Freak Like Me (German Edition)
keine Lust. Schon alleine die Erinnerung an die letzte Party ließ meine Laune wie eine E-Funktion gegen Null laufen.
„Meine Güte, bist du biestig. Ist irgendwas vorgefallen, dass aus dem sonst so freundlichen, nervtötenden und unverständlichen Physikcrack eine aufgebrachte, kreischende Furie im Freak-Outfit geworden ist?“
Mit einem kalten Gesichtsausdruck drehte ich mich zu der Tänzerin, die im Schneidersitz auf meinem Bett saß und mich neugierig musterte, während ihre langen schwarzen Haare sanft um ihr Gesicht fielen.
„Bisher ist jede Party, auf der ich war und bei der es Alkohol gab, eine reine Katastrophe gewesen. Und ehrlich gesagt habe ich keine Lust auf irgendwelche doofen Sprüche, eklige Footballer oder blöde Cheerleader, die mich dumm anmachen. Ganz zu schweigen von Jason“, beendete ich leise den Satz und drehte mich wieder zu meinem Schrank, um weitere einigermaßen passende Kleidungsstücke zu suchen, denn Grace war der Meinung ich besaß besseres.
„Was ist mit Jason?“ Ich versuchte sie zu ignorieren und diese unerwartete Nervosität in meinem Magen zu verbergen. Doch in meinem Zimmer saß Grace, wir waren alleine und sie bekam immer das, was sie wollte.
„Grace an Ann. Was ist mit Jason?“, hörte ich sie keine zehn Sekunden später bohrend fragen.
„Was soll da schon sein?“, fragte ich zurück und wünschte mir einen Schrank wie aus Narnia, damit ich einfach darin verschwinden konnte.
„Komm schon, Ann. Willst du mir jetzt erzählen, dass du den Kerl nicht leiden kannst?“
„Das habe ich nicht gesagt“, gab ich grummelnd als Antwort und zog einen pinken Rock aus einer Schublade um ihn mir vor meinen halbnackten Körper zu halten. Vor Grace hatte ich kein Problem, mich in Unterwäsche zu zeigen, da sie meine Narbe schon kannte und sie jemand war, dem ich absolut vertraute. So wie Jason.
„Nein, das wirst du auch nicht sagen, weil du total scharf auf den Footballer bist.“ Ruckartig zog ich mich aus dem Schrank zurück, stieß mir dabei den Kopf an, was einen stechenden Schmerz verursachte und schaute die Schwarzhaarige mit tränenden Augen an.
„Ich bin nicht scharf auf ihn!“, platzte es leicht bissig zwischen meinen Zähnen hervor, wofür die Tänzerin mir nur einen skeptischen Blick zuwarf.
„Kein bisschen, Schätzchen. Deswegen schmeißt du dich betrunken auch an seinen Hals und zerrst ihn ins Bett“, erklärte sie nüchtern und lehnte sich zurück. Gerade als ich protestieren wollte, hob sie ihre Hand und bekam einen verständnisvollen Gesichtsausdruck.
„Aber hey, ich kann verstehen dass du auf den Kerl heiß bist. Er ist auch verdammt heiß. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht abgeneigt wäre.“
„Die haben dir bei dem Madonna-Konzert wohl das Hirn weggeblasen mit dem Bass“, gab ich murmelnd als Antwort und hielt mir ein türkises Kleid an, um ihren stechenden Augen auszuweichen.
„Mensch Ann. Sind wir doch mal ehrlich, du hast eine coole Art, eine große Klappe, lässt dir nichts sagen und hast einen Körper, von denen Massen an Mädchen nur träumen“, erklärte meine Freundin, indem sie mit ihren offenen Händen auf meinen Körper deutete, der derzeit nur in roter Unterwäsche versteckt war.
„Welcher Typ würde da nichts von dir wollen?!“, fuhr sie leicht aufgebracht vor, woraufhin ich meinen Blick abwendete und meine große Narbe im Spiegel betrachtete.
„Ich wäre lieber fett, als dieses Ding zu haben“, flüsterte ich und musste kurz darauf den Blick abwenden, um den Spiegel nicht zu zertrümmern.
„Kein Typ interessiert sich dafür!“, hörte ich Grace müde sagen und sah, wie sie hoffnungslos ihren Kopf schüttelte.
Ja, vielleicht interessierte sich kein Typ dafür, aber Jason war kein Typ, sondern so ein beschissener Froschkönig. Und irgendwie machte es mir was aus, dass er meine Narbe gesehen hatte und ich nicht wusste, wie er sie fand. Er hatte mal gesagt, dass er mich hübsch fand, aber das hieß doch nicht, dass er alles an mir mochte, oder? Vielleicht hatte er nur mein Gesicht oder meine Beine gemeint. Wieso machte es mir denn auf einmal so viel aus, was er über mich dachte?!
„Wofür interessiert sich kein Typ?“Ich wirbelte herum, stolperte über ein paar Schuhe und fiel natürlich voll auf meinen Hintern. Schockiert betrachtete ich Jason, der vor dem Fenster stand und mit einem Lächeln auf mich herabsah. Als sein Grinsen immer breiter wurde, realisierte ich erst, dass ich immer noch in
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