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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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Cheerleader-Kleidung. Ich glaube du bist die einzige Person an diesem Tisch, die nicht in diese Kleidung passt.“ Ich konnte nicht anders als Mitleid zu empfinden. Wie oft hatte ich diese Sätze gehört und wie oft waren Mädchen deswegen in die Magersucht geraten. Alles nur um dazu zu gehören.
    „Also ich habe Größe Vierundvierzig in Cheerleader Kleidung, wenn ich mich nicht verrechne“, kam es plötzlich aus meinem Mund. Die Köpfe wirbelten herum, Augen starrten mich verwundert an. Demonstrativ nahm ich einen dicken Löffel des ekligen Essens und steckte ihn mir in den Mund. Regungslos erwiderte ich die Blicke, die mich kritisch musterten.
    „Ich wollte damit nur sagen, dass deine Aussage falsch ist. Ich bin fetter als Gwen“, sagte ich, erkannte den aufkeimenden Zorn in Chloes Augen, doch er prallte an mir ab. Ein unschuldiger Ausdruck trat auf ihr Gesicht, ließ mich Böses erahnen.
    „Sag mal Ann, ich habe gehört, du bist in Philosophie voll ausgetickt. Was war denn los?“, fragte sie gespielt besorgt nach. Ich erkannte diese widerliche Bosheit und war mir sofort sicher, dass Miss Piggy ein viel zu lieber Spitzname für sie war.
    „Mir ging’s nicht gut“, antwortete ich, wusste aber, dass diese Aussage nicht genug war.
    „Was war denn los? Ich meine, du kannst ganz offen mit uns reden, keiner von uns wird etwas verraten.“ Ich zog meine Augenbrauen hoch, blickte in jedes der interessierten Gesichter. Natürlich würde keiner von diesen Leuten etwas weiter erzählen. Sie würden es auf Flugzettel drucken und in der ganzen Stadt verteilen.
    „Ich habe noch was zu tun“, zog ich mich aus der Situation und erhob mich. Stumm griff ich nach meinem Tablett, auf dem sich mein fast unangetastetes Mittagessen befand.
    „Wahrscheinlich geht sie Handstand üben“, lachte Chloe und sie wusste, dass ich es hörte.
    „Oder sie geht kotzen um mit euch mithalten zu können“, scherzte Jason. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Ich verstand es nicht. Wie konnten alle hier solche Aussagen lustig finden? Das Bild eines hübschen Mädchens blitzte vor meinen Augen auf. Etwas in meinem Inneren riss und ich hielt inne. Langsam drehte ich mich um, ging wieder die zwei Schritte zu dem Tisch zurück und betrachtete Jason der immer noch am Lachen war. Die Menschen, die am Tisch saßen, verstummten und schauten mich an.
    „Was ist?“, fragte der Froschkönig, der die Cheerleader musterte, die mich anstarrten. Langsam drehte er sich um und erblickte mich.
    „Ja?“, fragte er nach einem Moment.
    „Ich habe noch was vergessen“, erklärte ich ohne eine Regung. Er öffnete seinen Mund, wollte etwas sagen, doch da hatte ich schon den Teller mit dem Kartoffelbrei und den Erbsen genommen und über seinen Kopf entleert. Die Masse floss sein Gesicht hinunter, verklebte seine schwarzen Haare und traf auf seine Kleidung. Er erstarrte, blickte mich mit geöffnetem Mund an, unfähig etwas zu sagen. Ich schüttelte den Teller ein paar Mal um die groben Reste noch auf seinem Kopf zu platzieren. Ordentlich setzte ich den Teller auf seinen Kopf und nahm eine Erbse, die auf seiner Schulter klebte. Ich drückte sie ihm auf die Nase und betrachtete einen kurzen Moment zufrieden mein Werk.
    „Ich wusste schon immer, dass dir Kartoffelbrei steht“, sagte ich monoton und drehte mich um. Mit erhobenem Haupt verließ ich die Cafeteria, ließ mein Tablett elegant in einen Mülleimer an der Tür fallen. Zu meinem Glück war kein Lehrer in der Nähe. Ansonsten hätte ich wahrscheinlich mehrere Wochen nachsitzen dürfen. Doch in diesem Moment interessierte es mich einen Dreck. Das Einzigwichtige war, dass Gwen nicht anfing zu hungern, denn ich hatte miterlebt, wie schrecklich es war. Und wusste wie es enden konnte. Nämlich in einem Holzkasten.
     
    Die Innenstadt dieser Kleinstadt bestand aus ganzen zehn Geschäften. Seufzend ließ ich mich auf einer verwitterten Holzbank nieder und starrte auf den Boden. Nach Hause konnte ich nicht, sonst würde ich meiner Mutter erklären müssen, was passiert war. Und sie musste sich wirklich nicht schon jetzt wieder Sorgen machen. Es war immerhin nur eine klitzekleine Auseinandersetzung.
    „Hey“, hörte ich eine zarte Stimme von der Seite und blickte auf. Die pinken Haare mit den türkisen Strähnen waren zu einem Zopf geflochten worden. Ihr farbenfrohes Kleid passte zu ihren rot gestreiften Schuhen. Grau-blaue Augen blickten mich schüchtern an.
    „Was machst du denn hier, Gwen?“,

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