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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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fragte ich den hübschen Paradiesvogel überrascht.
    „Dasselbe könnte ich dich fragen“, gab sie zurück und verschränkte ihre Finger nervös ineinander.
    „Darf ich?“ Mit einem Nicken deutete sie auf den freien Platz neben mir.
    „Klar“, bestätigte ich und beobachtete, wie sie sich setzte.
    „Ich wollte nie dazugehören, weißt du“, erzählte sie und schaute mich traurig an.
    „Was meinst du?“ Meine Augenbrauen zogen sich fragend zusammen und ich konzentrierte mich auf Gwen. Ein bitteres Lächeln kroch über ihre Lippen, ließ den Paradiesvogel kränklich und müde aussehen.
    „Meine Mutter wollte, dass ich Cheerleaderin werde. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie mich weggeschickt auf eine Spezialschule“, fuhr sie fort.
    „Moment.“ Ich hob meine Hand um ihr zu zeigen, dass ich einen Moment brauchte. Ungläubigkeit stand in meinen Augen, was Gwen sah.
    „Du wolltest nie dazu gehören?“, fragte ich nach.
    „Spinnst du?! Wer hat schon Lust, sich in diese hässlichen Outfits zu quetschen und als Zicke abgestempelt zu werden?“, meinte sie aufgebracht, zeigte mir dabei einen Vogel.
    „Ja. Wer hat schon Lust da drauf“, murmelte ich nachdenklich. Das Bild, das ich von diesem Mädchen hatte, war von einem auf den anderen Moment vollkommen zerstört worden. Ich hatte immer gedacht, dass sie eine von ihnen sein wollte. Dass ihr Lebenstraum war, wie Chloe zu sein.
    „Wieso bist du eben so ausgerastet?“, hörte ich sie sanft fragen. Ich wendete meinen Blick von ihr, suchte in der Ferne nach etwas, an dem ich mich festhalten konnte. Das ausgehungerte Gesicht einer jungen Frau tauchte vor meinem inneren Auge auf. Ihre Knochen standen hervor und sie hatte kaum Kraft, sich auf den Beinen zu halten. Lautes Gelächter, weil sie keinen Flickflack schaffte. Wie auch, wenn du nur noch Haut und Knochen bist?
    „Ich kannte jemanden, der sich zu Tode gehungert hat“, flüsterte ich.
    „Das tut mir Leid. Hätte ich das…“, setzte sie an für eine sinnlose Entschuldigung.
    „Nein. Es ist nicht deine Schuld. Ich kann es nur nicht ab, wenn Leute darüber scherzen“, erklärte ich.
    „So wie Jason“, stellte sie fest.
    „Ganz genau“, murrte ich und stand auf.
    „Das war eine ziemlich coole Aktion.“ Ich drehte mich um und sah sie nachdenklich an. Ein dickes Grinsen stand auf ihren Lippen, die Lebensfreude war wieder wahrzunehmen.
    „Ich dachte, du stehst auf Jason?“
    „Was?! Quatsch. Auf so einen Player doch nicht“, wehrte sie ehrlich ab, doch ich musterte sie weiterhin mit zusammengekniffenen Augen.
    „Auf wen dann?“, bohrte ich nach, sah wie sie langsam errötete. Sie blickte stur auf den Boden, kaute nervös auf ihrer Unterlippe und wurde immer röter. Eine Tomate war nichts gegen sie.
    „Mike Grantham“, kam es ganz leise über ihre Lippen.
    „Der Schulschläger, vor dem du mich am ersten Tag gewarnt hast?“ Sie nickte stumm und ich konnte nicht anders als anzufangen zu lachen.
    „Gwen, ich glaube, wir werden sehr, sehr gute Freundinnen“, sagte ich und lächelte das bunte Hühnchen an. Sie hatte mein Bild von sich innerhalb weniger Sekunden vollkommen verändert. Auf einmal schien nichts mehr auf sie zuzutreffen. Ich musste sie neu kennen lernen und das fand ich ziemlich cool. Denn das hieß, dass es in dieser Stadt noch eine Person gab, die sich verstellte.
     
    „Nicht dein Ernst?! Du teilst dir im Moment mit Jason ein Zimmer?!“, rief sie ungläubig und blieb stehen, während ich weiterging.
    „Kein Scherz. Und glaub mir: Es wundert mich, dass ich noch lebe!“, antwortete ich lachend. Mit schnellen Schritten gesellte sie sich wieder an meine Seite.
    „Mich würde es wundern, wenn du die heutige Nacht überlebst“, stellte sie fest.
    „Vielleicht sollte ich mir ein Messer zur Verteidigung kaufen. Oder ich fahre zurück nach New York“, grübelte ich laut vor mich hin.
    „Ersteres helfe ich dir. Aber nach New York kommst du nicht mehr. Es sei denn, du nimmst mich mit!“
    „Glaub mir. Nach New York willst du nicht“, wehrte ich ihren Vorschlag ab.
    „Dann sollten wir wohl besser einen Waffenladen aufsuchen“, entschied Gwen nickend.
    „Gibt es so was denn in diesem Kaff?“, lachte ich.
    „Dieses Kaff, wie du es nennst, hat verdammt schöne Seiten!“
    „Es gibt hier etwas Schöneres als den befreienden Güllegeruch?“, fragte ich überrascht nach.
    „Ja! Und zwar dort drüben.“ Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte Gwen sich meine Hand

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