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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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provisorisches Bett und fing an es auszupacken. Ein angenehmer Geruch stieg mir in die Nase, doch der Appetit war mir ehrlich gesagt vergangen. Die Tatsache, dass Jason für mich die Kerzen angezündet hatte, damit es nicht mehr so dunkel war, machte die Situation für mich nicht gerade einfacher.
    „Ich hoffe, du magst die Nudeln. Keine Ahnung, was genau das ist, aber es schmeckt göttlich“, sagte er und überreichte mir eine kleine Tüte, in der sich eine Nudelmasse befand, die unverschämt gut duftete.
    „Danke“, murmelte ich und senkte rasch meinen Blick auf das Essen, um seinen Augen zu entkommen.
    „Kein Problem“, erwiderte er und reichte mir eine Plastikgabel. Schweigend nahm ich diese entgegen und fing an, die Nudeln umständlich auf die Gabel zu bringen. Ich wollte nur keine Fragen beantworten! Das asiatische Gericht hatte plötzlich meine gesamte Aufmerksamkeit, sodass ich Jason wenigstens für einen kurzen Moment ausblenden konnte. Doch so ganz bekam ich die Nudeln nicht runter. Zu tief saß der Schock über die Erinnerungen. Ich schüttelte rasch meinen Kopf, um die Erlebnisse zurück in die hinterste Ecke meiner Gedanken zu verdrängen.
    Wir sagten kein Wort. Der Froschkönig saß mir still gegenüber und aß in aller Ruhe sein Abendessen. Meine Augen huschten kurz zu ihm herüber, denn er hatte immer noch keine Fragen gestellt. Es war, als wäre nichts passiert. Als hätte er mir nur was zu essen mitgebracht.
    Aus dem Augenwinkel betrachtete ich heimlich seine markanten Gesichtszüge, die durch einzelne Haarsträhnen, die in dem Kerzenlicht bläulich wirkten, verdeckt wurden. Seine stechend blauen Augen waren auf sein Essen gerichtet und die schmalen Lippen lagen fest aufeinander, während er seinen Kiefer bewegte. Seine breiten Schultern verdeckten den Schrank, der hinter ihm stand und das T-Shirt, das er trug zeigte seinen trainierten Bizeps. Der Kerl war eindeutig ein verdammt guter, durchtrainierter Footballer. Kein Wunder, dass bei seinem Anblick die Mädchen wie Wassereis bei vierzig Grad dahin schmolzen.
    Meine Augen flogen zurück zu meinem Essen.
Verdammt Ann, der Typ ist ein Arschloch! Leider ein verdammt Heißes
. Ich fuhr mir nervös durch die Haare. Umso öfter ich ihn sah und umso weniger er mich beachtete, desto mehr versuchte ich, den Kerl zu verstehen. Ich konnte ihn nicht ausstehen, aber für eine Nacht…
    „Das kann doch nicht wahr sein“, entfuhr es mir ungewollt laut. Jasons Augen richteten sich auf mich und seine Augenbrauen schossen fragend in die Höhe.
    „Was?“
    „Nichts. Schon gut“, antwortete ich steif mit geweiteten Augen. Sein Blick haftete einen weiteren Moment auf mir, ehe er sich wieder der Mahlzeit zuwandte. Irgendwann müsste ich doch in der Lage sein, meine Gedanken unter Kontrolle zu bringen! Ich hörte mich an wie ein notgeiler sechzehnjähriger Nerd. Vielleicht war ich im falschen Körper geboren worden? Ein Klopfen an der Zimmertür unterbrach meine wirren Gedanken. Ich schaute auf und erblickte meine Mutter, die mich liebevoll anschaute.
    „Jason, dein Vater braucht deine Hilfe beim Sicherungskasten“, sagte sie mit einem sanften Lächeln. Ohne ein Widerwort erhob sich der Froschkönig und verschwand. Meine Mutter schloss die Tür hinter ihm und setzte sich neben mich aufs Bett.
    „Willst du? Ich habe keinen Hunger mehr“, bot ich ihr die Nudeln an, die sie kopfschüttelnd ablehnte. Dabei flog ihr langes, aschblondes Haare leicht hin und her.
    „Du hättest anrufen können“, meinte sie sanft, woraufhin ich sie fragend anschaute. Zuerst wusste ich nicht was sie meinte, bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel.
    „Jason hat dich echt angerufen?“, fragte ich nach und ließ mich nach hinten auf das Bett fallen.
    „Ja, hat er.“
    „Idiot“, murmelte ich. Auf einmal fand ich diesen Typen gar nicht mehr so attraktiv wie vorhin. Jetzt erinnerte er mich an einen schleimigen, glitschigen Frosch, den ich zu gern gegen ein Fenster werfen würde. Was ich allerdings nie tun würde, weil ich keiner Fliege was zuleide tun konnte.
    „Er klang ziemlich schockiert am Telefon, als er mir sagte, dass du weinend in der Ecke sitzt und nichts mehr sagst“, erklärte sie mir und strich mir mit ihrer Hand über mein Bein.
    „Unglaublich, was?“, keifte ich wütend, worauf meiner Mutter tief seufzte.
    „Es tut mir leid, mein Schatz. Es ist alles meine Schuld.“
    „Hör endlich damit auf. Dad ist Schuld an dem ganzen Desaster und nicht du“,

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