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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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saß. Und das Schweinchen führte so ein Krüppelding vor und kassierte Anerkennung. Ich war definitiv im falschen Film gelandet.
    „Also. Einer nach dem Anderen“, wies der Sportlehrer uns an. Ich betrachtete die Handstände der anderen Cheerleader, die alle genauso grottig waren. Keiner der Schüler, die ihr Können vorführten, brachte auch nur halbwegs etwas vernünftiges zustande. Meine Trainerin wäre ausgerastet, wenn sie so etwas je gesehen hätte. Die Schlange der Teilnehmer, die sich vor mir befanden, schrumpfte immer weiter. Langsam wurde ich ängstlich. Ich konnte keinen Handstand machen. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich als Sporttrottel darzustellen.
    Auf der Lippe kauend trat ich nach vorne, erblickte den Sportlehrer, der mich erwartungsvoll anschaute. Ich spürte die bohrenden und neugierigen Blicke meiner Mitschüler. Wie gern hätte ich ihnen allen gezeigt, dass sie Loser waren.
    „Ich kann das nicht“, sagte ich mit einem Räuspern zu dem Muskelpaket, das mich verwundert anschaute.
    „Ann. Du wirst doch wohl einen Handstand machen können. Soweit ich weiß, kommst du schließlich von einer der besten Sportschulen ganz Amerikas.“ Er hatte Recht. An meiner alten Schule war Sport quasi ein Hauptfach gewesen. Es war mein Ein und Alles gewesen, doch das durfte nicht ans Tageslicht kommen. Ich musste mich hier irgendwie rausmogeln.
    „Mein Schwerpunkt lag bei Physik und Mathe“, hörte ich mich sagen. Damit war es besiegelt. Ich hatte mich selber zum Außenseiter gemacht. Ein lautes Gemurmel brach hinter mir aus. Die Augen des Kurses ruhten auf mir, warteten auf weitere Sensationen, auf mein Versagen.
    „Ich gebe dir Hilfestellung“, bot der Lehrer großzügig an und warf den Leuten hinter mir kurz einen bösen Blick zu. Dafür war ich ihm dankbar, sodass ich mich dazu entschloss ihm wenigstens zu beweisen, dass ich es nicht konnte. Ich machte einen kleinen Schritt, trat auf die muffige Matte und spürte das vertraute Gefühl, das einst Sicherheit bedeutet hatte. Wenn ich alleine war, war es auch sicher. Nur die Menschenmasse zerstörte dieses Gefühl, machte es für mich unerträglich. Ich konzentrierte mich darauf, alles falsch zu machen, was ich falsch machen konnte. Obwohl ich zweifelte, dass man es schlechter als Chloe machen konnte. Ich war orientierungslos meine Arme in die Luft, um sie anschließend auf die Matte zu knallen. Meine Körperspannung erstarb auf meinen Befehl und wie ein nasser Sack flogen meine Beine keinen Meter über den Boden, ehe sie zurück fielen.
    Ich stellte mich hin, biss mir auf die Unterlippe und schaute den nachdenklichen Bodybuilder an. Im Hintergrund vernahm ich das Gelächter, doch es war angenehm. Nicht so schlimm, wie wütende Schreie oder Beschimpfungen.
    „Du solltest das nächste Stunde noch mal üben“, wies er mich mit einem ermutigenden Lächeln an, ehe er den Befehl zum Abbau gab. Ich wendete mich ab, erblickte Jason, der mich nachdenklich musterte. Natürlich musste es ihm aufgefallen sein. Er hatte gesehen, wie schnell ich laufen konnte und diese Stunde war ich eine der Letzten gewesen. Gefährlich war er für mich. Ich wusste, dass ich mich in Acht nehmen musste, denn er passte auf wie ein Adler, auch wenn er nur ein Footballer war. Das hatte ich mittlerweile herausgefunden.
    Rumpelstilzchen stand neben ihm und schaute mich ein wenig mitleidig an. Er wusste immerhin, dass ich zu anderem in der Lage war. Dass ich nur gespielt hatte, dass das Gelächter nicht verdient war. Rasch wendete ich mich ab, verschwand mit schnellen Schritten in der Umkleide. Sollten sie alle doch denken, dass ich Angst hatte. Es war besser als von falschen Freunden belagert zu werden.
     
    „Sei nicht traurig, Ann. Du kannst immerhin Mathe und Physik. Das ist doch was“, ermunterte Miss Piggy mich mit einem falschen Lächeln.
    „Genau. Und wenn du willst, kann ich mit dir üben“, schlug Gwen freundlich vor.
    „Nein danke. Ich bleibe bei Mathe und Physik. Das ist einfacher für mich. Ich bin einfach kein Sportler“, winkte ich ab und stopfte meine Sporthose in meine Tasche. Schnell schlüpfte ich in meine giftgrüne Leggins und zog meine türkisen Ballerinas an. Ich war durchgeschwitzt, doch ich konnte mein Shirt nicht ablegen. Zuhause konnte ich unter die kühle Dusche springen und darauf freute ich mich riesig. Ich warf mir meine Sporttasche über die Schulter und wollte gerade gehen, als eine Hand mich an der Schulter packte.
    „Willst du nicht noch

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