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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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Luft aufgelöst und wäre in der Antarktis in zehn Jahren wieder aufgetaucht.
    „Sie, ähm, hat uns das nie gezeigt. Sie hat immer nur einzelne Sachen vorgemacht“, erklärte nun die verwunderte Glubschi und plötzlich ruhten alle Blicke auf mir. Die CD’s von Grace waren urplötzlich mega-interessant. Ich meine, ich wusste wirklich nicht, dass Phil Collins
Tarzan
gesungen hat. Und schon gar nicht war mir bewusst, dass der Titanic-Titelsong nicht von Rihanna war!
    „Ann Clancy, du sagst mir jetzt, dass du diesen Mädchen schon mal gezeigt hast, wie du tanzt!“ Ich zuckte kurz zusammen bei dieser wirklich bösen und kühlen Stimme, die vor Wut am glühte. Ganz langsam hob ich meinen Kopf, schenkte der schwarzhaarigen Rachegöttin ein entschuldigendes Lächeln.
    „Das kann doch nicht wahr sein!“, fluchte diese plötzlich und warf ihre Hände aufgebracht in die Luft.
    „Es hat sich halt noch keine Möglichkeit ergeben“, versuchte ich mich rauszureden, was allerdings nicht funktionieren würde.
    „Keine Möglichkeit? Oh doch, diese Möglichkeit ist gerade eingetreten. Du bewegst sofort deinen Arsch hier hin und tanzt.“ Bestimmend deutete sie mit ihren perfekten Fingernägeln auf die Stelle vor ihr.
    „Doch nicht vor denen“, zischte ich und deutete auf die jungen Männer, die mich interessiert beobachteten.
    „Dann hättest du es früher machen sollen. Setzt euch“, wies sie die Pinguine an, die stumm und erleichtert gehorchten. Immerhin war ich jetzt der Blitzableiter und nicht mehr sie. Wie wunderbar.
    „Ich mach das nicht, Grace“, weigerte ich mich und verschränkte meine Arme.
    „Oh doch, das machst du. Oder kneifst du etwa schon wieder?“, fragte sie mich herausfordernd, befahl mit einem Handzeichen den Cheerleadern das vierte Lied der eingelegten CD zu starten.
    Zum einen hasste ich es, wenn sie mir vorwarf, ich würde kneifen und sie wusste ganz genau, wie mir das auf die Nerven ging. Und zum anderen ertönten auf einmal Töne, die ich schon viel zu lange nicht gehört hatte, die mich aber sofort in ihren Bann zogen. Es war unser Lied. Das von Grace und mir. Und da tauchte plötzlich diese eine Erinnerung auf von diesem einen bedeutungsvollen Abend.
     
    Der Geruch von abgestandenem Alkohol und kaltem Rauch lag in der Luft, während Grace und ich betrübt an unseren Cocktails schlürften. Das Jack’s war eine versiffte Kneipe, doch wir passten hier perfekt rein. Immerhin waren wir beide deprimiert. Ich, weil ich für mein Leben gezeichnet worden war und gemobbt wurde und Grace, weil sie ihre Schwester verloren hatte. Somit hatten wir beide einen Hass auf das Cheerleading. Nicht, dass mein Vater nicht genauso schrecklich war, aber im Moment zählte nur den Spott, den ich ertragen musste und der Verlust einer sehr guten Freundin. 
Auch wenn ihr Tod schon zwei Monate her war, so waren wir beide immer noch depressiv. Wir hatten keine Träume mehr und versuchten zu flüchten vor der Welt da draußen. Sie war gemein und gefährlich. Unfair.
    „
Ich habe keinen Bock mehr!“ 
Verwirrt schaute ich von der kleinen Macke im Tresen auf und blickte zu Grace, die ihre Haare zu einem Dutt gebunden hatte. So einen Gefühlsausbruch von ihr hatte ich schon ewig nicht mehr gesehen.
    „
Sind wir doch mal ehrlich, Ann, wir hängen fast den ganzen Tag in dieser versifften Kneipe rum und beschweren uns, wie beschissen das Leben ist. Das bringt doch nix!“, empörte sie sich und schlug auf den Tresen, was mich noch mehr irritierte.
    „
Was sollen wir denn sonst machen?“, murmelte ich leise und wendete mich wieder meinem Cocktail zu.
    „
Was wir machen sollen? Endlich mit dieser depressiven Scheiße aufzuhören. Lily hätte uns dafür wahrscheinlich in den Arsch getreten. Und dir ganz besonders, weil du dir das von diesen arroganten, widerlichen, abartigen Barbiepuppen alles gefallen lässt!“ Sie hatte wahrscheinlich irgendwo Recht, doch ich fand es angenehmer, im Selbstmitleid zu versinken, als mich dem Leben zu stellen. Ich hatte doch genug durchgemacht, oder nicht?
    „
Und Natalie ist doch auch keine echte Freundin, sonst hätte sie öfters im Krankenhaus vorbeigeschaut. Außerdem würde sie nicht die ganze Zeit nur mit den Cheerleadern abhängen und dich ignorieren. Du bist doch bloß ihr Lückenfüller, Ann!“, sagte sie eindringlich und griff nach meinen Händen.
    „
Natalie kümmert sich um mich. Sie hat nur auch noch andere Lasten“, verteidigte ich meine beste Freundin.
    „
Glaub, woran du

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