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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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herausfinden.
    „Kommst du, Ann?“, fragte der zierliche Paradiesvogel und zog meine Aufmerksamkeit auf sich.
    „Klar“, antwortete ich.
     
    Der junge Philosophielehrer stand stumm vor der Tafel und griff nach einem Stückchen Kreide. Mit schnellen Bewegungen kritzelte er etwas an die Tafel. Das quietschende Geräusch erfüllte den erwartungsvollen Klassenraum.
    Gerechtigkeit
    Neugierig betrachtete ich das Wort, das an der grünen Tafel stand.
    „Nun, wer von ihnen möchte…“, setzte er an, wurde von der aufgerissenen Tür unterbrochen.
    „Sorry“, murmelte der Froschkönig, der im schwarzen T-Shirt den Raum betrat und sich ohne den Lehrer weiter zu beachten einen Platz suchte.
    „Nett, dass Sie uns mit ihrer Anwesenheit beehren, Mr. Black“, sagte der junge Lehrer mit einem Hauch von Sarkasmus.
    „Immer wieder gerne“, erwiderte Jason und ließ sich lässig auf den freien Platz neben mir fallen, wobei er mir einen eindringlichen Blick zuwarf. Leises Gelächter brach in der Klasse aus.
    „Da Sie heute einmal zum Unterricht erschienen sind, können Sie mir bestimmt sagen, was ihm zu dem Thema Gerechtigkeit einfällt“, sagte er freundlich und lehnte sich an den Lehrertisch.
    „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, leierte er das bekannte Sprichwort runter.
    „Sie sind also der Auffassung, dass Gerechtigkeit gegeben ist, wenn jemandem das Gleiche zugefügt wird, was er anderen angetan hat.“
    „Naja. Einen Menschen der jemanden umgebracht hat, sollte man nicht umbringen. Das wäre zu einfach. Aber man könnte ihm körperliche oder seelische Schäden zufügen“, gab er gleichgültig von sich.
    „Folter?“
    „Zum Beispiel“, stimmte er zu. Ungläubig starrte ich dieses Monster neben mir an. Er hatte keine Ahnung, was er von sich gab. Bevor ich richtig nachgedacht hatte, war meine Hand in die Luft geschossen.
    „Ja, Mrs. Clancy“, nahm mich Mr. Denninghof dran.
    „Folter verstößt gegen die Menschenrechte“, platzte es aus mir heraus.
    „Na und? Ein Mörder hat schließlich auch gegen die Menschenrechte verstoßen. Wieso sollten sie bei ihm also noch wirksam sein?“, fragte Jason mich irritiert.
    „Die Gesellschaft würde das verurteilen“, gab ich zurück, fixierte den Froschkönig.
    „Die Gesellschaft basiert auf Ungerechtigkeit. Theoretisch müsste jeder auf dieser verdammten Welt verurteilt werden. Ich kann aber nichts dafür, wenn die Geschändeten sich nicht wehren und alles akzeptieren, was man ihnen antut“, antwortete er.
    „Hast du mal darüber nachgedacht, dass viele Leute sich nicht wehren können?!“, fuhr ich ihn bissig an. Die gesamte Aufmerksamkeit der Klasse lag auf uns und auch der Philosophielehrer schien die Diskussion interessiert zu verfolgen.
    „Jeder kann sich wehren, wenn er es versucht.“
    „Du hast dich in deinem Leben noch nie gegen eine Masse an Menschen wehren müssen, oder?“
    „Selbst eine Menschenmasse kann man bezwingen“, sagte er schulterzuckend.
    „EINE VERDAMMTE MENSCHENMASSE, DIE DICH FÜR ETWAS VERURTEILT, AN DEM DU KEINE SCHULD HAST, KANNST DU NICHT AUFHALTEN!“, schrie ich aufgebracht. Überrumpelt von meinen Gefühlen starrte ich Jason an. Er hatte mich allen Ernstes dazu gebracht, erneut auszurasten. Ich starrte nach vorne, ignorierte die Klasse, die mich verwundert musterte. Der Froschkönig hatte seine Stirn in Falten gelegt und schaute mich nachdenklich an.
    „Ich denke, der Unterricht ist für heute beendet“, hörte ich die vorsichtige Stimme meines Philosophielehrers. Meine Mitschüler fingen an, ihre Sachen zusammen zu packen und schlenderten tuschelnd aus dem Klassenraum, wobei sie mir abschätzende Blicke zuwarfen. Ich rührte mich keinen Millimeter. Die aufkommenden Erinnerungen verdrängend krallte ich mich an meinen Tisch und blendete die Personen um mich herum aus.
    „Ann? Ist alles okay bei ihnen?“, unterbrach der junge Lehrer meinen Verdrängungsvorgang. Ich zuckte leicht zusammen und schaute den Mann mit großen Augen an.
    „Ja…Ja natürlich“, murmelte ich durcheinander und fing an, meine Sachen zusammen zu packen.
    „Werden sie schikaniert oder gemobbt?“
    Ich hielt inne blickte den Lehrer an, der sich scheinbar wirklich sorgte.
    „Nein“, antwortete ich und es war die Wahrheit. Die braunen Augen des Lehrers hafteten einen Moment auf mir, suchten nach Anzeichen der Schwäche, doch er entdeckte keine.
    „Was war das dann?“, fragte er nach, zog seine Augenbrauen nach oben.
    „Nichts“, erwiderte

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