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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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beruhigte ich ihre aufkommenden Schuldgefühle.
    „Wenn ich doch bloß nicht mit dem Thema angefangen hätte…“, sprach sie mit sich selber.
    „Mum!“, rief ich und packte sie an den Schultern.
    „Es macht die ganze Sache nicht einfacher, wenn du dir dauernd Vorwürfe machst“, erklärte ich leicht aufgebracht.
    „Ich weiß“, gab sie kleinlaut zu und zog mich in ihre Arme.
    „Ich würde alles dafür geben, um es rückgängig zu machen“, flüsterte sie an meinem Ohr.
    „Ich will es aber nicht rückgängig machen“, erwiderte ich und drückte meine Nase in das Haar meiner Mutter, das so vertraut roch.
    Einen Moment verblieben wir so, hielten uns fest. Wir trösteten uns gegenseitig, spendeten uns Mut und Kraft.
    „Weiß es jemand?“, fragte sie leise und ich wusste sofort, dass sie unsere Vergangenheit meinte.
    „Ja. Aber der Typ weiß nur, dass ich Cheerleader war und er wird nichts erzählen. Das hat er mir versprochen.“
    „Also ein kompletter Neuanfang“, stellte sie fest, als sie sich von mir löste und mich anschaute.
    „Ich hoffe es doch.“
    „Und Jason…“, setzte sie an.
    „Er hat keine einzige Frage gestellt“, beantwortete ich die unausgesprochene Frage.
    Erleichtert atmete sie aus und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Im selben Moment gingen die Lichter in der Wohnung wieder an. Beruhigt betrachtete ich das helle Licht und betete, dass Jason nichts von dem heutigen Abend erzählen würde. Und was noch viel wichtiger war: Ich hoffte, dass er keine Fragen stellte.
     
    Ein wenig außer Atem hielt ich an und stützte mich auf meinen Knien ab. Der Großteil des Kurses keuchte. Die Cheerleader beschwerten sich, dass ihre Frisur hinüber war und die Footballer, die in dem Sportkurs waren, ließen ihre Muskeln spielen.
    „So. Ich möchte, dass Sie jetzt den Boden aufbauen. Wir wollen ein wenig turnen“, brüllte der Sportlehrer in die Menge, die ihn ignorierte. Verwirrt blickte ich dieses Muskelpaket an, dass der Trainier der Footballmannschaft war. Dachte er allen Ernstes, dass man nach zehn Runden laufen turnen konnte?! Der hatte sie doch nicht mehr alle. Wo blieben die Dehnübungen und der ganze restliche Dreck, der zum Turnen gehörte?! Für jemanden, der Sport studiert hatte, hatte er ziemlich wenig Ahnung von der Sportart. Lustlos schloss ich mich dem Kurs an, der begonnen hatte, die muffigen Turnmatten auszubreiten.
    „Ich liebe turnen“, hörte ich Gwen aufgeregt sagen, als sie neben mir nach der Matte griff.
    „Nicht so meins“, murmelte ich, legte das stinkende Stück Plastik und Schaumstoff ab.
    „Ach komm, Ann. So schlimm ist das nicht!“, ermunterte sie mich auf ihre herrlich naive Art, die ich sehr an ihr mochte.
    „Stimmt, Anni. Nur weil du keine Cheerleaderin bist, heißt das nicht, dass du nichts kannst“, flötete Chloe zuckersüß von der Seite. In ihrem pinken Top und der weißen eng anliegenden Sporthose erinnerte sie mich an eine Presswurst. Miss Piggy war also nicht zu Hackfleisch verarbeitete worden, sondern zu einer wunderschönen Wurst. Damit konnte ich auch gut leben.
    „Du kannst eben nur wenig“, fügte eine Wasserstoffblondine hinzu. Ich persönlich hatte sie aufgrund ihrer Augen auf Glubschi getauft. In meinen Fingerspitzen breitete sich dieses Verlangen aus, den Zicken die Augen auszukratzen und ihnen zu zeigen, dass ich tausend Mal besser war als sie. Aber das ging nicht. Also wendete ich mich ab und reihte mich in die aufkommende Schlange an Schülern an.
    „Chloe? Könntest du bitte einmal einen Handstand vormachen?“, schleimte der Bodybuilder-Lehrer.
    „Natürlich“, erwiderte Miss Piggy mit einem zauberhaften Lächeln, das mich würgen ließ, und trat nach vorne. Ganz elegant warf das Schweinchen die Hände in die Luft und setzte diese mit Schwung auf die Matte. Ihre Beine flogen in die Luft, wobei ich fand, dass es ziemlich unkoordiniert aussah. Sie blieb zwei Sekunden stehen, starrte dabei auf den Boden, sodass der Handstand verdammt schlecht aussah. Ihre Füße waren nicht gestreckt und nicht zusammen. Mit einem lauten Knall landeten die Füße der Walross-Miss Piggy auf dem Boden.
    Mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtete ich, wie der Großteil der Zuschauer in Applaus ausbrach und die Schulkönigin sich geschmeichelt verbeugte. Ich brauchte eine Tüte, um mich übergeben zu können.
Das
war wirklich alles gewesen, nur kein Handstand! Wenn ich so was in der siebten Klasse gebracht hatte, musste ich stundenlang üben, bis alles

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