Freak Like Me (German Edition)
wäre, völlig unnötig? Das heimliche Ausfragen von Mike und Gwen, sinnlos?“, murmelte er ein wenig aufgebracht, was ich ihm nicht verübeln konnte. Natürlich hatte ich es ihm erzählt und mein bester Freund hatte mir beigestanden. Er hatte sich den Arsch aufgerissen, um mir zu helfen und jetzt erzählte ich ihm, dass ich keinen Arsch in der Hose hatte. Ich wäre auch enttäuscht von mir an seiner Stelle.
„Was ist passiert? Wieso hast du ihr es nicht gesagt?“, fuhr der Footballer mit einem leisen Seufzer fort und fixierte mich. „Ich meine, du hast Zack doch dafür bezahlt, dass er sie ersteigert und es nicht offensichtlich ist? Was ist also dazwischen gekommen?“
„Sie wollte nicht mit nach Hause“, erklärte ich die einfache Tatsache.
„Und wieso hast du dich dann nicht einfach stur gestellt?“, bohrte er ein wenig drängend weiter.
„Sie sah so traurig aus. Weißt du, sie stand da vor mir in diesem knappen engen Kleid und hat mir gesagt, dass sie sich sonst völlig umsonst hübsch gemacht hätte. Ich wollte nicht, dass sie sich schlecht oder nicht begehrenswert fühlte! Ich wollte ihr doch nur das geben, was sie sich wünschte“, beendete ich meine Erklärung leise.
„Mann, hat es dich erwischt. Dagegen ist Mike ja nichts“, murmelte mein bester Freund fassungslos und zog an seiner Zigarette, um gleich darauf den Qualm auszuatmen.
„So schlimm bin ich nun auch wieder nicht“, wehrte ich den Vorwurf ab.
„Oh natürlich. Entschuldigen Sie, Mr. Black. Sie haben also nicht einen Freund dafür bezahlt, Ann zu ersteigern und dafür zweihundertfünfzig Dollar hingelegt. Sie haben nicht hundert Kerzen gekauft und keine rote Rose, wobei sie lange überlegt haben was für eine Sorte Blume. Und sie haben auch keine zehn Liebesfilme ausgeliehen, um mit ihr einen romantischen DVD-Abend zu machen. Natürlich haben sie auch nicht das Dealen aufgegeben und natürlich haben wir deswegen auch keinen Ärger am Hals. Richtig?“, meinte er ironisch und blickte mich eindringlich an.
„Scheiße. Ich bin schlimmer als der große Riese“, murmelte ich geschockt über mich selber. Es klang ziemlich kitschig und nervig, wenn jemand anders einem alles vorhielt.
„Akzeptier es doch endlich. Du bist bis über beide Ohren in sie verschossen, und das wird dir auch keiner Übel nehmen. Ich verstehe auch nicht, wieso ich Mike und Zack nichts sagen darf. Ich meine, sie sind unsere Freunde.“
„Mike würde es Gwen erzählen und sie würde es sofort Ann verklickern. Und Zack kann seinen Mund einfach nicht halten. Er ist ein Genie in Informatik und Mathe, aber was menschliche Kommunikation angeht, ist er planlos“, hörte ich mich nüchtern sagen. Danny starrte mich einen Moment an, ehe er langsam nickte.
„Leuchtet ein.“
„Und was hast du jetzt vor?“, wandte er sich erneut an mich.
„Warten bis die Welt untergeht oder die Hölle mich verschluckt“, murmelte ich und ließ mich müde auf dem Bett von Danny nieder. Ich vergrub mein Gesicht für einen Moment in meinen Händen.
„Verliebt sein bringt dich nicht um“, hörte ich ihn leise sagen.
„Verdammt, ich kann nicht mal mehr normal mit ihr reden! Ich hab das Gefühl, ich ersticke, wenn sie neben mir ist und ich könnte jedem Typen, der ihr nachguckt, eine scheuern. Ich würde die am liebsten alle krankenhausreif schlagen!“
„Mit mir hast du es fast geschafft“, meinte Danny nüchtern, worauf ich aufstöhnte.
„Es tut…“, weiter kam ich nicht, denn er unterbrach mich und schüttelte seinen Kopf.
„Es muss dir nicht leidtun. Ich wäre wahrscheinlich genauso ausgetickt, wenn ich in sie verknallt wäre. Du solltest es ihr nur endlich sagen.“
„Ich weiß ja nicht mal, ob sie in mich verliebt ist. Wahrscheinlich hasst sie mich“, flüsterte ich und konnte einen kleinen Stich bei den Worten nicht unterdrücken.
„Dann solltest du das raus finden“, ermutigte mich der Raucher und blies den Qualm aus, ehe er seine Zigarette in den Aschenbecher drückte.
„Und wie?“
„Hey, du redest hier mit einem Aufreißer, der noch nie verknallt war. Mal abgesehen von der einen. Ich bin wahrscheinlich der, der dir bei der Frage am wenigsten helfen kann“, hob er leicht abwehrend die Hände.
„Ich würde dir helfen, aber ich kann es nicht. Und ich will nicht, dass du es dir mit Ann versaust wegen meiner Unfähigkeit“, erklärte er mir, während seine braunen Augen mich entschuldigend anblickten.
„Ich sehe doch, wie glücklich du bist,
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