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Frauenheld: Frauenheld

Titel: Frauenheld: Frauenheld
Autoren: Lutz Schebesta
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treffen? Das muss doch einen Grund haben! Gibt es dort einen geheimen Raum, von dem aus die Mädels schon mal heimlich einen Blick auf ihre Verehrer werfen können? Mittlerweile hasse ich diesen Ort. Noch bevor ich meinem Unmut darüber Luft machen kann, schlägt Sophie aber noch eine Alternative vor.
    »Oder wir treffen uns am Ebertplatz. Ist für dich näher, oder?«
    Okay, meine Geheimer-Raum-Theorie scheint Humbug zu sein.
    »Nein, kein Problem. Starbucks am Friesenplatz.«
    Soll ich denn mein restliches Leben lang nie mehr zum Friesenplatz in Köln gehen können, ohne an Bianca denken zu müssen? Wir vereinbaren noch eine Uhrzeit und beschließen dann, für heute Schluss mit dem Telefonieren zu machen. Wir sind beide müde.
    Als ich im Bett liege, denke ich über dieses WIR nach. Es wäre so schön, wenn mit WIR nicht mehr nur Zeus und ich gemeint wären.
    ***
    Der Rest der Woche vergeht wie im Flug. Es gibt genug Arbeit. Nils hat meinen Spaß vom Vortag anscheinend verkraftet, und wir haben zusammen mit Arthur auf seine Vaterschaft angestoßen. Dabei habe ich ihm auch von Sophie erzählt. Allerdings habe ich mich mit meiner Euphorie zurückgehalten und auch keinen Spruch reingedrückt bekommen. Offenbar macht alles Fortschritte. Allerdings war sein Blick recht skeptisch.
    ***
    Freitag. Es ist ein weiterer schöner Frühlingstag. Ich kann das Büro schon um 14 Uhr verlassen und setze mich mit Zeus in ein Café. Obwohl es noch früh am Tag ist, bestelle ich mir eine Weißweinschorle. Ganz Köln scheint unterwegs zu sein. Und wieder sehe ich nur lachende und gut gelaunte Menschen. Die Schorle schmeckt nach lauen Sommernächten. Das Leben ist schön, wirklich schön.
    Eben habe ich gemerkt, dass ich mit der Kellnerin geflirtet habe. Mein Selbstbewusstsein ist zurück. Brauche ich wirklich das Internet, um Frauen kennenzulernen?
    Ich habe Angst vor der nächsten großen Enttäuschung. Und das auch noch bei diesem schönen Wetter. Gott und die Welt wird heute Abend auf der Friesenstraße unterwegs sein und mitbekommen, wie wir uns das erste Mal begegnen. Zwei aus dem Internet, auf der Suche nach einer Beziehung oder schnellem Sex. Das ist doch alles so was von geplant. An der Sache ist nichts Spontanes.
    »Darf es noch was sein?«, fragt mich die Kellnerin.
    »Wenn du mir deine Telefonnummer gibst, dann nehme ich noch so eine leckere Schorle!«
    »Frühlingsgefühle? Ich kann nur mit der Schorle dienen. Sorry, bin in festen Händen. Aber wenn ich das nicht wäre, würde ich mich maximal auf einen Kaffee mit dir treffen.«
    Im Körbe-Sammeln bin ich anscheinend auch sehr gut. Aber das war spontan. Und ohne den Wein hätte ich mich das nicht getraut.
    In der letzten Zeit sind immer alle guten Frauen in festen Händen. Was soll einem denn dann bleiben außer dem Netz? Sollte ich überhaupt flirten, wo ich doch gleich ein Date habe? Basti, zum letzten Mal: Entspann dich und warte alles ab.
    Piep piep
    Stört es dich, wenn ich heute Abend noch eine Freundin mitbringe? …… War ein Scherz. :-) Aber wetten, du hast gerade ganz dumm dreingeschaut? Freu mich auf später.
    Sophie hat echt Humor.
    Quatsch, warum sollte mich das stören? Dann habe ich doch größere Auswahl. :-) Freu mich auch.
    Mit Schrecken stelle ich fest, dass es schon fast fünf ist. Ich muss los, wenn ich pünktlich sein will. Irgendwas in mir freut sich. Irgendwas in mir will mich aber auch nicht aufstehen lassen. Ich sage das Date ab. Ich will nicht. Es ist bestimmt wieder ein Haken an der Sache.
    Basti, hast du den totalen Schaden?! Eine offenbar süße Frau will dich kennenlernen, und du kneifst. Schau sie dir wenigstens an! Dann kannst du immer noch die Flucht ergreifen.
    Aber will ich mir meine Laune verderben lassen? Was weiß ich denn, was mich wieder erwartet. Nur schweren Herzens stehe ich auf und verlasse das Café.
    Pünktlich wie immer komme ich bereits um zehn vor sieben vor dem Starbucks an. Wieder stehe ich hier und warte auf eine Frau. Die Weißweinschorle war zwar lecker, aber leider hat sie mich auch müde werden lassen. Die Frühlingssonne verabschiedet sich schon. Ich könnte es mir jetzt auch auf meiner Couch sehr bequem machen. Einen guten Wein öffnen und fernschauen.
    Sophie lässt sich noch nicht blicken. Mittlerweile ist es zehn nach sieben. Wie ein Depp gehe ich auf und ab und lächele jede Menge Frauen an, auf die das Foto von Sophie passen könnte. Bis auf die Tatsache, dass es nicht mehr so kalt draußen ist, habe ich
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