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Frauenheld: Frauenheld

Titel: Frauenheld: Frauenheld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Schebesta
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angerufen und gefragt, ob ich heute nicht kommen kann«, antwortet er. »Es gibt wohl ’ne Menge zu tun? Oder lässt du wieder alles schleifen und jagst Internetmäuse? Und deshalb braucht er mich?« Er hebt mahnend seinen Zeigefinger.
    Mit einem Grinsen gehe ich drüber hinweg, trete zu ihm und gebe ihm einen Klaps auf seinen Po.
    »Jetzt kommt es endlich raus! Aber es ist ganz anders, Nils. Ich habe das mit den Frauen aufgegeben, denn ich weiß nun ganz sicher: Wenn du nicht in festen Händen wärst, roarrr … Nils, du bist mein Traummann!«
    Verstört zeigt er mir einen Vogel und verlässt unser Büro. So einfach kann man Probleme lösen. Der wird nicht so schnell wieder einen blöden Spruch bringen. Meine Laune erinnert mich daran, wie es mit Bianca war, meinem ersten Date. Auch da war ich anfangs so euphorisch. Und wurde im Endeffekt bitter enttäuscht. Aber es wäre Sophie gegenüber unfair, wenn ich mich jetzt wegen der Erfahrung mit Bianca nicht von ihr mitreißen lassen würde.
    Es ist so schwer, sich frei und losgelöst kennenzulernen. Immer wieder kommen mir die Gedanken an meine ganzen Fehltritte. Und selbst wenn Sophie die Richtige ist, wie wird sie über meine ganzen Abenteuer denken? Sie wird mich für einen Frauenheld halten, der nichts Echtes sucht, sondern nur auf Äußerlichkeiten achtet und seinen Spaß will. Aber ich bin ein anderer geworden.
    Natürlich ist mir die Optik immer noch wichtig. Es wäre eine totale Lüge, wenn ich all meine Vorlieben nun über Bord werfen würde. Aber ich suche nicht mehr einfach nur Befriedigung. Basti, du denkst schon wieder zu viel. Du weißt gerade einmal einen Bruchteil von Sophie. Lass los und genieße das Kennenlernen.
    Mit diesem Vorsatz verdränge ich alle weiteren Gedanken und freue mich auf heute Abend: auf Sophie, die hoffentlich nicht nur ein Abenteuer ist!
    ***
    Ihre Stimme klingt schon vertraut. Wahnsinn, wie schnell ich mich an jemanden gewöhnen kann. Ich erzähle ihr von meinem Tag. Sophie hört zu und ich merke, dass es sie wirklich interessiert. Und auch ich will wissen, was sie erlebt hat. Aber noch viel lieber will ich Sophie live erleben.
    »Meinst du eigentlich nicht, dass wir einen Schritt weiter gehen sollten?«, frage ich sie.
    »Und der wäre?«
    »Es macht wirklich sehr viel Spaß, mit dir zu telefonieren, aber ich würde gerne auch mal dein Gesicht sehen. Welche Mimik du machst, was deine Augen zwischen den Zeilen sagen. Kurzum: Wollen wir uns nicht verabreden? Zu einem Date?«
    Die Pause bringt mich um. Habe ich mich getäuscht? Warum kommt nicht sofort eine Antwort? Worüber denkt sie nach?
    »Hallo, Sophie? Hat es dir die Sprache verschlagen?«
    »Nein, Quatsch. Basti, was du immer denkst. Sei doch nicht so negativ. Ich bin gerade im Kopf meinen Terminplan durchgegangen. Ich finde auch, dass wir uns treffen sollten. Ich will schließlich wissen, wer der Mann ist, mit dem ich schon so viele Stunden verbracht habe.«
    »Ja, sorry, du hast recht. Aber ich finde so eine Reaktion einfach normal. Wir kennen uns kaum. Aber darüber will ich mich jetzt nicht länger auslassen. Ich bin sehr gut darin, etwas zu zerreden«, gebe ich zu.
    Sophie lacht aus vollem Herzen.
    »Ja, das kann ich mir vorstellen. Aber du zeigst ja schon Einsicht. Ich habe sowieso noch nie einen Mann kennengelernt, der so viel spricht wie du. Süßer kleiner Zerreder«, gluckst sie in den Hörer.
    Auch wenn mein neuer Kosename nicht traumhaft ist, ich freue mich, überhaupt einen bekommen zu haben. Außerdem steckt mich Sophies Lachen so was von an.
    »Also, morgen kann ich leider nicht. Da bin ich schon mit ’ner Freundin verabredet. Übermorgen ist Elternabend. Da bleibt nur Freitag.«
    Das sind ja noch drei Tage! Also heißt es wieder: Übe dich in Geduld, Basti! Aber Freitag ist besser als beispielsweise erst nächste Woche.
    Ich sage natürlich nicht direkt zu, sondern blättere auch erst mal in meinem Kalender. Klar kann ich Freitag, keine Frage! Aber zu einfach will ich es ihr auch nicht machen.
    »Auf was hast du denn Lust?«, frage ich sie dann.
    »Na ja, irgendwas trinken gehen. Irgendwo, wo es sich entspannt quatschen lässt. Am Wochenende ist doch auf der Friesenstraße immer ’ne Menge los. Wir könnten uns beim Starbucks treffen und von dort aus losziehen. Was meinst du?«
    Jetzt weiß ich es. Das ist die Zwillingsschwester von Bianca! Sie will sich auch vor dem Starbucks mit mir verabreden. Köln ist so groß. Warum wollen mich alle Frauen immer dort

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