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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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Sache“, sagte sie, zuckte mit den Schultern. Ein lauter Bass kam und ein neuer Takt startete, in den die Tänzerin sofort einstieg. Ihre Bewegungen wirkten perfekt, passten zu der Musik und ich hörte anerkennende Pfiffe und Rufe. Sie spannte ihre Muskeln an, war hochkonzentriert, doch es wirkte alles so leicht und einfach bei ihr. Es sah perfekt aus. Wie auch sonst. Doch ich war auch noch am Zug. Mit einer lässigen Drehung beendete sie ihre Choreo und ich schenkte ihr ein anerkennendes Lächeln.
    „Das war nicht schlecht“, gab ich zu.
    „Nicht schlecht? Schätzchen, das habe ich auf der Bühne bei einem Madonnakonzert getanzt“, erklärte sie, stiftete damit Irritation in der Umgebung, da ich keinem erzählt hatte, wie begabt und weit sie wirklich war. Ich wartete auf den nächsten Takt, hatte die Menschen um mich herum ausgeblendet und fing an zu tanzen. Diesmal war es kein reines Ballett oder Jazz Dance. Diesmal würde es eine Mischung werden. So wartete ich auf einen Bass, der mir sogleich gegeben wurde und machte einen Rückwärtssalto aus dem Stand, um gleich darauf ein paar coole Moves von ihr mit Ballett zu kombinieren. Ich merkte, wie es mir immer leichter fiel, mich gehen zu lassen und so baute ich immer mehr Turnelemente ein.
    „Das ist nicht fair!“, rief Grace belustigt, doch da hatte ich schon Anlauf genommen und führte eine Radwende mit Flickflack und Schraube durch, um gleich darauf einen Sprung auf der Stelle zu machen, der aus dem Ballett kam. Ich lachte Grace an, die dieses erwiderte und so verloren wir die Menschen aus der Umgebung. Wir tanzten zusammen, machten gleichzeitige Bewegungen, synchron oder versetzt. Riefen uns Anweisungen zu und ärgerten uns gegenseitig, bis das Lied schließlich endete und wir lachend zum Stehen kamen. Ich fühlte mich gut. Richtig gut.
    „Ich hab doch gesagt, es ist halb so wild!“, schimpfte die Tänzerin lachend und wir klatschten uns ab, ehe mir langsam wieder bewusst wurde, wo wir uns befanden.
    „Es ging“, murmelte ich und warf einen kurzen Blick zu den umstehenden Leuten, die schockiert aussahen. Super. Damit hatte ich meinen Ruf als Freak also mal wieder bestätigt. Gerade als ich seufzend die Halle verlassen wollte, um mich in eine Ecke zu setzten und zu flennen, fing plötzlich jemand an zu klatschen und Gwen stürmte auf mich zu.
    „Wieso hast du uns das nicht früher gezeigt?! Dann hätten dich viele nicht so kritisiert und es wäre einfacher gewesen!“, regte sie sich auf, während sie mich in eine Umarmung zog. Es war komisch. Die Mädchen, die mich nicht leiden mochten, traten plötzlich auf die Matte und fragten mich, woher ich das alles konnte. Irgendwie schaffte ich es auch diesmal, ihnen nicht die ganze Wahrheit über meine Vergangenheit zu sagen, doch ich ahnte, dass ich es irgendwann machen müsste.
    Während ich den Fragen lauschte, wanderte mein Blick zu Jason, der lächelnd an einer Wand lehnte und ebenfalls klatschte. Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, als wäre ich über ein Schlagloch gefahren und sofort fing ich an zu strahlen. Auch wenn ich das nicht wollte, aber der Anblick von diesem Jungen, der mir so wichtig war und mich anlächelte, war einfach wundervoll. Das wundervoll wurde aber langsam mein Problem. Ich musste endlich Abstand von ihm bekommen, sonst würde ich mich in ihn verlieben. Und zwar mehr als ich es jetzt schon war. Ich schluckte schwer, konzentrierte mich auf Grace, die irgendetwas erklärte und versuchte mir einzureden, dass ich nur ein bisschen in diesen wundervollen Froschkönig verliebt war.

Wenn wir gerade beim Thema Ehrlichkeit sind…
    „Ich wusste, wieso ich dieses naive, blöde Rotkäppchen von der ersten Minute an nicht leiden konnte“, fluchte ich leise, während ich weitere Kleidungsstücke auf das Bett schmiss und ein Paar Schuhe lieblos vor die Füße meiner – im übertragenen Sinne – großen Schwester warf.
    „Also ich fand es ziemlich nett, dass er uns alle spontan zu seiner Houseparty eingeladen hat“, gab Grace achselzuckend zurück und betrachtete die Klamotten, die bisher auf meinem Bett lagen.
    „Nett? Ich habe keine Lust angegafft und angegrabscht zu werden, als sei ich die neuste Attraktion des Jahrmarkts!“, empörte ich mich weiter, da ich noch ein ganz bisschen Hoffnung hatte, dass Grace sich umentscheiden würde.
    Geplant war nämlich ein entspannter, ruhiger Mädchenabend. Und jetzt? Jetzt gingen wir auf die Piste. Und irgendwie hatte ich darauf überhaupt

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