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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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Zimmer schweifen ließ.
    Die hundert Kerzen, die hier verteilt waren, hatte ich nicht anzünden können und auch die rote Rose, die auf dem sauberen Tisch stand, hatte ich niemandem geben können. Die zehn DVDs, die von
Titanic
über
Der Prinz Ich
gingen, trieben mir einen sehnsüchtigen Blick in die Augen. Vorsichtig griff ich nach der Blume der Liebe und betrachtete sie im leichten Mondschein.
    Normalerweise war ich nicht der Typ, der sich etwas aus Romantik machte. Und schon gar nicht interessierte ich mich für Kerzen, Blumen oder kitschige Filme. Eigentlich führte ich ein Mädchen zum Essen aus oder füllte sie ab, wenn ich was von ihr wollte. Mein Problem war, dass ich von Ann etwas anderes wollte als nur ein wenig Spass. Nie zuvor hatte ich mir so einen Kopf über die Anzahl der Kerzen, die Sorte der Blumen oder die Auswahl der Filme gemacht. Und jetzt? Jetzt saß ich wie ein feiger Hund auf meinem Bett, sehnte mich nach diesem verrückten Mädchen, dass eine Etage über mir schlief und hing meinen Gedanken nach. Ich war verrückt und hatte voll einen an der Pfanne. Zurechnungsfähig? Bestimmt nicht mehr! Wenn überhaupt, gehörte ich in die geschlossene Anstalt. Oder war es normal, dass man sich für ein Mädchen, dass man so verdammt gern hatte, den Arsch aufriss und sich dauernd Gedanken darüber machte, was man sagte und tat? Mittlerweile fiel es mir verdammt schwer, normal zu sein und nicht zu stottern.
    Ich hatte es ihr sagen wollen.
    Wirklich.
    Ich hatte ihr sagen wollen, wie wichtig sie mir war und dass mir jeder Kuss mit ihr etwas bedeutet hatte. Leider hatte ich ein wenig Angst und als sie mich dann mit diesen grünen Augen angefunkelt hatte, als ich ihr gesagt hatte, dass ich nach Hause wollte, da hatte ich nicht anders gekonnt als nachzugeben. Vielleicht hätte ich darauf beharren sollen, aber ich hatte es nicht getan. Meine geplante Überraschung war misslungen. Ich hatte sie nicht dazu bekommen, mit zu mir in mein Zimmer zu gehen, sie hatte sich nicht vor Überraschung und Freude an meinen Hals geworfen und mich angelächelt und schon gar nicht hatte sie mir auf meine Frage, ob sie es nicht mal mit mir probieren wolle, mit ja geantwortet. Im Grunde war der Abend also eine Katastrophe gewesen und doch war er es nicht. Ihre Anwesenheit hatte mir gereicht. Mehr hatte ich nicht gewollt.
    Vorsichtig legte ich die Rose zurück auf den Tisch und betrachtete mein kitschiges Werk. Ich wurde langsam wirklich krank. Ich musste hier raus. Ehe ich weiter in meiner Fantasiewelt verschwinden konnte, in der Ann in meinen Armen lag und mir sagte, dass sie mich liebte, war ich aufgesprungen und stürmte wieder aus dem Haus. Ich brauchte ganz schnell jemand zum Reden. Und es gab nur eine Person, die dafür in Frage kam.
     
    Nervös und nachdenklich trat ich von einem Fuß auf den anderen und starrte auf die Fußmatte, die schon etwas abgenutzt wirkte. Ich wusste, dass er da war und so wartete ich eine gefühlte Ewigkeit, bis die Tür leise geöffnet wurde und mich eine verschlafene Persönlichkeit anschaute.
    „Ich hab mich schon gefragt wann du hier aufläufst“, murmelte der Junge, der sonst immer sein Cappy trug. Doch jetzt hatte er es abgesetzt und seine dunklen, braun-schwarzen Haare standen zottelig in alle Richtungen ab. Im Allgemeinen fragte ich ihn, mit wem er es getrieben hatte, wenn er so aussah. Doch heute schaute ich ihn nur stumm an und wartete, dass er einen Schritt zur Seite machte. Ich hörte, wie er hinter mir die Tür schloss und wir gingen in sein Zimmer. Ein Glück, dass seine Eltern nicht da waren. Seine große Schwester arbeitete in einer anderen Stadt. Er ließ sich mit einem Aufstöhnen auf seinem Bett nieder, während ich mich unschlüssig ans Fenster stellte und nach draußen auf die verlassene Straße schaute. Ich hörte, wie er das Feuerzeug anzündete und kurze Zeit später stieg mir der bekannt Geruch von Tabak in die Nase.
    „Wie hat sie es aufgenommen?“, durchbrach mein bester Freund nach einem Moment der Stille das Schweigen.
    „Ich habe es ihr nicht gesagt“, antwortete ich und lehnte mich gegen die Fensterbank, während ich sein ungläubiges Gesicht betrachtete.
    „Willst du mir gerade sagen, dass du ihr nicht endlich gesagt hast, dass du auf sie stehst?“ Ich zuckte leicht mit den Schultern und warf einen schuldbewussten Blick zu Danny, der sich mit der Hand gegen die Stirn schlug. „Also war das Ausfragen von hunderten von Mädels, was für sie das Traumdate

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