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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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glauben willst, aber bitte tu mir den Gefallen und hör auf damit. Hör auf, so unschlüssig in einer Bar zu sitzen und dich selber zu bemitleiden. Das ist nicht die Ann, die ich kenne“, sagte sie sanft, doch sofort versteifte ich mich und Kälte trat in meine Augen.
    „
Die alte Ann gibt es auch nicht mehr. Kein Cheerleading und kein blödes Training. Seit ich diese verdammte Narbe habe, kann ich alles vergessen!“, fuhr ich die junge Frau an, die mich manchmal so sehr an die liebe Lily erinnerte.
    „
Ich rede nicht von der alten Ann. Ich rede von deinem Charakter. Deiner Entschlossenheit und diesem verdammten Ehrgeiz. Der ist doch nicht von dem einen auf den anderen Moment verschwunden.“
    „
Und was sollte mir mein alter Charakter bringen? Wenn ich mich wehren würde, würde mein Leben nur noch schlimmer werden!“, erklärte ich aufgebracht.
    „
Aber dann würdest du später behaupten können, dass du dich nicht hast kaputt trampeln lassen. Ich kann einfach nicht mit ansehen, wie sie dich fertig machen, wie sie es bereits mit Lily getan haben!“ Und dann schwiegen wir und starrten uns gegenseitig an. Sie wusste, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte. Bei uns beiden.
    „
Heute vor genau zwei Monaten und acht Tagen ist sie gestorben“, murmelte die schwarhaarige Schönheit plötzlich und ich wusste, dass sie die Tränen nur mit Mühe unterdrücken konnte.
    „
Wir sollten für sie tanzen. Sie hätte gewollt, dass wir für sie tanzen. Nicht weinen“, murmelte Grace vor sich hin, vielleicht eher zu sich selbst, doch ich vernahm es.
    „
Ich kann nicht“, flüsterte ich leise, musste ebenfalls Tränen zurück halten und deutete auf mein noch eingegipstes Bein, sowieso die Krücken die an der Bar lehnten.
    „
Klar kannst du! Für Lily“, ermunterte sie mich. Und da gab ich nach. Ich nahm meine Krücken, stützte mich und humpelte auf die Tanzfläche der leeren Kneipe.
    „
Kannst du
Rebell Yell
spielen?“, hörte ich Grace den Barkeeper fragen, der mit einem Lächeln nickte und in seinen CD’s wühlte .Während er suchte, schnappte Grace sich zwei Kurze, kam auf mich zu und drückte mir den einen in die freie Hand, während sie mich stützte. Das war der Vorteil an einer Großstadt und einer versifften Kneipe. Dein Alter war den Menschen egal.
    „
Auf Lily und einen Neuanfang“, sagte sie bestimmend und schaute mich mit ihren grau-blauen Augen an.
    „
Auf Lily und einen Neuanfang“, wiederholte ich und wir stießen an, ehe wir beide den Alkohol tranken und uns dem Lied hingaben. Morgen würde ich meinen Kleiderschrank ausmisten und ich würde mir eine andere Frisur machen. Vielleicht würde Grace mich beraten und mir helfen. Ja, ab morgen würde ich mich wehren. Ab morgen würde alles anders sein.
     
    Es war unser Lied.
Rebell Yell
. An diesem Abend hatte die große Veränderung für uns beide angefangen und immer wenn wir uns trafen, hörten wir das Lied. Nach diesem Abend, hatte Grace angefangen, sich um eine Tänzerausbildung zu bemühen und ich hatte angefangen, meine Cheerleader-Sachen zu vernichten. Es war ein bedeutender Tag gewesen. Ein bedeutungsvoller Song. Und das wusste Grace. Ihre Augen hafteten auf mir, während das Lied anfing zu spielen. Ich hatte keine Chance, mich zu widersetzen und das wusste Grace. Es war ein unausgesprochenes Gesetzt zwischen uns, dass man tanzen musste, weil es auch Lilys Lied war. Und so stand ich auf, sah, wie Grace anfing zu grinsen. Es war eigentlich nicht fair von ihr, doch nun standen wir hier und ich hatte keine Chance zu entkommen.
    „Damit du nicht gleich als untalentiertes Wesen dastehst, lasse ich dir den Vortritt“, sagte Grace gnädig, was ich mit einem dankenden Kopfnicken hinnahm, obwohl ich diese Kuh hätte schlachten können. Ich versuchte die Menschen um mich herum auszublenden, ignorierte die aufkeimenden Erinnerungen von meinem letzten Auftritt als Cheerleaderin und versuchte ruhig zu atmen. Ungewollt dachte ich an Jason, hoffte dass er mich gleich nicht auslachen würde. Ich hörte auf den Takt, versuchte mich von der Musik mitreißen zu lassen und machte so ein paar zierliche Bewegungen, die aus dem Ballett stammen. Sie waren nur nicht so fließend wie bei den echten Balletttänzern. Ich änderte das Tempo, den Takt und passte es an den Fluss der Musik an. Ich vollführte eine Pirouette, ehe ich anhielt und Grace herausfordernd anschaute, die nur kopfschüttelnd da stand.
    „Ballett? Du fängst mit Ballett an? Na gut. Deine

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