon wach. Ich habe zwar keine Kinder :-), aber Kunden, die versorgt werden wollen. Wünsch dir auch einen herrlichen Tag. Die Sonne habe ich extra für dich bestellt. Der halb fremde Mann :-)
    Ist es wirklich Sophie, die mir ein wenig den Kopf verdreht hat, oder ist es doch nur der Wunsch, nicht mehr alleine zu sein? Ich weiß es nicht. Aber ich lasse es einfach auf mich zukommen. Und wenn Sophie später nicht mehr ans Telefon geht, auch egal. Ich stress mich nicht mehr. Ich schnappe mir Zeus und wir laufen die Frühstücksrunde zum Bäcker. Er bekommt wie immer von der Bäckersfrau sein Brötchen geschenkt.
    »Haben Sie heute Geburtstag?«, fragt sie mich.
    »Nein, wieso?«
    »Na, Sie strahlen so wie der Sonnenschein.«
    »Danke! Mir geht’s heute einfach gut«, sage ich und schenke ihr eines meiner schönsten Lächeln.
    Jetzt bekomme ich schon Komplimente beim Bäcker. Da kann es ja nur aufwärts gehen in meinem Leben.
    Auch im Büro ist meine gute Laune nicht weg. Unerwartet ist Nils wieder da. Hat er schon genug vom Papasein?
    »Hey, wieder im Lande? Wie geht’s Frau und Kind?«, begrüße ich ihn.
    »Alles bestens, aber Arthur hat mich gestern

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