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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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duschen?“, fragte Gwen mich verwirrt.
    „Ich gehe zuhause duschen. Muss mich ein bisschen beeilen und noch streichen“, redete ich mich raus und winkte ihr, bevor ich regelrecht aus der Umkleide stürmte. Die muffige Luft der Umkleide verschwand ein wenig und als ich schließlich aus der kühlen Schule trat, bekam ich fast einen Hitzeschlag. Immer mehr sehnte ich mich nach der Dusche. Ich stieg die Treppen hinunter, erblickte dabei die Disneyclique, die sich unter einem großen Baum aufhielt, der Schatten spendete. Ihre Augen hafteten auf mir. Ich spürte die bohrenden Blicke des Froschkönigs. Seine eisblauen Kristalle versuchten mich zu durchschauen, mich zu verstehen, mich zu enttarnen. Rasch wendete ich meinen Blick ab.
    Ich hatte ein Geheimnis. Das war meine Vergangenheit. Es gab nur einen Menschen in dieser Stadt, der es kannte. Und ich würde dafür sorgen, dass es bei dieser einen Person bleiben würde.

Ich bin, wie der Spielplatz.
    „Kommst du auch am Samstag?“ Ich blickte von dem ekligen Kantinenessen auf und sah Gwen, die mich lieb anlächelte.
    „Wohin?“, fragte ich und schluckte die nach Pappe schmeckende Masse in meinem Mund herunter.
    „Na, zu Chloes Poolparty, Dummerchen“, kicherte sie und ließ sich auf den freien Platz mir gegenüber fallen.
    „Glaub mir. Du wirst es bereuen, wenn du nicht kommst“, meinte Glubschi, deren echten Namen ich nicht mehr wusste.
    „Poolpartys sind nicht so meins“, murmelte ich, nahm schnell einen weiteren Löffel des Essens in den Mund. Und das war nicht gelogen. Es hatte einen Grund, wieso ich nicht zu Poolpartys ging. Einen Grund, den niemand hier je erfahren würde.
    „Komm schon, Anni. Glaub mir, wir sind auch nicht so perfekt, wie wir aussehen. Also brauchst du dich auch nicht für deinen Körper schämen“, ertönte es von meiner linken Seite. Aus dem Augenwinkel erkannte ich die braunen langen Haare von Miss Piggy. Als ob ich mich für mein Aussehen schämen würde. Ich war viel durchtrainierter als jede von denen. Es gab nur Sachen die sie nichts angingen, die sie nicht sehen durften. Ansonsten würde ich mit Millionen von Fragen bombardiert werden.
    „Ich hab mir am Wochenende eine leichte Erkältung eingefangen. Ich komme vorbei, gehe aber nicht schwimmen“, redete ich mich raus.
    „Schade. Aber dann beim nächsten Mal“, meinte Gwen und lächelte mir ermutigend zu. Ich lächelte zurück und versuchte das Gefühl der Ausgeschlossenheit zu verdrängen. Auch wenn sie es nicht sagten, wusste ich, dass ich ein Freak für sie war. Immerhin war ich eine Niete in Sport, dafür ein Mathe- und Physik-Crack und besonders normal sah ich auch nicht aus. Dieses Gefühl war nichts Neues für mich, doch hier in dieser Stadt fühlte es sich anders an. Schlimmer, weil ich nicht ich war, sondern das verbarg, zu dem ich in der Lage war.
    „Jason und Danny kommen auch vorbei“, sagte Jeffrey, als er sich zu uns an den Tisch setzte. Lautes Gejubel brach aus, was mich ein wenig irritierte. Ich persönlich war alles andere als erfreut.
    „Was ist daran so besonders?“, wandte ich mich an Gwen, die den Kopf schüttelte. Scheinbar fand sie es auch nicht so toll wie die anderen Pinguine. Dabei war sie doch in den Frosch verknallt?
    „Was so toll an dem Auftauchen der Typen ist?! Die beiden haben den besten Stoff, den man bekommen kann“, klärte mich Jeffrey leise auf.
    „Er ist ein Dealer?“, fragte ich grübelnd nach, was der gigantische Footballer mit einem stummen Nicken beantwortete. Mein Blick wanderte suchend durch den großen Esssaal und blieb bei dem Tisch mit den vier großen Gestalten hängen. Sein schwarzes Haar schimmerte bläulich und fiel ihm leicht ins Gesicht. Es wunderte mich, dass er dealte. Ich kannte Dealer und die waren andauernd stoned. Viel hätte ich ihm zugetraut, aber nicht, dass er so ein böser Junge war. Kein Wunder, dass sein Vater Probleme mit ihm hatte. Ich wusste, dass ich ihn anstarrte und als hätte er es ebenfalls bemerkt, hob er seinen Kopf und suchte nach seinem Beobachter. Die klaren, blauen Augen blieben bei mir hängen, schauten mich ausdruckslos an. Er hatte nichts gesagt. Kein Wort schien er über den Vorfall am Wochenende verloren zu haben. Ich fragte mich, wieso er es nicht ausnutzte. Schließlich war er ein Dealer, warum also kein Erpresser, der mich ausfragte und danach etwas verlangte? Er musterte mich, wich meinem Blick nicht aus. Was für ein Mensch war er? Vielleicht würde ich es nie

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