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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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probierte jeden Lichtschalter aus, den ich sah, doch nirgendwo schien etwas zu funktionieren. Leicht außer Atem blieb ich im Wohnzimmer stehen. Ich spürte das Zittern, das sich langsam ausbreitete. Der Vollmond strahlte mich an, ließ Bilder von einer dunklen Turnhalle vor meinem inneren Auge aufblitzen.
    Ich wich zurück, versuchte, die aufkommende Panik in ihre Schranken zu weisen, doch den Kampf hatte ich schon längst verloren. Lachende und wütende Gesichter, die auf mich herab sahen, erschienen, rissen mich aus dem Hier und Jetzt fort. Ungewollt beschleunigte sich mein Atem. Ungeduldig drückte ich den Lichtschalter, der sich neben mir befand, doch es geschah nichts. Stattdessen rauschte die Erinnerung von mir selber durch meine Gedanken
.
    Ich lief alleine durch die Turnhalle, versuchte das Licht anzuschalten, doch der Strom war ausgefallen.
    Meine Knie gaben nach und ich glitt die kalte Steinwand hinunter. Ich starrte den Vollmond an, der wie ein Fluch auf mich wirkte. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, bemerkte erst jetzt, dass ich weinte. Ein lauter Schluchzer entfuhr mir und er hörte sich unendlich laut an in der Stille. Höhnische Sprüche und Beleidigungen hallten in meinen Ohren wider, als würden sie durch Lautsprecher abgespielt.
    „Nicht“, flüsterte ich, wollte die Erinnerungen verdrängen, doch es gelang mir nicht. Es wurde nur noch schlimmer. Meine Tränen flossen wie kaltes Blut über meine Wangen, zeugten von den Wunden die wieder aufgerissen waren. Dabei hatte ich diese so lange so gut verschlossen halten können. Ein leises Wimmern entfuhr mir und ich schlang meine Arme um meine Brust, um den Schmerz und die Panik unter Kontrolle zu bekommen.
    „Ann?“, ertönte eine verwunderte Stimme in der Realität. Doch ich war gefangen in dem Strudel der Vergangenheit, sodass ich nicht antworten konnte und nicht wusste, wer dort war.
    „Jason“, entfuhr es mir instinktiv mit brüchiger Stimme. Meine Sicht war verschwommen. Ich versuchte mich für einen kurzen Moment von den schrecklichen Bildern zu lösen. Die Person, die etwas von mir entfernt stand, ließ etwas fallen und kam zügig auf mich zu. Mehr sah ich nicht, denn erneut brachen die Erinnerungen über mich herein.
    Ich sah, wie mein Vater sich abwandte, meine Mutter weinend zurück ließ. Meine Muskeln waren gelähmt und ich erstarrte. Ich war bewegungsunfähig.
    „Ann. Was ist los!?“, fragte diese vertraute Stimme von außen, zog mich aus meinem Gedankenstrom.
    „Jason“, wiederholte ich, klammerte mich an diese eine Person der mein Geheimnis verborgen blieb.
    „Ist gut. Ich bin hier“, hörte ich seine sanfte Stimme. Starke Arme legten sich um meine Schulter, zogen mich an seine Brust. Ich hörte den gleichmäßigen Herzschlag. Eine Hand fuhr vorsichtig und beruhigend über meinen Rücken.
    „Ganz ruhig. Es ist nichts passiert. Das ist nur ein Stromausfall und deine Mutter ist kurz was Essen“, flüsterte er. Doch er lag falsch. Es war was passiert. Und es war nicht nur ein Stromausfall. Es war etwas, das mein Leben von Grund auf verändert hatte. Das mich für immer und ewig verfolgen würde. Weitere heiße Tränen kullerten meine Wange hinab, während ich mich an Jasons T-Shirt krallte und versuchte, den Erinnerungen zu entkommen.

Das Geheimnis ist meine Vergangenheit.
    Ich lag auf meinem Bett und hatte das unglaubliche Bedürfnis im Erdboden zu versinken. Ausgerechnet vor Jason musste ich eine verdammte Panikattacke bekommen! Blieb mir in dieser Stadt denn gar nichts erspart?! Natürlich hatte ich noch seinen Namen sagen müssen. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass er mich weinen gesehen hatte. Ich konnte die amüsierten Kommentare schon jetzt hören. Die gesamte Schule würde sich das Maul darüber zerreißen.
Ann – Der Freak mit den Panikattacken
. Hörte sich meiner Meinung nach eher nach einem Horrorfilm an als nach einer Beschreibung für eine Person.
    Die Tür zu Jasons Zimmer, das von Kerzenlicht erhellt wurde, wurde geöffnet und ein Junge mit schwarzen Haaren trat ein. Er hielt eine Tüte asiatisches Essen in der einen Hand, während er mit der anderen die Tür hinter sich schloss.
    „Geht’s dir besser?“, fragte er nach, musterte mich dabei eindringlich. Wenn dieses Zimmer nicht von Kerzen erleuchtet gewesen wäre, hätte ich diesen Job übernehmen können. Ich leuchtete wie eine rote Ampel.
    „Ja“, nuschelte ich peinlich berührt. Er nickte kurz, stellte das Essen auf mein

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